Die Position am Pokertisch ist sehr wichtig – hilfreiche Information

Sowohl Reiz als auch Schrecken im Hold’em sind in der Tatsache begründet, dass jeder mit zwei Karten startet. Es ist so, als blättere man in einem Prospekt für das Haus, das man eines Tages besitzen wird. Vielleicht ist das so wunderbar aussehende Areal eine frühere Giftmülldeponie, vielleicht sitzt man auch auf einem Ölfeld. Egal, was Sie darüber denken, es ist, als würden Sie die Katze im Sack kaufen. Genau das tun Sie mit dem Startblatt im Hold’em. Der Start des Spiels bestimmt auch Ihre Position, das heißt, Ihren Platz am Tisch relativ zur Dealerposition. In diesem Artikel schauen wir uns die verschiedenen Positionen an einem Pokertisch an und betrachten die relative Stärke von Startblättern je nach Platz des Spielers.

Die Position ist wichtig
Bevor ich die Startblätter, die sich zum Spielen eignen, näher betrachte, möchte ich etwas tiefer in die allgemeine Bedeutung von Position eintauchen. Ihre Position hilft Ihnen bei der Entscheidung, ob Sie erhöhen, mitgehen oder aussteigen sollten. Je nach Ihrer Position tappen Sie wie ein Blinder durchs Spiel oder Sie wissen bemerkenswert gut, was an Ihrem Tisch vor sich geht.

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Am einfachsten ist, sich über Positionen relativ zum Dealerbutton klar zu werden und dann die zugeordneten Plätze zu gruppieren (siehe die Abbildung). Ich werde diese Zuordnung durchgängig im ganzen Poker-Ratgeber benutzen.

Vordere (frühe) Position
Mit vorderer Position werden die Plätze 1, 2, 3 und 4 nach dem Dealerbutton bezeichnet. Das Problem bei diesen Positionen ist, dass Sie keine Ahnung haben, welche Karten die Spieler hinter Ihnen haben, und – noch schlimmer – es sitzen auch noch viele hinter Ihnen. Wenn Sie in vorderer Position agieren müssen, werden Sie auch in späteren Wettrunden immer vor den anderen sprechen müssen. Allein aus diesem Grund sollten Sie aus vorderer Position nur mit guten Blättern spielen (und ansonsten aussteigen). Bube-Dame sieht vielleicht auch hier lieblich aus, aber auf lange Sicht wird es Sie in Stücke reißen, wenn Sie das Blatt aus vorderer Position spielen. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die frühen Positionen eine interessante Anomalie aufweisen, denn die Plätze Nr. 1 und 2 links vom Dealerbutton sind schon durch Blinds abgedeckt. Auf Platz 1 könnte es also sein, dass Sie den Flop für einen halben Einsatz (1/2 Big Blind extra) zu sehen bekommen, auf Platz 2 sogar eventuell gratis, denn wenn niemand erhöht hat, haben Sie bereits bezahlt.

Wenn Sie im Big Blind sind, passen Sie auf, wie sich die Action bis zu Ihnen entwickelt. Wenn Sie aussteigen wollen, sobald Sie an der Reihe sind, kann es sein, dass der Dealer Ihnen die Karten mit den Worten: Sie können checken zurückschiebt. Nun wissen alle am Tisch, dass Sie nichts Besonderes haben, und werden durch Setzen und Erhöhen versuchen, Sie aus dem Spiel zu drängen.
In den Blinds könnten Sie in Versuchung geraten zu spielen, weil Sie schon eine Portion des geforderten Einsatzes im Spiel haben. Manchmal ist das durchaus richtig (mehr zu Mathematik und Potquoten im nächsten Artikel). Vergessen Sie aber nie, dass nach der Wettrunde vor dem Flop die Blinds als Erste sprechen müssen und deswegen immer einem stärkeren Risiko unterliegen, von den anderen angegriffen zu werden.

Außerhalb von No Limit, wo Sie gnadenlos stark erhöhen können, bringt eine Erhöhung aus den Blinds die wenigsten Spieler dazu, auszusteigen. Obwohl Sie dadurch streng genommen eine Wettrunde zusätzlich veranstalten, wenn Sie erhöhen, ist es aber auch gleichzeitig so, als würden Sie eine knallige Neonschrift aufleuchten lassen: Achtung, ich habe ein Blatt! Sie gewinnen einen Einsatz zusätzlich, aber nur auf kurze Sicht, langfristig verlieren Sie damit (nur Masochisten und temporäre Vollidioten gehen wiederholt mit, wenn sie wissen, da hat jemand ein starkes Blatt). Mit einem guten Blatt sollten Sie lieber nicht erhöhen, sondern zurückhaltend spielen (slowplaying). Mehr dazu in Artikel.

Nehmen Sie Platz 4 an Tisch 6
Wenn Sie in professioneller Umgebung einen Platz wünschen (oder für ein Turnier einen ausgelost bekommen haben), nennt man Ihnen eine Tisch- und eine Sitznummer. Die meisten Tische werden per Tischnummer identifiziert, entweder durch ein kleines Schild neben dem Chiptray vor dem Dealer oder durch ein Schild, das über dem Tisch hängt. Die Plätze werden im Uhrzeigersinn vom Sitz des Kartengebers aus gezählt. Unmittelbar links vom Geberplatz ist Sitz 1, dann geht es reihum bis zur 9 (oder auch 10) unmittelbar rechts vom Geber. Die Sitzplätze behalten diese Nummer unabhängig von der aktuellen Position des Dealerbuttons. Wann immer Sie eine Frage bezüglich des Tisches haben, fragen Sie den Floorman, wann immer es um den Platz am Tisch geht, fragen Sie den Geber.

Mittlere Position
Sitz 5, 6 und 7 hinter dem Dealerbutton gehören zu den mittleren Positionen. Dort wird es interessant. Sie haben nun schon die Chance gehabt, den halben Tisch agieren zu sehen (natürlich können Sie nicht sicher sein, was die Blinds machen werden, es sei denn, Sie beobachten einen verräterischen Teil). In manchen Fällen sind Sie der Erste, der agiert, weil vor Ihnen alle ausgestiegen sind. Weil Sie weiter hinten sitzen, können Sie etwas liberaler an die Einschätzung der Startkarten herangehen. Spielen Sie etwas schlechtere Blätter, denn wenn der Flop anschließend für Sie günstig kommt, setzen vielleicht die Spieler vor Ihnen und Sie haben dann eine nachbarschaftliche Überraschung parat – eine saftige Erhöhung.
Trotzdem sind Sie noch nicht im Schlaraffenland. Immerhin hat noch etwa der halbe Tisch nach Ihnen zu agieren und es warten auch noch die unberechenbaren Blinds.
Aus mittlerer Position müssen Sie weiterhin die Spieler nach Ihnen im Auge behalten, besonders diejenigen, die erhöhen. Diese Leute demonstrieren Stärke und Sie sollten nicht einfach blindlings weitersetzen, nur um – erneut – von dem Typen erhöht zu werden, der Sie schon vor dem Flop festgenagelt hat.

Hintere Position
Platz Nr. 8, 9 und (wenn es ihn gibt, viele Onlinetische haben nur neun Plätze) 10 bilden die hinteren Positionen. Dort macht es richtig Spaß, denn dort sitzen Sie in den echten Rumpelsitzen der alten Pokerkarre. Weil Sie bereits alle Aktion vor sich gesehen haben, können Sie rein aufgrund der günstigen Potquoten mitgehen (Artikel 12), mit mittelmäßigen Blättern erhöhen, wenn niemand vorher gespielt hat oder marginale Blätter abwerfen, wenn es vor Ihnen nach einem Blutbad riecht. Selbst wenn diese kleinen Gören in den Blinds sich entscheiden, präflop zu erhöhen, so sitzen Sie nach dem Flop immer hinter ihnen und können richtig loshämmern, wenn der Flop passt.

In einem Hold’em-Spiel fließt das Geld im Uhrzeigersinn um den Tisch . Der Grund dafür ist fast ausschließlich der zunehmenden Gewichtung des Positionsvorteils nach hinten zuzuschreiben. Wer zuletzt agiert, bringt das meiste ins Spiel ,weil häufig ausgestiegen wird, wenn aus letzter Position gesetzt oder erhöht wird, oder – wenn mitgegangen wird – meist die Leute aus den hinteren Positionen gewinnen. Die einzige wirkliche Schwierigkeit bei dem Spielen aus den hinteren Positionen ist, dass jeder weiß, dort ist etwas los. Die hinteren Positionen haben aber auch den etwas zweifelhaften Ruf, dass dort irgendwie faule Sachen ablaufen, wie z.B- Blinds stehlen (aus letzter Position mit Müllblättern erhöhen, nur um die Blinds einzuheimsen vorher niemand gesetzt hat).

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