Online-Turnierformen sorgfältig untersuchen Teil I – Poker Turnierstrategien

Die emsigsten Internet-Pokercasinos haben 15-mal so viele Spieler, wie Sie in den größten Kartenclubs der realen Welt finden werden. Wegen dieser enormen Menge werden Sie immer ein aktionsgeladenes Turnierangebot vorfinden, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Sie haben die Wahl zwischen Heads-up-Turnieren (Mann gegen Mann) mit nur einem Gegner (sein Startgeld gegen Ihres) bis hinauf zu Riesenturnieren mit zahllosen Tischen, wo es Panzerwagen proppenvoll mit Geld zu gewinnen gibt. In diesem Poker-Artikel schauen wir uns alle Optionen genau an.

Technisch betrachtet werden Sie online keine anderen Turniere als in der realen Welt finden. Allerdings sorgt die Tatsache, dass sie online stattfinden, für einige Mutationen.

Turniergrundlagen
Jede Pokersite im Internet bietet Turniere auf Abruf an, die in der Größe von zwei Spielern Mann gegen Mann über unterbesetzte Tische mit fünf bis sechs Spielern bis zu vollen Einzeltischturnieren reichen. Natürlich gibt es auch Turniere mit festgelegten Terminen, für die man sich registrieren lassen kann. Dabei handelt es sich immer um große Turniere an zahllosen Tischen. Um sie zu finden, klicken Sie einfach auf den Karteireiter Turniere auf der gewählten Pokersite. In den meisten Fällen (abgesehen von Gratisturnieren) zahlen Sie ein Startgeld (Buy ln) und eine Startgebühr, die an die Betreiber gehen (z.B. $ 20 Startgeld und $ 2 Startgebühr). Dafür erhalten Sie eine festgelegte Menge an Turnierchips (etwa 1.500 Chips) und einen Platz im Turnier. ln der Turnierlobby (dort, wo man sich registrieren lässt) gibt es viele nützliche Informationen über das betreffende Turnier, zum Beispiel:
– Startzeitpunkt des Turniers
– Die verstrichene Zeit (wenn das Turnier bereits begonnen hat oder beendet ist)
– Der Preispool und seine Verteilung auf die Siegerplätze
– Die Namen aller Teilnehmer am Turnier, Anzahl der Teilnehmer
– Wie viele Spieler noch im Turnier sind
– Ihre Chipmenge relativ zum Durchschnitt
– Regeln für Re-Buys und Add-Ons
– Rang der Spieler beim Ausscheiden

Turniere mit Grundeinsatz
Manche Sites haben eine ungewöhnliche Facette in ihren Omaha- und Holdem-Turnieren: Wenn die Blinds eine bestimmte Höhe überschritten haben (z.B. 250/500), wird ein Grundeinsatz (Ante) fällig, den jeder Spieler in jedem Spiel in den Pot zahlen muss. Typischerweise beträgt der Grundeinsatz 25 % des Small Blind. Dadurch wollen die Betreiber das Setzen anheizen, wenn das Turnier in die späteren Phasen kommt. Der Pot wird vor dem Flop größer, außerdem wird dadurch der Druck auf die Leute mit wenigen Chips erhöht.

Bei Gratisturnieren nichts riskieren
Gratisturniere entsprechen dem amerikanischen Traum in Form eines Pokerturniers. Dort gibt es wirklich Etwas für Nichts. Holdem, Omaha und Seven-Card Stud werden angeboten. Man zahlt nichts, um teilzunehmen, und die Gewinner bekommen Geldpreise. Was könnte angenehmer sein?

Für immer mehr und mehr spielen
Zwar selten, doch Gratisturniere existieren auch in echten Kartendubs. Einige sind nur dazu da, um die Spieler früh in die Kartensäle zu bekommen. In anderen kann jeder teilnehmen, der eine gewisse Zeit, eine bestimmte Anzahl an Händen oder eine gewisse Zahl an vorherigen Turnieren gespielt hat. Eines trifft aber auf alle Gratisturniere der echten Welt zu: Es wird vernünftig und angemessen gespielt. Weil Gratisturniere im Internet für jeden offen sind, nehmen auch regelmäßig massenweise Spieler teil. Sie werden immer als Multitischturniere gespielt, manchmal ist die Spielerzahl nach oben begrenzt, z.B. bei tausend Teilnehmern. Sehr zum Ärger der Online-Betreiber (die Gratisturniere als eine Art Lockvogel betrachten) spielen viele Leute ausschließlich in Gratisturnieren. Das Spielerniveau ist bei einigen Turnieren so bizarr, dass man es neutral nur als zufällig verteilt bezeichnen kann.

Psychologen haben immer gewisse Schwierigkeiten zu erklären, warum manche Menschen sich eigenartig verhalten (sowie Warum läuft Heiko mit einem Waffeleisen auf dem Kopt die Straße entlang?), in Gratisturnieren ist das verrückte Verhalten einiger Teilnehmer vermutlich eine Kombination der folgenden Ursachen:
– Manche wissen nicht, wie Poker gespielt wird. Da das Spiel gratis ist, denken sie. sie könnten alles tun.
– Manchen ist es egal, was sie spielen. Sie möchten nur sehen, wie sehr sie sich danebenbenehmen können.
– Einige möchten früh zu vielen Chips kommen, um später im Turnier damit arbeiten zu können. Sie möchten einfach keine Zeit verschwenden und versuchen, direkt zu Beginn rauszufliegen oder eine Menge Chips zu machen.

Das gibt‘s nur bei Gratisturnieren
Die folgende Hand haben wir vor kurzem in einem No Limit-Gratisturnier erlebt. Das Turnier hatte gerade begonnen. Mit Blinds von 5 und 10 erhöhte der Spieler nach den Blinds um das Fünffache. Zwei Spieler nach ihm gingen mit. Der Flop war K♦ 8♠ 6♣. Der ursprüngliche Setzer ging all in. Beide Mitspieler gingen mit, es waren also drei Leute all in. Als Turn kam die 2♥, im River die 7♥.
Als die Karten aufgedeckt wurden, hatte der ursprüngliche Einsetzer A♠ A♣. er erste Mitgeher hatte 5♠ 9♦. Richtig – er ging eine fünffache Wette vor dem Flop mit 5-9 mit und dann auch all in mit einem Bauchschuss, den er traf. Der dritte Spieler hatte 3♣ 3♦ und brachte eine All-in-Wette mit einem mageren Dreierpaar. So etwas sieht man nur in Gratisturnieren, eventuell in Comedy-Shows. Bei Stefan Raab wurde letztens auch gepokert. Damit Sie einmal einen Eindruck bekommen, wie abgehoben Gratisturniere sein können: Eine sehr populäre Site hatte kürzlich ein Qualifizierungsturnier für ein Gratisturnier mit 8.100 Startern. Die neun besten Spieler dieses Quali-Turniers landeten einige Tage später in einem weiteren Turnier mit 500 Teilnehmern (je neun hatten in vorgeschalteten Turnieren mit Tausenden von Spielern ihren Platz gewonnen).

Das erste Turnier dauerte sechs Stunden, das zweite etwa viereinhalb. Nachdem ein glücklicher Spieler es geschafft hatte, sich zehn Stunden lang mit Kämpfen, Lachen, Weinen, Schikanieren und Jammern durch das Turnier zu bewegen und irgendwie an allen anderen vorbeizukommen, bekam er den Superpreis: $ 100. Für den achten Platz gab es fast $ 10, also einen Dollar pro Turnierstunde. Der neunte Platz bekam eine Brise Frischluft. Da wurde sehr viel Zeit in ein Turnier investiert, das sehr wenig Geld einbrachte, aber der Typ. der das Ding gewonnen hat. musste nicht einen Cent dazu zahlen und kann nun sein Leben lang damit prahlen. Und für den anderen, der innerhalb der ersten fünf Sekunden mit 7-2 all in ging, war es auch keine besondere Bürde. Man beachte, dass nicht alle Gratisturniere derart schlecht sind. Die weniger besuchten Pokersites ziehen nicht solche Massen an und bieten trotzdem Gratisspiele, womit man automatisch bessere Chancen hat. Besuchen Sie pokerpulse*com oder poker-tester*com, dort finden Sie Informationen zu den Gratisturnieren vieler Sites.

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