Das PokerStars Players Championship auf den Bahamas – ein Review

Das PokerStars Players Championship auf den Bahamas – ein Review
Image Credit: Neil Stoddart © Rational Intellectual Holdings Ltd

Die weltweite Kartenspielerszene hielt vom 6. bis 10. Januar 2019 förmlich den Atem an: An diesen Tagen fand das größte jemals ausgetragene 25.000-Dollar-Pokerturnier statt. Und das ausgerechnet vor der traumhaft schönen Kulisse der Bahamas, einer Inselgruppe, die schon beim Klang ihres Namens sehnsuchtsvolles Fernweh entfacht. Allein das wäre bereits Grund genug, ein ausführliches Review über dieses Event abzugeben, doch es gab noch ein weiteres berichtenswertes Highlight: das glückliche Happy End.

Austragungsort und Voraussetzungen zur Teilnahme
Als Austragungsort der ersten PokerStars Players Championship diente das Casino des Atlantis Resorts auf Paradise Island. Umgeben von herrlich klaren Meereswellen, einem tiefblauen Himmel und allem erdenklichen Luxus spielt es sich mindestens nochmal so gut! Das Turnier stand im Programm des PokerStars Caribbean Adventures direkt an zweiter Stelle und lockte mit einem garantierten Preispool von neun Millionen Dollar. Jeder, der den großen Gewinntopf ins Auge fassen und mitspielen wollte, musste zunächst 25.000 Dollar berappen, wovon der Veranstalter je 500 Dollar erhielt. Der Rest floss ins Spiel. Einige Teilnehmer durften sich allerdings diesen horrenden Betrag sparen, sie erhielten einen sogenannten „Platinum Pass“ im Wert von 30.000 Dollar, der zusätzlich die Reise- und Unterbringungskosten deckte.

Der Platinum Pass als Freischein zum Millionengewinn
Dieses Freiticket war nur für diejenigen Spieler bestimmt, die sich 2018 im Rahmen verschiedener Live- und Online-Turniere bzw. speziellen Aktionen qualifizierten. Das heißt: Wer den Platinum Pass in Händen hielt, der hatte vorher bereits sein Können unter Beweis gestellt! Am Ende lautete der Gewinner Ramón Colillas. Der Spanier setzte sich am hochkarätigen Finaltisch gegen die starken Kontrahenten durch und krönte damit seine durchweg beeindrucke Performance. Colillas gehörte tatsächlich zu denjenigen, die ihren Eintritt nicht in Geld, sondern in Leistung gezahlt hatten. Der junge Mann erhielt volle 5 Millionen Dollar auf die Hand, ein ziemlicher Batzen Geld für einen einfachen Fitnesstrainer.


Image Credit: Carlos Monti © Rational Intellectual Holdings Ltd

Erfolgsrezept: Spannung mit Freeze-Out und vielen VIPs
Wer bei diesem hochdotierten Event einmal aus dem Spiel flog, der musste draußen bleiben. Dieses Turnier war nämlich ein Freeze-Out und bot deshalb keine Möglichkeit, sich wieder einzukaufen. Der Sieger musste also einen fehlerlosen Durchmarsch starten, anders gab es nichts zu holen. Mit an Bord waren auch einige Promis, denen der Veranstalter eine persönliche Einladung zukommen ließ. Der Basketballer Paul Pierce ließ sich daraufhin ebenso blicken wie der begabte Skateboarder Tony Hawk und der kanadische Schauspieler Norm MacDonald. VIPs erhöhen nicht nur die Spannung, sondern auch die Attraktivität einer Veranstaltung, so dachten es sich wohl die Macher von PokerStars.

Keines der berühmten Gesichter war jedoch am Finaltisch zu sehen, bis dahin hatte sich jeder Promi bereits verabschiedet. Inklusive VIPs und Platinum-Pass-Inhaber belief sich das Teilnehmerfeld auf 1039 pokerbegeisterte Personen, Männlein wie Weiblein. Sie brachten gemeinsam einen überaus üppigen Preispool von 26,5 Millionen Dollar zusammen und übertrafen die vom Veranstalter garantierte Gewinnsumme damit bei Weitem.

Digitale Live-Übertragung in mehreren Sprachen
Natürlich gab es auch Live-Zuschauer am Display, denn die Fans in aller Welt lassen sich solche Leckerbissen im digitalen Zeitalter garantiert nicht mehr entgehen. Die Veranstaltung wurde über YouTube und Twitch gestreamt, zwei bekannte und gern besuchte Plattformen. Die Moderation erfolgte in mehreren Sprachen, für die deutsche Variante zeichneten sich Martin Pott und Jens Knossalla verantwortlich. Die beiden luden sich auch einige Gäste vors Mikro, die munter ihre Eindrücke schilderten. Darunter war zum Beispiel der deutsche Poker-Profi Niklas Ehrenholz, der schon einige Gewinne in größeren Turnieren absahnen konnte.

Was lief noch? Einige spannende Fakten zum Schluss
Zum Schluss möchten wir noch ein paar interessante Zahlen und Daten ins Rennen werfen, die sicher den einen oder anderen Leser erstaunen dürften. Beispielsweise startete jeder Teilnehmer mit einem ungeheuren Stack von 60.000 Pokerchips: Gar nicht so leicht, die alle wieder loszuwerden! Gleich am ersten Tag traten 1014 Spieler an – ein absolutes Unikum für ein derart „teures“ Turnier. Der Teilnehmerrekord für ein 25.000-Dollar-Event lag bis zu diesem Zeitpunkt bei 639 Spielern und stammte aus dem fernen Jahr 2007.

An diesem Beispiel wird schnell ersichtlich, wie stark sich die Popularität des Pokerspiels im letzten Jahrzehnt erhöht hat. Dies ist ganz sicher auch der virtuellen Verbreitung zu verdanken, die es sehr viel leichter macht, als Neuling einfach mal einzusteigen und sich ungezwungen in der Szene umzusehen. Am Ende des ersten Tags vereinte Talal Shakerchi nicht mehr 60.000, sondern 425.300 Chips auf sich. Diese wundersame Vermehrung soll ihm mal einer nachmachen! Doch es kam noch besser: Der Chipleader zum Abend des zweiten Turniertages hieß Farid Jattin, er türmte 921.000 Jetons auf. Als am vierten Tag dann Scott Baumstein in Führung ging, vereinte dieser 4,2 Millionen Pokerchips auf sich. Übrigens schied genau an diesem Tag auch die letzte Frau aus dem Rennen aus: Kristen Bicknell belegte schlussendlich den elften Platz hinter 10 Männern.

Lohnender Einsatz nicht nur für den Erstplatzierten
Das Beste an einem Turnier wie diesem ist, dass nicht nur der 1. Rang mit einem satten Geldbetrag belohnt wird. Der Zweitplatzierte durfte sich immerhin über knapp 3 Millionen Dollar freuen, während für den dritten Rang etwas mehr als 2 Millionen Dollar abfielen. Auch die direkt danach folgenden platzierten Teilnehmer kamen noch gut auf ihre Kosten, sie brachten sehr viel mehr Geld nach Hause, als sie zuvor mitgenommen hatten.

Bildquelle: imgur . com

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