Spielerbewertung im Poker richtig lernen, die einfache Methode – hilfreiche Information
Die Spielerbewertung ist zunächst nicht einfach, lohnt aber den zeitlichen Aufwand und die Mühsal. Ihr Spiel verbessert sich automatisch, weil Sie „gezwungen“ sind, über die Spielweise der Gegner nachzudenken, sie miteinander zu vergleichen und zu entscheiden, wie Sie sich dem jeweiligen Kontrahenten anpassen müssen. Die meisten Leute machen sich über diese Thematik keine Gedanken, was einer der Gründe ist, dass sie nicht so gut abschneiden, wie es möglich wäre. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, über die Gegner nachzudenken, und Möglichkeiten ins Auge fassen, sich diesen anzupassen, sind Sie derjenige, der den Ereignissen zuvorkommt, während die meisten hinterherlaufen. Sie sind vorbereitet, während Ihre Gegner einfach nur abwarten und dann ohne konkreten Plan reagieren.
Die meisten Spieler mit nennenswerten Erfolgen kommen den Ereignissen zuvor, was der hauptsächliche Grund für deren Gewinne ist. Nehmen Sie sich also Zeit für die Bewertung der Spieler, besonders diejenigen, denen Sie häufig begegnen. Je genauer die Einschätzung erfolgt, desto besser werden Sie abschneiden. In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie diese Bewertung vor sich geht, werden Möglichkeiten diskutiert, diese Einschätzungen zu verfeinern, und Wege aufgezeigt, mehr Informationen zu bekommen.
Es gibt zwei Methoden – eine einfache und eine kompliziertere.
1. Die einfache Methode: Sie legen lediglich Zahlen fest, die zu den Beschreibungen passen.
2. Die kompliziertere Methode: Sie erstellen Bezugsgrößen (Vergleichsmaßstäbe) für jede Bewertung und vergleichen andere Spieler mit diesen Richtwerten.
Zum Erlernen der zweiten Methode braucht es Zeit, dafür ist sie genauer und bei unbekannten Spielern leichter anwendbar. Wollen Sie Zeit sparen, verwenden Sie die erste Methode. Sie können auch mit der einfachen Methode beginnen, um unverzüglichen Erfolg zu erzielen, und dann zu der komplizierten wechseln, um die Genauigkeit zu erhöhen und um unbekannte Spieler schneller einordnen zu können. Es ist aber auch möglich, die komplizierte Methode einzig bei den Spielern anzuwenden, mit denen Sie es häufig zu tun haben oder bei denen es Ihnen schwerfällt, sie zu schlagen.
Die einfache Methode
Benutzen Sie die Zahlen wie eine „Stenografie“, um Spieler zu beschreiben, auf die diese Bewertungen zutreffen. „1″ bedeutet zum Beispiel „extrem tight“ oder „extrem passiv“. „8″ bedeutet „sehr loose“ oder „sehr aggressiv“. Arbeiten Sie mit nur einer Kenngröße gleichzeitig, um Verwirrungen bezüglich looser und aggressiver Spielweise zu minimieren. Im nächsten Abschnitt werden die Gründe erläutert. Bewerten Sie die Spieler anhand Ihrer bevorzugten Partie und nicht anhand Ihrer Meinung, wie diese spielen „sollten“. Wenn zum Beispiel in Ihrer Hold’em-Partie ungefähr die Hälfte der Spieler den Flop sieht, würde ein Spieler, auf den dies ebenfalls zutrifft, in der Kenngröße „loose/tight“ mit 5 bewertet. Möglicherweise sind Sie der Meinung, dass nur drei Spieler den Flop sehen sollten, aber Sie müssen sich den Gegnern in der tatsächlich existierenden Partie – und nicht in einer theoretisch idealen – anpassen.
Wenden Sie das Prinzip der „Glockenkurve“ an. Je extremer eine Bewertung ausfällt, desto weniger Personen können dieser zugeordnet werden. Die „Glockenkurve“ ist in fast allen Bereichen anwendbar. Angenommen, Sie wollen die Körpergröße mit unserer 9-Punkte-Skala beschreiben:
• #7 (groß) 1,83 m-1,98 m
• #8 (sehr groß) 1,99 m-2,13 m
• #9 (extrem groß) über 2,13 m
Man bekommt viel mehr #7er als #8er und viel mehr #8er als #9er.
Ordnen Sie die #8 ungefähr halb so oft zu wie die #7, und die #9 ungefähr halb so oft wie die #8. Weniger extreme Bewertungen entsprechen der Realität. Außerdem hilft es Ihnen, sich auf die Spieler zu konzentrieren, welche die umfangreichsten Anpassungen notwendig machen. Diese müssen Sie bei den Spielern mit den extremsten Spielstilen vornehmen – und Sie wollen, dass sich das auf wenige beschränkt. Bevor Sie jemanden bewerten, lesen Sie den nächsten Abschnitt und wenden die darin genannten allgemeinen Grundsätze an. Legen Sie zum Beispiel jede Kenngröße für sich fest und arbeiten Sie sich von den extremen Vertretern zu den durchschnittlichen vor.