Acht interessante Poker Texas Holdem Mythen – erfahren Sie mehr

Mythos 1: Kein Online-Pokerspieler kann sich im Casino auf Anhieb mit den Besten messen.
1.Oh doch – möglich ist dies durchaus. Ein seinerzeit 29-jähriger Buchhalter aus Tennessee machte es im Jahre 2003 vor. Er gewann ein winziges Turnier im Internet bei PokerStars und beschloss kurzerhand, sein Preisgeld als Startgeld für die World Series of Poker in Las Vegas zu verwenden. Es war sein allererster Ausflug an einen echten Pokertisch, zum ersten Mal sah er seine Gegner vor sich, zum ersten Mal hatte er richtige Chips in den Händen und … er gewann. Nach viereinhalb Tagen besiegte er den erfahrenen Profi Sam Farha mit seiner letzten Hand: einem Fullhouse mit Fünfen und Vieren. Der Name dieses Glückspilzes lautet Chris Moneymaker und ist, wie bereits erwähnt, kein Pseudonym. Von seinem 2,5-Millionen-Dollar-Preisgeld stiftete er einen beträchtlichen Teil der Krebsforschung, legte das Schulgeld für seine Tochter beiseite und kündigte seinen Buchhalterjob, mit dem er bisher seine Familie über Wasser gehalten hatte. Moneymaker, der schüchterne Internet-Zocker, verdiente in den folgenden Jahren noch weitere rund drei Millionen Dollar durchs Pokern.

Mythos 2: Nur ein guter Bluffer kann auf Dauer ein erfolgreicher Pokerspieler sein.
2. Falsch. Es gibt sogar in der Weltspitze Spieler, die praktisch niemals bluffen. Sie halten sich oben, weil sie ausschließlich die richtigen Entscheidungen treffen, die richtigen Hände spielen und die Bluffs ihrer Gegner erkennen. Wenn man ihnen Bluffs unterstellt, so sind dies in aller Regel lediglich Fehleinschätzungen ihrer Kontrahenten. Es gibt nur einige wenige Spieler, die das Bluffen grundsätzlich ablehnen, aber sie sind der Beweis dafür, dass die Bedeutung dieses legendären Bestandteils des Spiels gnadenlos überschätzt wird.

Mythos 3: Pokerspieler galten in den Zeiten des Wilden Westens als zwielichtige Gestalten,
die gern und oft mit dem Gesetz in Konflikt kamen.

3. An dieser Legende ist so gut wie nichts richtig. Tatsächlich war der Beruf des Gambiers zwar nicht unbedingt ganz oben in der Hierarchie angesiedelt, doch wurde er immerhin noch deutlich höher als der Job des Cowboys bewertet. Professionelle Spieler kamen häufig von der Ostküste, galten als kultiviert und schlau, hatten meistens gute Umgangsformen – Ausnahmen wie Wild Bill Hickok bestätigen die Regel – und waren beliebt bei den Damen. Voraussetzung für ihr Ansehen war allerdings ein untadeliger Ruf – Falschspieler nämlich wurden nicht nur mit einem Höchstmaß an Verachtung gestraft, sondern von den Hütern des Gesetzes auch erbarmungslos verfolgt. Bei der Entlarvung jener Falschspieler standen dem Sheriff nicht selten honorige Pokerasse zur Verfügung, die so ziemlich jeden Trick durchschauen konnten.

Mythos 4: Am Finaltisch bei großen Casino-Wettbewerben ist das Preisgeld vorher genau festgelegt und auch die Verteilung kann nicht verändert werden.
4. Es kommt tatsächlich vergleichsweise häufig vor, dass sich die letzten Teilnehmer an einem Finaltisch gütlich darüber einigen, das Preisgeld anders aufzuteilen, als dies ursprünglich vorgesehen war. Statt also dem Ersten 50, dem Zweiten 25, dem Dritten 15 und dem Vierten 10 Prozent zu geben, können die Profis auch festlegen, dass der Sieger 40, der Zweite 30, der Dritte 20 und der Vierte 10 Prozent erhält. Kein Problem, sagt die Casinoleitung, denn an der Gesamtsumme ändert sich nichts. Solche Vereinbarungen werden vor allem dann getroffen, wenn die Unterschiede zwischen den Preisgeldern sehr hoch sind, die am Finaltisch sitzenden Spieler aber alle noch annähernd gleich viele Chips besitzen.

Mythos 5: Jeder Pokerspieler geht irgendwann einmal Bankrott.
5. Unsinn. Nur weil schlechte und/oder erfolglose Pokerspieler sich ständig mit diesem Satz trösten und ihn verbreiten, als wäre er eine Gesetzmäßigkeit, bedeutet dies noch lange nicht, dass daran etwas Wahres ist. Tatsache ist, dass schlechte Pokerspieler, die dem Spiel verfallen sind und dennoch immer wieder um Geld spielen, durchaus irgendwann einmal pleitegehen können. Manche früher, manche später. Andere – naturgemäß die besseren Pokerspieler – verdienen allerdings gutes Geld mit diesem Spiel, und da sie klug genug sind, niemals Einsätze zu wagen, die an ihr Existenzlimit heranreichen, kommen sie auch nie in Gefahr, Haus, Hof und was sie sonst noch haben zu verspielen. Denn Poker fordert viel zu viel Hirn von jenen, die es ernsthaft betreiben, als dass sie über das Spiel ihr „normales“ Leben vergessen würden oder dumm genug wären, sich mit allen Ersparnissen an einen Pokertisch zu setzen.

Mythos 6: Online-Poker ist einfacher als Pokern am echten Tisch.
6 Wer kommt nur auf diese Idee? Eigentlich ist das genaue Gegenteil richtig. Online sind in der Regel Mitspieler dabei,‘-die durchaus eine Ahnung vom Pokern haben. Diese zu schlagen ist nicht so einfach, als wenn man sich als erfahrener Pokerspieler in einem Casino an den Tisch setzt und dort mit Leuten spielt, die dieses „interessante Glücksspiel auch mal ausprobieren“ wollen. Für den guten Spieler gilt deswegen die Regel, dass im Casino das Verhältnis von „Haien“ (professionellen Spielern) zu „Fischen“ (Amateuren oder Anfängern) wesentlich deutlicher zugunsten des guten Spielers ausschlägt, als dies bei lohnenden Online- Turnieren der Fall ist. Im Klartext: Als guter Spieler dürften Sie’s am echten Tisch im Casino deutlich leichter haben.

Mythos 7: Ich gewinne deshalb so selten, weil meine Gegner so schlecht sind.
7 „Ich kann nicht gewinnen wegen all der schlechten Spieler“ ist ein ebenso beliebter wie leicht zu widerlegender Mythos. Eine Ausrede, ein dummer Spruch – mehr nicht. Spieler, die sich selbst für sehr gerissen halten, behaupten gerne, sie könnten andere gerissene Spieler gut lesen und berechnen, könnten somit für sich selbst das Optimum an Leistung herausholen. Wenn sie jedoch gegen schlechte Spieler antreten müssten, hätten sie Probleme, ihre unberechenbaren Gegner einzuschätzen – der eigene Vorteil sei somit dahin. Ach, wenn’s doch so einfach wäre: Man setze sich als Profi mit anderen Profis an einen Tisch und alle gewinnen am Ende eine Menge Geld, weil keine Looser mit von der Partie sind. Klingt das logisch? Natürlich nicht. Fakt ist, dass ein echter Profi sich immer und jederzeit nach einer gewissen Weile gegen Anfänger oder schlechte Spieler durchsetzen wird. Und ganz sicher wird er nicht den Fehler machen, seine Gegner zu unterschätzen oder schlechtzureden, nur weil sie momentan die bessere Strähne haben.

Mythos 8: Poker ist der erste Einstieg in die Glücksspielsucht.
8 Poker gilt vor dem Gesetz als (mehr oder weniges illegales) Glücksspiel. Wie groß scheint also die Gefahr, in die Glücksspielsucht abzurutschen! Dagegen spricht, dass beim Poker Erfahrung, Strategie und spielerisches Können eine weit größere Rolle spielen als bei Blackjack oder Roulette: Hier kann man möglicherweise mit einem Wurf sein gesamtes Geld verdoppeln – oder eben verlieren. Poker hingegen ist ein eher langsames, denkorientiertes Spiel, bei dem sich Risiken rational abwägen und überschaubar kalkulieren lassen. Schlechte Pokerspieler werden daher schnell feststellen, dass sie bei diesem Spiel für gewöhnlich verlieren und keine schnellen Gewinne möglich sind. Spieler, die vom Pokern „abhängig“ geworden sind, sind daher fast immer erfolgreiche Pokerspieler, die damit auch ihr Geld verdienen …

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