Die Isolationbet, Blockingbet und Probebet richtig versehen – Internet Pokerstrategien
Die Isolationbet
Hierbei geht es darum, einen möglichen Gegner zu isolieren. Angenommen, ein ziemlich aggressiver Spieler geht aus früher Position All-In. Sein Stack ist nicht der größte und Sie halten eine ganz passable Hand. Zumal dieser Gegner schon des Öfteren dabei ertappt wurde, wie er mit schlechten Blättern raiste. Nun wollen Sie aber möglichst nur mit diesem Gegner im Heads-Up spielen. Da der aggressive Raiser jedoch nicht mehr allzu viele Chips sein Eigen nennen kann, müssten auch die anderen Spieler nicht viel bringen, um dessen All-In zu callen. Ihr Stack ist jedoch wesentlich größer und so pushen Sie ebenfalls All-In. Wenn nun einer der anderen Spieler callen möchte, muss er wesentlich mehr bringen, denn es gilt doch, Ihr All-In zu callen.
Nun werden die Mitspieler sehr genau überlegen, ob Sie mitgehen oder nicht. Erstens müssen Sie einen viel höheren Einsatz bringen, der Sie vielleicht Ihr Turnierleben kosten könnte. Zum zweiten gehen Sie von einer wesentlich stärkeren Hand Ihrerseits aus. Um zwei All-Ins callen zu können, wird schon fast ein Monster benötigt. Die Gegner werden also eher folden und Sie haben durch Ihren Push das Ziel erreicht, den ursprünglichen Raiser zu isolieren und mit ihm Heads-Up zu spielen. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass Sie nicht zwingend All-In pushen müssen, um einen Gegner zu isolieren. Ein Reraise reicht in den meisten Fällen aus.
Die Blockingbet
Angenommen, Sie sind mit einem Gegner im Heads-Up und haben bis zum River durchgecheckt oder sich mit kleinen Einsätzen bis dahin durchgemogelt. Nun kommt auf der letzten Straße eine Scarecard oder aber Sie befürchten, dass der Gegner setzt, wenn Sie keinen Einsatz bringen. Um diese Eventualität auszuschließen oder aber den letzten Einsatz so gering wie möglich zu halten, da Sie ja noch immer über K high oder ein kleines Paar verfügen, bringen Sie einen relativ geringen Einsatz in der Hoffnung, dass der Gegner diesen nur callt. Hat Ihr Gegenüber ebenfalls nichts getroffen, wird er nur selten bluffen und an dieser Stelle kein Raise bringen. Somit bekommen Sie für eine relativ kleine Summe Ihren Showdown und können sehen, ob K high oder das kleine Pärchen hält. Wäre an dieser Stelle ein Check Ihrerseits erfolgt, hätte Sie eine höhere Bet des Gegners zur Aufgabe des Pots gezwungen. Und Sie können davon ausgehen, dass dieser Move gekommen wäre, da Ihre bisherige Vorgehensweise nicht gerade auf Stärke hindeutete.
Die Probebet
Auch dieser Move ist sehr bedeutend und kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Angenommen, Sie raisen aus mittlerer Position mit A9 und nach Ihnen callen zwei weitere Spieler. Auf dem Flop kommen
Nun wissen Sie nicht wirklich, wo Sie mit Ihrem mittleren Paar stehen. Zwar haben Sie einen starken Kicker, doch auf dem Board befinden sich eine Over Card sowie ein Straightdraw. Der Spieler vor Ihnen checkt zu Ihnen. Was tun? Sie brauchen auf jeden Fall Informationen. Checken Sie an dieser Stelle ebenfalls, könnte der Spieler nach Ihnen dies als Schwäche auslegen und eine Bet bringen. Checkt er ebenfalls, gibt es eine Freecard, die sich eventuell als weitere Overcard bzw. eine weitere Karte zur Straight entpuppen könnte. Sie müssen also etwas unternehmen. Setzen Sie deshalb den halben Pot (oder etwas mehr) und schauen Sie, wie die Gegner darauf reagieren. Wird daraufhin gefoldet, haben Sie Glück gehabt und sind um ein paar Chips reicher. Folgt ein Call auf Ihren Einsatz, können Sie sich die Turnkarte anschauen und auf Verbesserung hoffen. Ein Raise hingegen sollte Sie zum Folden bewegen.
Mit einem verhältnismäßig kleinen Einsatz haben Sie an dieser Stelle für klare Verhältnisse gesorgt. Sie haben eine Frage gestellt und werden eine Antwort darauf bekommen. Ob Ihnen diese gefällt oder nicht, ist dabei nebensächlich. Die Flauptsache ist doch, Sie wissen, wo Sie stehen und verschwenden keine zusätzlichen Chips in ständige Calls, die nichts über die Hände Ihrer Gegner aussagen.