Das Spiel an sich richtig verstehen – Grundlagen von Kartenspielen
Die wichtigste Phase der meisten Kartenspiele findet natürlich statt, während das Blatt aus der Hand gespielt wird. In vielen der Spiele in diesem Sportwetten-Portal ist es das Ziel, Punkte zu sammeln – oder (bei Spielen wie Herzeln) Punkte zu vermeiden. In den Standardspielen um Punkte gliedert sich das Spiel in mehrere unterschiedliche Phasen; in jeder Phase (mit Ausnahme von Spielen wie Poker oder Blackjack) legen Spieler Karten ihres Blattes nach einer bestimmten Reihenfolge offen auf den Tisch. Derjenige, der die höchste Karte in der zuerst ausgespielten Farbe legt, nimmt üblicherweise all diese Karten zusammen und legt sie verdeckt vor sich hin. Diese Einheit gespielter Karten nennt man einen Stich – Ihr Erfolg in vielen Kartenspielen hängt davon ab, wie viele Stiche Sie in einer Runde des Spiels gewinnen. (Wieder gibt es Ausnahmen: Es gibt auch Spiele, bei denen es erforderlich ist, bestimmte wertvolle Karten zu fangen, anstatt nur einfach die meisten Stiche zu machen.)
Die höchste Karte macht also den Stich. Aber wie kommt es dazu? Hier sind die einzelnen Schritte:
1. Der Spieler, der als Erster dran ist, macht das Aus spiel, er spielt zum allerersten Stich aus. Je nach den Regeln des Spiels hat die älteste Hand (der Spieler links vom Geber), der Geber selbst oder der Spieler, der beim Bieten gewonnen hat, das Aus spiel.
2. Der Spieler, der den Stich gewinnt, hat üblicherweise das Aus spiel zu dem folgenden Stich, und so geht es weiter, bis alle Karten ausgespielt sind. Die Reihenfolge des Spiels geht beinahe immer im Uhrzeigersinn oder manchmal auch gegen den Uhrzeigersinn, je nach Spiel oder je nachdem, wer den Stich gewonnen hat. Der Spieler, der den Stich gewinnt, hat das nächste Aus spiel, und er erhält oder vermeidet dafür Punkte. Aber es ist nicht immer so, dass die höchste Karte den Stich gewinnt, und manchmal machen Sie während der Runde Fehler. Die folgenden Abschnitte zeigen Einzelheiten der Stiche und Strafen bei Fehlern.
Stiche machen mit hohen Karten oder Trümpfen
Die Regel, dass die höchste Karte eines Stichs den Stich gewinnt, ist sehr einfach, doch in den meisten der in diesem Sportwetten-Portal beschriebenen Spiele reicht sie nicht aus. Üblicherweise sind die Regeln komplizierter. In den meisten Spielen zum Beispiel ist es nicht einfach die höchste Karte, die den Stich gewinnt, sondern die höchste Karte in der zuerst ausgespielten Farbe. Damit will ich sagen, dass nach den Regeln der meisten (aber nicht aller) Spiele die von dem Ausspieler gespielte Farbe von allen folgenden Spielern ebenfalls gespielt werden muss. Spielt er zum Beispiel Pik, so müssen auch die anderen Spieler ein Pik spielen, sofern sie eines haben. Dies nennt man Farbe bedienen. Was aber geschieht, wenn Sie nicht Farbe bedienen können?
Dafür gibt es das Konzept der Trumpffarbe. Viele der Spiele mit Stichen haben eine Trumpffarbe, die besondere Macht hat. Sie können sie als eine Chef-Farbe betrachten, die alle anderen Farben übertrifft. In Spielen wie Whist wird diese Chef-Farbe per Zufall bestimmt. In anderen Spielen ist die Trumpffarbe zunächst zufällig bestimmt, aber die Spieler haben die Möglichkeit, sie zu wechseln. Bei Doppelkopf liegt die Trumpffarbe ♦ von vornherein fest. Und in Spielen wie Bridge oder Skat können die Spieler die Trumpffarbe selbst wählen – im Team oder allein. Was kann man also mit einem Trumpf tun? Wenn Sie keine Karte in der ausgespielten Farbe haben, die Farbe also nicht bedienen können, dürfen Sie einen Trumpf darauf werfen (man nennt dies auch Trumpfen oder Stechen). Die Bedeutung des Trumpfs liegt darin, dass der kleinste Trumpf sogar ein Ass jeder anderen Farbe schlagen kann. Wenn in einem Stich keinerlei Trümpfe enthalten sind, gewinnt die höchste Karte der zuerst ausgespielten Farbe; wenn allerdings in einem Stich einer oder mehrere Trümpfe auf den Tisch geworfen werden, macht der höchste Trumpf den Stich.
Nicht die Farbe bedienen
Die Regeln der meisten Spiele verlangen, dass Sie die zuerst ausgespielte Farbe bedienen müssen, wenn Sie können; dies ist sozusagen die ethische Grundforderung. Wenn Sie allerdings in der Lage sind, Farbe zu bedienen, dies aber einfach trotzdem nicht tun, gibt es dafür keine Strafe – es gibt erst eine Strafe, wenn Sie dabei erwischt werden! Die Strafen unterscheiden sich von Spiel zu Spiel, doch üblicherweise sind sie sehr ernst.
Wenn Sie nicht Farbe bedienen, können Sie:
✓ Falsch bedienen: Wenn Sie Farbe bedienen können, stattdessen aber eine andere Farbe oder auch einen Trumpf legen, so nennt man dies Falsch bedienen.
✓ Trumpfen: Sie spielen eine Karte der Trumpffarbe, wenn eine Farbe ausgespielt wurde, von der Sie keine Karte haben. Wenn Sie einen Trumpf spielen, werden Sie den Stich gewinnen, es sei denn, ein anderer Spieler spielt einen höheren Trumpf.
✓ Abwerfen: Wenn Sie keine Karte der zuerst ausgespielten Farbe haben, aber dennoch keinen Trumpf, sondern eine Karte einer anderen Farbe legen, heißt dies Abwerfen. Stellen Sie sich vor, in Ihrem Blatt gibt es nur Kreuz, Karo und Herz – und Sie spielen eine Runde, in der Herz
Trumpf ist:
✓ Wenn ein anderer Spieler Kreuz ausspielt und Sie spielen darauf Karo oder Herz, haben Sie falsch bedient.
✓ Wenn ein Spieler Pik ausspielt und Sie spielen darauf Herz, dann trumpfen (oder stechen) Sie Pik.
✓ Wenn ein Spieler Pik ausspielt und Sie legen darauf ein Karo, werfen Sie ab.
Auch beim Kartenspielen zählt die Etikette
Gute Umgangsformen und ein höfliches Benehmen sind beim Kartenspielen, wie auch im täglichen Leben, wichtig. Es gibt aber auch Regeln, die zu brechen als Mogeln und Betrügen ausgelegt werden könnte. Auf der sicheren Seite der Etikette befinden Sie sich beispielsweise, wenn Sie Ihre Karten erst aufnehmen, bis der Geber alle Karten an alle Mitspieler verteilt hat – und sei es nur aus dem Grund, dass der Geber eine Karte falsch abwirft, weil Sie Ihre Finger im Spiel hatten. Wenn Sie Ihr Blatt nach dem Geben aufgenommen haben, sollten Sie nicht zeigen, ob Sie zufrieden sind oder nicht. Das ist speziell bei Partnerspielen wichtig, bei denen Sie potentiell nützliche Informationen nicht preisgeben dürfen.
Wenn Sie diese Regeln strikt durchsetzen und Ruhe am Tisch verlangen, wird vielleicht manch einer denken, Sie seien eine vom Ehrgeiz zerfressene Spaßbremse. Das kann Ihnen egal sein, Sie sollten auf jeden Fall während des Spiels Geschwätz unterbinden, besonders wenn dies dazu führt, Informationen preiszugeben oder Mitspieler zu irritieren. (Bei Poker sind die Regeln da ein wenig anders. Unterhaltungen während des Spiels sind für die Spieler eine Möglichkeit, auf ihre Gegner Einfluss auszuüben.) Auch die Schnelligkeit, mit der Sie Ihre Karten ausspielen, kann sehr aufschlussreich sein. Durch Ihre Spielweise verdeutlichen Sie, ob Sie bei dem, was Sie tun, zweifeln oder nicht. Sie können Zweifel zwar nicht gänzlich beseitigen, aber Sie können versuchen, beim Ausspielen von Karten sicher und entscheidungsfreudig aufzutreten und so zu vermeiden, dass durch das Tempo oder die Art, wie Sie Ihre Karte ausspielen, Informationen an den Partner und Ihre Gegner gelangen. Auch hier gilt: Beim Poker ist erlaubt, was gefällt!
Außer der Reihe spielen
Gelegentlich vergessen Spieler, wer den letzten Stich gewonnen hat. Wenn ein Spieler übersieht, dass er ausspielen muss, gibt es solange eine Pause, bis irgendjemand sich ein Herz fasst und den betreffenden Spieler fragt, ob er über seine Karten nachdenkt oder ohnmächtig geworden ist. Häufiger aber spielt jemand falsch aus, weil er glaubt, dass er selbst gerade dran ist. Wenn dies passiert, ist die allgemeine Regel, dass der nächste Spieler das Ausspiel hinnehmen kann, indem er einfach normal weiterspielt, als wäre er an der Reihe. Es kann natürlich auch passieren, dass er vom Anblick der gespielten Karte derartig hingerissen ist, dass er ohne nachzudenken Farbe bedient. Jedenfalls ist die Grundregel, dass die Karte des nächsten Spielers den ursprünglichen Fehler legitimiert. Nach den Regeln mancher Spiele allerdings ist es so, dass jeder Spieler die Rücknahme der Karten des faulen Stichs verlangen kann, solange der Stich nicht vollständig gemacht und umgedreht worden ist.
Sich vor aller Welt entblößen
Die Regeln über gezeigte Karten (versehentlich heruntergefallene Karten, die nicht gespielt werden sollten) sind höchst unterschiedlich und hängen davon ab, ob Sie in einem Team oder als Einzelspieler spielen:
✓ In einem Einzelspiel sind die Regeln eher locker; normalerweise nehmen Sie die offene Karte wieder auf und das Spiel geht weiter. (Natürlich profitieren Ihre Gegner davon, dass sie einen Teil Ihres Blattes gesehen haben, und dies ist gewöhnlich Strafe genug.)
✓ Bei einem Mannschaftsspiel dagegen sind die Konsequenzen einer gezeigten Karte ernster, weil Sie nicht nur Ihren Gegnern, sondern auch Ihrem Partner eine unerlaubte Information gegeben haben. In vielen Spielen verlangen die Regeln, dass die gezeigte Karte bei der allerersten Gelegenheit gespielt werden muss oder auch dass es Ihrem Partner untersagt ist, eine Karte der gezeigten Farbe auszuspielen. Dies zum Beispiel ist die Strafe bei Spielen wie Bridge.