Bluffen beim Poker richtig machen – zusätzliche Info

Bei einem Bluff versuchen Sie, durch den Einsatz den Eindruck zu vermitteln, ein gutes Blatt zu haben, in Wirklichkeit haben Sie aber miese Karten. Ihr Ziel ist, die anderen Spieler zum Aufgeben zu bewegen, denn wenn einer mitgeht, haben Sie verloren. Mein Tipp ist der meiner Mutter zu Messer, Feuer, Schere, Licht: Lassen Sie die Finger davon.

Bluffen wird beim Limit Hold’em überschätzt. In den ersten Runden können die Spieler relativ günstig mitgehen, und haben sie dann erst ein Paar oder ein besseres Blatt, dann bleiben sie meist im Spiel, auch wenn sie nur ein kleines Paar haben. Das heißt für Sie natürlich auch, dass Sie mit einem guten Blatt viel gewinnen können, weil viele Spieler aktiv bleiben. Beim No limit Poker ist es leichter zu bluffen, weil Sie das Spiel früh sehr teuer machen können, dann steigen viele mit mittelmäßigen Blättern aus. Natürlich wird dadurch aber das Blatt auch für Sie teuer.

Bluffen Sie niemals einen schlechten Spieler, der erkennt Ihre Zeichen gar nicht. Wenn Sie jemandem vorgaukeln wollen, ein gutes Blatt zu haben, und derjenige merkt nicht einmal, dass Sie ihm irgendetwas sagen wollen, dann haben Sie ein Problem. Bluffen Sie auch nicht mit vielen Spielern am Tisch, denn meist hat einer ein gutes Blatt und gibt nicht auf. Ein Bluff gelingt am ehesten, wenn Sie nur einen Gegner haben, der sehr vorsichtig setzt.

Sie müssen erst einmal herausfinden, wie aggressiv Ihre Mitspieler sind. Bei einem vorsichtigen Zeitgenossen wirkt ein Bluff natürlich eher als bei einem Draufgänger. Deshalb ist es ja auch so wichtig, viel über das Temperament Ihrer Gegner zu erfahren. Sollten Sie bei einem
Bluff in den ersten Runden auffliegen: keine Panik! Sie haben wenig Geld investiert, und Ihre Mitspieler nehmen Sie als Bluffer wahr. Vielleicht bleiben sie dann ja in froher Hoffnung im Spiel, während Sie nun ein Siegerblatt haben.

Eine nette Variante ist der Semi-Bluff. Beim Semi-Bluff haben Sie auch keine guten Karten, aber Sie haben noch keine guten Karten. Sie haben vier Karten zum Flush, bleiben nach dem turn im Spiel und erhöhen. Sie haben zwei Möglichkeiten zu gewinnen, entweder kommt mit dem river die passende Karte oder der Rest steigt aus.

Die blinds klauen
Bluffen ist als keine gute Idee beim Hold’em, die blinds zu klauen aber schon. Bei Limit Hold’em haben Sie ganz gute Chancen, so einen guten Schnitt zu machen. Selbst wenn ein Spieler Ihren Einsatz hält, haben Sie ja immer noch die Chance, regulär zu gewinnen: Sie können Glück mit dem flop haben oder er Pech, was ja im Endeffekt auf das Gleiche hinausläuft. Oder der flop bringt ein Ass oder einen König, und Sie erwecken den Eindruck, nun ein hohes Paar zu haben.

Das Entscheidende ist die Position, wenn Sie klauen wollen. Sie sollten hinten sitzen, wenn Sie nicht gewinnen sollten, sitzen Sie in der nächsten Runde oft immer noch hinten, und die anderen Spieler gehen bei Ihnen mit, weil Sie nun den Ruf eines Bluffers haben.

Außerdem macht Sie das Klauen noch unberechenbarer. Gehen Sie immer nur mit spielbaren Händen mit, erhöhen Sie nur mit guten Blättern, dann sind Sie leicht berechenbar und alle steigen aus, sollten Sie mal ein gutes Blatt haben. Wenn Sie auf der anderen Seite einmal den Ruf haben, leicht ausrechenbar zu sein, können Sie einfacher die blinds stehlen, und werden Sie dann einmal erwischt, sind Sie nicht mehr leicht ausrechenbar. So schließt sich dann der Kreis.

Sind Sie Dealer oder small blind und alle vor Ihnen sind ausgestiegen, dann ist das die perfekte Gelegenheit zum blind-Klau. Sie erhöhen und überzeugen so den blind oder die blinds auszusteigen. Wenn doch noch jemand mitgeht, müssen Sie auf den flop hoffen. Sollte der blind auf die gemeine Idee kommen, Sie mit einer Erhöhung auszubremsen, sollten Sie trotzdem mitgehen, auch mit mäßigen Karten. Wenn Sie nicht gerade No limit Poker spielen, können Sie sich mit einem vertretbaren Aufwand bis zum flop retten, und dann schauen Sie erst einmal weiter. Sollten Sie jetzt aussteigen, wird es vielleicht auch zu einer schlechten Angewohnheit des blind, mitzugehen und zu erhöhen.

Nach dem flop sollten Sie sich dann ernsthaft Gedanken darüber machen, ob Sie nun aussteigen oder nicht. Die Kenntnis der Mitspieler ist hier entscheidend: Gehen sie immer mit – ganz gleich was sie auf der Hand haben? Haben Sie den Ruf ein aggressiver oder ein passiver Spieler zu sein? Fragen über Fragen. Sind Sie der small blind können Sie mit so ziemlich jedem Blatt versuchen zu klauen. Aus anderen Positionen ist ein ausbaufähiges Blatt zum Flush geeignet. Das ist jetzt nur eine kurze knappe Einführung in Poker. Wenn Sie es genauer wissen wollen, lesen Sie unsere Poker-Ratgeber.

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