Die Poker-Grundregeln richtig verstehen – gute Kartenspiele
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sinnlos und vielleicht sogar anmaßend ist, Poker, ein Spiel mit über 200 Varianten, auf einigen wenigen Seiten darzustellen. Dieses Sportwetten-Artikel soll Ihnen aber nur einen Überblick verschaffen, während Sie sich mit den verschiedenen Arten von Poker auseinandersetzen. In den folgenden Sportwetten-Artikel stelle ich dann die beiden bekanntesten Pokervarianten vor.
Zum Pokern brauchen Sie:
✓ Mindestens fünf Spieler: So zwischen sechs und zehn Spielern liegt das Ideal. Wenn Sie unbedingt wollen, können Sie aber auch mit weniger als fünf Leuten anfangen.
✓ Ein Kartenspiel mit 52 Karten: In einigen Varianten spielen Sie sogar mit den Jokern, dann sind es natürlich entsprechend ein paar Karten mehr.
✓ Chips oder andere Wertmarken: Besonders schön ist es, wenn Sie verschiedenfarbige Chips mit unterschiedlichen Werten haben Theoretisch könnte man natürlich auch Geld nehmen, aber das ist in Deutschland wegen der Glücksspielgesetze nicht ganz unproblematisch und würde von uns deshalb niemals empfohlen werden. Es soll aber auch hier Menschen geben, die um Geld spielen.
Am Anfang war das Basiswissens Es gibt einige Dinge, die alle Arten von Poker miteinander gemein haben. Als Erstes wäre da natürlich, dass beim Poker um Werte, zum Beispiel Chips, gespielt wird. Das Ziel eines jeden Spielers ist es, möglichst viele Werte zu gewinnen. Eine Ausnahme bildet dabei Strip-Poker. Da geht es nur darum, nichts zu verlieren, aber das ist eine andere Sache, zumal es schwer ist, Hosen und Socken seriös miteinander zu verrechnen. Um zu gewinnen, muss man das beste Blatt aller noch am Spiel beteiligten Personen haben. Das heißt natürlich auch, dass Sie nicht von Anfang an das beste Blatt brauchen. Wenn Sie Ihre Kollegen davon überzeugen können, dass Ihr Blatt besser ist als das der anderen und sie dann aussteigen… dann ist das nicht Ihr Problem, sondern Ihr Glück. Wenn Sie am Ende das beste Blatt haben, dann gehört Ihnen der Pot. Das ist das Ziel aller Träume.
Was ist die World Series of Poker
Die World Series of Poker ist eine Runde von Turnieren, die bis 2005 ausschließlich im Horseshoe Casino in Las Vegas stattfanden. (Seit 2005 ist auch das Rio Casino mit von der Partie, weil es so viele Spieler anzog.) Der Amateur Chris Moneymaker, seine Freunde dürfen ihn Money nennen, gewann in diesem Turnier 2,5 Millionen Dollar. Am Rande sei bemerkt, dass der Typ wirklich so heißt. Das war 2003, die Veranstaltung wurde vom Fernsehen übertragen, und wie es dann eben so ist, wenn das liebe Geld ins Spiel kommt, wollte auf einmal jeder mitmachen, die Teilnehmerzahl wuchs. Auch in Deutschland kann man sich inzwischen diese bisweilen eigenartig wirkenden Pokerrunden im Fernsehen anschauen.
Die Rangfolge der Hände
Bei fast allen Pokervarianten, ganz gleich wie viele Karten Sie bekommen, sollen Sie am Ende aus fünf Karten möglichst die beste Kombination wählen. Die Farben spielen beim Poker keine Rolle, es zählt nur der Wert der jeweiligen Karte. Jetzt stelle ich Ihnen die einzelnen Hände vor. Das ist der Fachausdruck; Sie können dafür natürlich auch Blätter sagen. Als zusätzliche Information nenne ich Ihnen noch die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Sie so ein Blatt in den Händen halten, so eine Hand Ihren verdutzten Mitspielern hinblättern können.
✓ Royal Flush: Die fünf höchsten Karten von einer Farbe. Auf gut Deutsch A-K-D-B-10 von Karo, Herz, Pik oder Kreuz. Etn tolles Blatt, leider ist es sehr selten (wenn es nicht so selten wäre, wäre es aber auch nicht mehr so toll). Ihre Chance auf einen Royal Flush steht 650.000 zu Eins.
✓ Straight Flush: Eine aufeinanderfolgende Reihe von Karten einer Farbe, zum Beispiel 2-3-4-5-6 von Kreuz. Nicht ganz so toll, dafür aber auch nicht ganz so selten, Ihre Chance auf dieses Blatt ist 75.000 zu Eins. Wenn zwei Spieler einen Straight Flush auf der Hand haben, gewinnt der mit der höheren Karte.
✓ Vier Gleiche, Vierling: Das Blatt erklärt sich eigentlich von selbst. Sie brauchen vier Karten von einem Wert. Haben zwei Spieler vier Karten, gewinnt der mit dem höheren Vierling. Vier Könige sind als besser als vier Damen. Die Chancen auf einen Vierling stehen 4.150 zu Eins.
✓ Full House: Für ein Full House brauchen Sie einen Drilling und ein Pärchen, zum Beispiel drei Zehner und zwei Sechser. Wenn zwei Spieler ein Full House haben, gewinnt der mit dem höheren Drilling. Haben beide einen gleichhohen Drilling (bei einigen Pokervarianten ist das möglich), gewinnt der mit dem höheren Paar. Die Chancen für diese Hand stehen 700 zu Eins.
✓ Flush: Ein Flush besteht aus fünf Karten einer Farbe, die nicht aufeinanderfolgen, zum Beispiel A-B-10-9-6 von Kreuz. Wenn zwei Spieler einen Flush haben, ist der mit der höchsten Karte im Flush der Sieger. Ist die höchste Karte gleich, werden die jeweils zweithöchsten Karten miteinander verglichen usw. Hier liegen die Chancen bei 500 zu Eins.
✓ Straße, Straight: Fünf aufeinanderfolgende Karten mit unterschiedlichen Farben nennt man eine Straße oder Straight. Das wäre zum Beispiel D-B-10-9-8 von verschiedenen Farben. Wenn zwei Spieler eine Straße haben, verhält es sich wie beim Flush (mit der Ausnahme, dass es hier nicht sehr sinnvoll ist, die zweitbesten Karten zu vergleichen, wenn die besten gleich sind). Die Wahrscheinlichkeit, eine Straße auf die Hand zu bekommen, liegt bei 250 zu Eins.
Beim Poker kann das Ass die höchste und die niedrigste Karte sein. A-2-3-4-5 wäre eine Straße wie auch A-K-D-B-10. Um die Ecke dürfen Sie aber nicht bauen K-A-2-3-4 ist einfach nur Kraut und Rüben, aber keine Straße.
✓ Drei Gleiche, Drilling, Three of a Kind (Trips, Set): Wie der Vierling erklärt sich diese Karte eigentlich von selbst. Bei zwei Drillingen gewinnt der Spieler mit den höheren Karten. Bei manchen Pokervarianten ist es auch möglich, dass zwei Spieler einen Drilling mit dem gleichen Kartenwert haben. Dann gewinnt der mit der höchsten Beikarte. Die Chancen auf einen Drilling liegen bei 47 zu Eins.
✓ Zwei Paare, Two Pair: Was werden Sie dafür wohl brauchen? Zwei Mal zwei Karten mit dem jeweils gleichen Kartenwert! Haben zwei Spieler zwei Paare, gewinnt der mit dem höheren Paar. Ist das gleich, werden die jeweils zweithöchsten verglichen. Sind die auch noch gleich hoch, zählt die Beikarte. Die Chance auf diese Hand steht bei 20 zu Eins.
✓ Ein Paar, One Pair: Hier brauchen Sie, richtig!, zwei Karten von einem Kartenwert. Bei mehreren Spielern mit einem Paar verhält es sich wie beim Drilling. Mit zwei von fünf Blättern erreichen Sie ein Paar.
✓ Kein Paar, No Pair, High Card: Das ist zwar die schwächste Hand, die Sie bekommen können, dafür liegen die Chancen bei 100 %, das ist doch auch etwas. Hier werden einfach die höchsten Karten miteinander verglichen, dann die zweithöchsten Karten und so weiter.
Beim Poker wird die Kombination aus den besten fünf Karten gebildet. Wenn Sie und ein anderer Spieler mit fünf Karten Gleichstand haben, haben Sie eben Gleichstand und der Pot wird geteilt, Sie vergleichen dann nicht noch die sechste oder siebte Karte, die je nach Pokervariante noch vorhanden sein kann.
Wenn Sie mit wild cards spielen, steht ein Fünfer oder Five of a Kind über dem Royal Flush. Auch hier gilt, dass der jeweils höhere Fünfer gewinnt.
Wie Sie dem Spiet mit wild cards ein wenig Würze verleihen
Bei einigen Pokervarianten gibt es so genannte wild cards, das heißt, Karten, die jeden gewünschten Wert annehmen können.
Die bekanntesten wild cards sind:
✓ Der Joker: Wie man schon von Batman weiß, wird es wüst, wenn der Joker kommt. Er kann jeden Kartenwert darstellen. Es gibt aber auch die Variante, dass der Joker keinen Kartenwert annehmen kann, der sich bereits auf der Hand befindet. Man kann dann aus einem Paar keinen Drilling machen, aber eine Straße komplettieren.
✓ Die Zweier: Wenn man es so will, können die Zweier die Rolle des Joker übernehmen.
✓ One-eyed jacks oder einäugige Bauern: Wenn Sie mit einem amerikanischen Blatt Poker spielen, werden Sie feststellen, dass der V Bauer und der 4 Bauer im Profil dargestellt werden. Es ist nur ein Auge von ihnen zu sehen. Sie sind also einäugig und man kann auch sie je nach Absprache als Joker einsetzen.
✓ The bug: Es gibt auch die Möglichkeit, mit einem so genannten bug zu spielen. Normalerweise ist das der Joker. Der bug kann ohne Beschränkung den Wert jeder Karte annehmen. Man kann mit ihm also aus einem Paar einen Drilling machen. In Kasinos ist der bug ein Ass, es sei denn, man kann mit ihm einen Flush oder eine Straße komplettieren, B-B-Joker-7-5 wäre also ein Paar mit Ass als Beikarte, 7-Joker-6-5-4 wäre eine Straße. Pokerspieler nennen die Beikarte, also die höchste Karte, die nicht der Konstruktion einer Kartenkombination dient und die bei gleichwertigen Blättern über Sieg oder Niederlage entscheidet, auch kicker.
Jetzt aber ran an den Tisch
Bevor Sie bluffen, all in gehen oder Fersengeld geben, müssen sich Sie erst einmal mit Ihren Mitspielern einigen, um welchen Einsatz Sie spielen, und dann die entsprechenden Vorkehrungen treffen, zum Beispiel den Wert der Chips festlegen. In einem Kasino ist das natürlich weniger kompliziert, dort können Sie immer Chips kaufen, wenn Sie nicht gerade mitten in einer Partie aufstehen. So, jetzt haben alle Spieler ihre Chips und ein kühles Getränk. Nun sollte jeder eine Karte ziehen, damit die Sitzordnung festgelegt werden kann. Derjenige, der die höchste Karte gezogen hat, ist in der ersten Runde der Geber, der Spieler mit der zweithöchsten setzt sich links von ihm, der Spieler mit der dritthöchsten Karte wiederum links von dem Herrn mit der zweithöchsten und so weiter. Unter Freunden bestimmt meistens der Geber, im Fachjargon auch Dealer genannt, welche Pokervariante gespielt wird und welche Karten wild cards sind. Da der Geber von Spiel zu Spiel wechselt, darf jeder Spieler im Laufe eines Abends bestimmen, was nun genau gespielt wird.
In Kasinos muss man sich an die Gepflogenheiten vor Ort halten, und die können von Kasino zu Kasino stark variieren. Die Wahrheit liegt auf dem Tisch: Die Grundeinsätze Nachdem der Geber bestimmt ist und die Chips verteilt sind, wird der Grundeinsatz, der so genannte ante, gemacht. Niemand muss auf ein Blatt setzen, wenn er nicht will. Um zu verhindern, dass sich irgendein Schlaumeier ruhig und still in seiner Ecke verkriecht und keinen Chip einsetzt, bis er das perfekte Blatt hat, werden diese Grundeinsätze gemacht. Der ante ist meist recht klein, in aller Regel ist er so hoch wie der Mindesteinsatz. Meist muss jeder Spieler am Tisch den Grundeinsatz bringen, bevor die Karten gegeben werden. Der Grundeinsatz hat zwei Aufgaben: Erstens soll er dafür sorgen, dass jeder Spieler etwas einsetzen muss, und zweitens lässt er den Pot anwachsen.
Wie immer beim Poker gibt es auch hier Varianten. Bei einer setzt der erste Spieler links neben dem Geber einen Chip und der zweite zwei Chips. Das sind dann der small blind und der big blind. Der Nächste, also der Dritte, muss dann mindestens zwei Chips setzen, um im Spiel zu bleiben, nachdem die Karten verteilt wurden. Der big blind ist somit der Mindesteinsatz. Mit blinds wird vor allem bei Texas Hold’em und bei Omaha gespielt. Bei Draw Poker und Stud Poker nimmt man meistens die üblichen Grundeinsätze.
Die Kunst des Setzens
Nachdem nun die ersten Chips auf dem Tisch liegen, teilt der Geber die Karten aus. Sie schätzen die Chancen Ihres Blattes. Dann gibt es die erste Möglichkeit zu setzen. Der Spieler links vom Geber beziehungsweise der Spieler links vom big blind beginnt mit der Setzrunde. Bei jedem Spiel gibt es eine festgelegte Zahl von Runden, in denen gesetzt werden kann. Dabei können die Spieler schieben, setzen, bringen, erhöhen oder aussteigen. Was das jeweils bedeutet, erkläre ich Ihnen weiter unten. Eine Runde endet, wenn alle Spieler, die nicht ausgestiegen sind, den gleichen Einsatz auf den Tisch gelegt haben. Beim Draw Poker gibt es zwei solcher Runden, eine vor und eine nach dem Draw; bei Hold’em gibt es vier solcher Runden, bei anderen Varianten ist es wieder anders. Beim Poker werden alle Aktionen im Uhrzeigersinn durchgeführt. Sie sollten sich nie vordrängeln. Rühren Sie sich erst, nachdem Ihr rechter Sitznachbar fertig ist.
Wenn Sie an der Reihe sind, können Sie
✓ schieben: Das heißt Sie bleiben im Spiel ohne einen Einsatz zu bringen, und geben an den nächsten Spieler weiter. Das hört sich natürlich toll an, aber Sie können nur schieben, wenn noch kein Spieler vor Ihnen gesetzt hat. Wenn ein Spieler in der Runde nach Ihnen noch setzt, können Sie beim nächsten Durchlauf ausgleichen.
✓ aussteigen: Wenn Ihre Karten nicht viel hergeben oder Ihnen die Einsätze der Mitspieler doch zu hoch sind, können Sie aussteigen. Legen Sie Ihre Karten verdeckt auf den Tisch.
Wenn Sie Ihren Mitspielern zeigen, welche Karten Sie hatten, könnte das für einzelne Mitspieler ein Vorteil sein, weil sie wissen, welche Karten aus dem Spiel sind.
✓ setzen: Legen Sie ein paar Chips in die Mitte, und Ihre Mitspieler müssen mitziehen oder aussteigen.
✓ bringen: Bringen heißt, dass Sie den Einsatz, den ein Mitspieler vor Ihnen auf den Tisch gelegt hat, ausgleichen und dadurch im Spiel bleiben. Um die Übersicht zu behalten, sollten Sie nicht wie im Film die Chips einfach in die Mitte des Tisches werfen, sondern Sie so in Richtung Mitte schieben, dass sie Ihnen noch problemlos zugeordnet werden können.
✓ erhöhen: Die aggressivste und zugleich teuerste Variante ist das Erhöhen. Das heißt, Sie bringen den Einsatz Ihrer Mitspieler und legen noch etwas oben drauf. Wenn Sie an der Reihe sind, müssen Sie sofort sagen, dass Sie erhöhen. Es ist verboten zu sagen: Ich bringe den Einsatz und erhöhe um Chips. So könnten Sie erst die Reaktionen Ihrer Mitspieler auf das Bringen des Einsatzes analysieren und dann entscheiden, ob Sie erhöhen oder nicht.
✓ all in gehen: Wenn die Einsätze Ihrer Mitspieler höher sind als die Zahl der Ihnen verbliebenen Chips, können Sie immer noch all in gehen.
Sie legen dann all Ihre Chips in den Pot. Wenn andere Spieler weiter erhöhen wollen, werden zwei getrennte Pötte gemacht, einer bis zu dem Betrag, den der all in-Spieler gebracht hat, und einer darüber hinaus. Der Spieler, der all in gegangen ist, spielt dann nur um den Pot, der den von ihm gebrachten Betrag enthält. Das Spiel endet, wenn außer einem Spieler alle ausgestiegen sind oder wenn die vorgesehenen Wettrunden abgeschlossen sind und die Karten aufgedeckt werden. Sie müssen nicht setzen, wenn Sie nicht wollen; Sie können immer aussteigen. Natürlich verlieren Sie dadurch alle bis dahin gebrachten Einsätze, aber Sie riskieren nicht, noch mehr Geld zu verlieren. Die größten Verluste beim Poker hat man nicht mit miesen Karten, sondern, wenn man das zweitbeste Blatt in der Hand hält.
Sandbagging (oder auch Checkraising genannt) ist eine Taktik, mit der man den Pot wachsen lässt, wenn man sehr gute Karten hat. Man schiebt, wartet, dass die Mitspieler setzen, bringen und erhöhen, und bringt dann, wenn man wieder an Reihe ist, den Einsatz und erhöht. So vermeidet man, dass man die Mitspieler durch zu offensives Vorgehen davon abschreckt, Einsätze zu bringen. Auf der anderen Seite schreckt Bringen und dann Erhöhen die Mitspieler natürlich auch ab.
Die Fad- äh… Einsatzhöhe festlegen
Häufig wird Poker mit Limits gespielt. Der Mindesteinsatz in Privatspielen kann durchaus unter 5 Cent liegen, genau genommen würde er bei fünf Cent liegen, wenn Sie um Geld spielen würden. Der Einfachheit halber tue ich einfach so, als würden Sie um Geld spielen, weil man Poker um irgendeinen Einsatz spielen muss und ich nur eine Euro- (€) und keine Erdnusstaste auf meinem Rechner habe. Ich bin also einfach nur ein fauler Strick und will Sie zu nichts verführen. Hier steht es den Spieler frei, auf welche Beträge sie sich einigen. In Kasinos wird meistens eine Mindesteinsatzhöhe vorgegeben. Bei Höchsteinsätzen gibt es verschiedene Varianten. Sie können mit einem Pot-Limit spielen. Wenn Sie den Einsatz bringen und es wären zehn Chips im Pot, heißt das, dass Sie jetzt maximal um 10 Chips erhöhen oder um fünf Chips, wenn Sie mit einem halben Pot-Limit spielen. Wenn Sie mit festen Tischeinsätzen (table stakes) spielen, dürfen Sie sich während des Spiels keine neuen Chips holen und müssen, wenn der Tischeinsatz verbraucht ist, all in gehen. Sie können auch einfach einen maximalen Betrag für eine Erhöhung festlegen, zum Beispiel fünf Chips pro Erhöhung. Wenn Sie setzen, während Sie nicht an der Reihe sind, müssen Sie Ihren Einsatz im Pot lassen. Wenn die anderen Spieler nicht höher gehen als Ihr Einsatz ist, bleibt er so stehen. Wenn jedoch ein Spieler darüber hinausgeht, können Sie Ihren Einsatz nicht zurückverlangen, wenn Sie beschließen auszusteigen. Sie können aber auch im Spiel bleiben, wenn Sie die nötigen Chips in den Pot bringen. Sie haben durch ein verfrühtes Setzen also nur Nachteile. Es ist daher nicht nur eine Frage der Etikette, sondern auch strategisch clever, wenn Sie mit Ihren Einsätzen nicht zu eifrig sind. Überdecken Sie Ihre Aufregung, auch wenn das Blatt noch so viel versprechend ist – oder täuschen Sie die Aufregung vor, wenn Sie bluffen wollen.
Die Stunde der Entscheidung
Ein Spiel kann auf drei Arten enden:
✓ Ein Spieler setzt oder erhöht und alle anderen steigen aus. Dann ist der Spieler, der gesetzt hat, der Gewinner. Er muss seine Karten niemandem zeigen und kann sich einfach über die Chips freuen.
✓ Alle Spieler schieben in der letzten Setzrunde. Dann legen alle Spieler ihre Karten auf den Tisch und der Spieler mit dem besten Blatt gewinnt. Das nennt man Showdown.
✓ Ein Spieler macht in der letzten Setzrunde einen Einsatz und alle verbliebenen Mitspieler bringen ihn. Der Spieler, der den Einsatz gemacht hat, deckt sein Blatt als Erster auf. Die Mitspieler können sich dann entscheiden, ob sie ihre Karten aufdecken oder ausscheiden, damit niemand sehen kann, ob sie geblufft haben oder nicht. Wenn der Pot ausgezahlt wird, fassen Sie bloß nicht die Chips oder unaufgedeckten Karten Ihrer Mitspieler an. Berühren Sie nichts außer Ihren Chips und Ihren Karten und überlassen Sie den Rest dem Geber. Das gilt besonders für Kasinos, aber auch bei Privatspielen können Sie so böses Blut vermeiden.