
Griechenland führt Social-Media-Verbot für Jugendliche ein – Vorreiter in der EU
Griechenland verbietet Social Media für Kinder unter 16 Jahren
Griechenland bereitet einen Schritt vor, der europaweit für Aufsehen sorgt: Ab Herbst soll Kindern unter 16 Jahren der Zugang zu sozialen Medien konsequent verwehrt werden. Damit wäre das Land das erste Mitglied der Europäischen Union, das eine so weitreichende Regulierung einführt. Inspiration fand man in Australien, wo ähnliche Maßnahmen bereits Realität sind. Die Sorge dahinter ist klar: Immer jüngere Nutzer verbringen immer mehr Zeit mit TikTok, Instagram oder Snapchat – oft mit unabsehbaren Folgen für ihre geistige und soziale Entwicklung.
Mehr als nur Social Media
Doch das geplante Gesetz geht noch einen entscheidenden Schritt weiter. Auch Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren sollen Einschränkungen erfahren, sobald sie versuchen, bestimmte Inhalte aufzurufen. Dazu zählen Online-Angebote rund um Glücksspiel, Alkohol, Tabak oder pornografisches Material. Gerade diese Bereiche gelten als besonders risikobehaftet, da sie nicht nur die psychische, sondern auch die physische Gesundheit junger Menschen gefährden können.
Mit dieser Maßnahme sendet Griechenland ein starkes Signal: Jugendliche sollen vor Einflüssen geschützt werden, die sie in einer so prägenden Phase ihres Lebens langfristig schädigen könnten. Es geht also nicht allein um Bildschirmzeit, sondern um die Frage, wie digitale Räume sicherer gestaltet werden können.
Technische Umsetzung über die Geräte
Spannend ist die technische Herangehensweise. Anders als in vielen bisherigen Diskussionen liegt die Verantwortung nicht bei den Plattformen selbst, sondern bei den Endgeräten. Eltern sollen die Möglichkeit haben, über die Sicherheitseinstellungen des Smartphones oder Tablets das Alter ihres Kindes zu hinterlegen. Wird ein Nutzer als minderjährig eingestuft, übernimmt automatisch die sogenannte „Kids Wallet App“. Diese filtert Inhalte, blockiert den Zugang zu sozialen Netzwerken und verhindert, dass gefährliche Webseiten überhaupt angezeigt werden.
Das klingt zunächst nach einer einfachen Lösung, doch es erfordert eine gewisse Disziplin von den Eltern. Nur wenn sie die Systeme aktivieren und regelmäßig überprüfen, funktioniert der Schutzmechanismus zuverlässig. Kritiker sehen darin eine Herausforderung, Befürworter loben jedoch die Möglichkeit, Verantwortung klar in den Familien zu verankern.
Die europäische Dimension
Dass Griechenland nun vorprescht, ist kein Zufall. Schon länger arbeitet die EU-Kommission daran, Wege zu finden, wie Alterskontrollen im Netz konsequenter umgesetzt werden können. Präsidentin Ursula von der Leyen hatte Frankreich, Spanien, Dänemark, Italien und eben Griechenland als Pilotländer benannt. In Athen hat man diese Chance offenbar genutzt und will das Vorhaben als erstes Land tatsächlich in die Praxis umsetzen.
Damit wird Griechenland zum europäischen Vorreiter. Gleichzeitig wird das Land zum Testfeld: Sollte sich das Modell bewähren, könnten ähnliche Regelungen auch in anderen EU-Staaten folgen. Die Debatte dürfte intensiv werden, denn sie berührt gleich mehrere Grundfragen – vom Jugendschutz über die digitale Freiheit bis hin zur Verantwortung der Eltern.
Ein Weckruf des Ministerpräsidenten
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat seine Beweggründe kürzlich in Australien erläutert. Seine Worte waren eindringlich: „Wir führen gerade das größte unkontrollierte Experiment aller Zeiten mit den Köpfen unserer Kinder durch. Wir wissen nicht, welche Konsequenzen es haben wird, aber fast sicher ist, dass sie nicht positiv sein werden.“
Diese drastische Formulierung macht deutlich, dass die griechische Regierung Social Media nicht länger als harmlose Freizeitbeschäftigung ansieht, sondern als potenzielle Gefahr für die geistige Gesundheit und die gesellschaftliche Entwicklung einer ganzen Generation.
Chancen und Herausforderungen
Natürlich ist ein solches Gesetz nicht unumstritten. Kritiker befürchten Eingriffe in die persönliche Freiheit und warnen, dass technisch versierte Jugendliche Wege finden könnten, die Sperren zu umgehen. Befürworter dagegen verweisen auf die steigende Zahl von Studien, die Zusammenhänge zwischen übermäßigem Social-Media-Konsum, Schlafproblemen, Aufmerksamkeitsstörungen oder sogar Depressionen aufzeigen.
Für Eltern könnte das neue System auch eine Entlastung sein: Statt ständig selbst kontrollieren zu müssen, welche Apps und Inhalte ihre Kinder nutzen, erhalten sie mit der „Kids Wallet App“ ein Werkzeug, das Schutzmechanismen automatisch aktiviert. Ob dies jedoch ausreicht, hängt letztlich von der Bereitschaft der Familien ab, Verantwortung zu übernehmen und die Technik konsequent einzusetzen.
Ein mutiger Schritt mit Signalwirkung
Griechenland stellt mit diesem Vorstoß die Weichen für eine neue Debatte in Europa. Es geht nicht nur um Social Media oder um Glücksspiel im Netz – es geht um die grundlegende Frage, wie Kinder und Jugendliche in einer digitalen Welt sicher aufwachsen können.
Ob sich andere Länder anschließen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Griechenland wagt einen mutigen Schritt, der international aufmerksam verfolgt werden wird. Vielleicht markiert er den Beginn einer neuen Ära des digitalen Jugendschutzes in Europa.
Griechenland führt neues Social-Media-Verbot für Jugendliche ein
Griechenland plant als erstes EU-Land ein umfassendes Verbot für die Nutzung von sozialen Netzwerken durch Kinder und Jugendliche. Inspiriert von Australien sollen Minderjährige unter 16 Jahren künftig keinen Zugang mehr zu Plattformen wie Instagram, TikTok oder Facebook haben.
Erweiterte Regeln für Jugendliche bis 18 Jahre
Für junge Menschen zwischen 16 und 18 Jahren gelten ebenfalls Einschränkungen, wenn sie versuchen, Inhalte aufzurufen, die mit Glücksspiel, Alkohol, Zigaretten oder pornografischem Material verbunden sind. Damit will die Regierung nicht nur die psychische Gesundheit schützen, sondern auch riskantes Verhalten eindämmen.
Technische Umsetzung über Geräte und Elternkontrolle
Die Altersverifikation erfolgt direkt auf dem Gerät. Eltern legen über die Sicherheitsprotokolle das Alter ihrer Kinder fest. Wird ein Nutzer als unter 16 identifiziert, greift automatisch die Anwendung „Kids Wallet“ und blockiert den Zugang zu sozialen Netzwerken und jugendgefährdenden Inhalten.
Griechenland als Vorreiter in der Europäischen Union
Mit diesem Schritt setzt Griechenland als erstes Land innerhalb der EU ein solches Verbot um. Die Maßnahme ist Teil einer breiteren Initiative der EU-Kommission, die auch in Frankreich, Spanien, Dänemark und Italien Testprojekte zur Alterskontrolle gestartet hat.
Aussagen von Premierminister Mitsotakis
Premierminister Kyriakos Mitsotakis machte bei einer Rede in Australien deutlich, warum seine Regierung handelt: „Wir führen das größte unkontrollierte Experiment mit den Köpfen unserer Kinder durch. Wir wissen nicht, welche Folgen es haben wird, aber wir sind fast sicher, dass sie nicht positiv sein werden.“
Verknüpfung mit Glücksspielprävention
Bereits Anfang 2025 hatte die Hellenic Gaming Commission gemeinsam mit Mindway AI ein gamifiziertes Selbsttest-Tool vorgestellt, mit dem Menschen ihr eigenes Spielverhalten prüfen können. Das neue Social-Media-Verbot reiht sich somit in eine größere Strategie ein, Kinder und Jugendliche vor riskanten Online-Angeboten zu schützen.
FAQ
Welche Altersgruppen sind betroffen?
Kinder unter 16 Jahren sollen keinen Zugang mehr zu sozialen Netzwerken haben. Für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren greifen Einschränkungen bei Inhalten wie Glücksspiel, Alkohol, Tabak oder pornografischem Material.
Wie wird das Verbot technisch umgesetzt?
Die Alterskontrolle erfolgt direkt über die Endgeräte. Eltern legen in den Sicherheitseinstellungen das Alter fest, und die App „Kids Wallet“ filtert automatisch Inhalte.
Wer trägt die Verantwortung?
Die Verantwortung liegt bei den Eltern. Nur wenn sie die Protokolle korrekt einrichten, greift das System zuverlässig.
Ist Griechenland das einzige Land mit dieser Regelung?
Ja, aktuell ist Griechenland das erste EU-Land, das ein solches Verbot umsetzt. Andere EU-Staaten wie Frankreich, Spanien, Dänemark und Italien testen ähnliche Ansätze.
Welche Ziele verfolgt die Regierung?
Das Hauptziel ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor negativen Auswirkungen von Social Media sowie riskanten Inhalten. Premierminister Mitsotakis betonte die Notwendigkeit, die Jugend vor einem „unkontrollierten Experiment“ zu bewahren.