Die Aktion im Auge behalten und jeden Treffer erkennen – Texas Holdem
Ihre wichtigste Aufgabe auf dem Turn ist, die Bietaktion im Auge zu behalten und sie mit den Aktionen vor und auf dem Flop in Einklang zu bringen. Und Sie müssen sich alle Wettaktionen einprägen. Fallen werden am häufigsten auf dem Turn gestellt – ein Gegner hat auf dem Flop nicht getroffen, aber der Turn hat ihm geholfen.
Wenn Sie einen Gegner bereits vorher beim Angreifen beobachtet haben und er sich nun zurückhält, dann liegt wahrscheinlich einer von zwei Gründen vor: Er hat entweder sein Blatt komplett oder er hat es verfehlt und versucht nun, Geld zu sparen.
Einen Treffer erkennen
Viele Spieler nehmen ihren Straight oder Flush vorweg, indem sie setzen – Anfänger erhöhen sogar oft. Wenn sie dann treffen, ziehen sie sich zurück und versuchen ein Checkraise.
Eine Fade stellen für die Gegner mit Flush
Betrachten wir einen Flop mit 2(Pik) 5(Pik) 10(Karo) mit einer anschließenden Q(Pik) als Turnkarte. Starke Blätter in vorderer Position wie A(Pik) K(Pik) haben vermutlich schon vor dem Flop erhöht und eventuell auch auf dem Flop angespielt (oder ein Checkraise durchgezogen). Diese Spieler sitzen auf einem Vierflush in Pik und haben zwei dominierende Überkarten zum Board. Das reicht, damit einige Spieler die Augen verdrehen, und dann nichts wie setzen, setzen, setzen. Wenn dann das weitere Pik auf dem Turn fällt, sehen sie plötzlich alle Reichtümer der Welt vor ihrer Tür und ziehen sich zurück, weil sie ein Checkraise versuchen wollen.Leute in hinterer Position spielen gern gleichfarbige verbundene Karten wie 8(Pik) 9(Pik) und auch sie könnten sehr aufgeregt werden, besonders, wenn sie das beste Paar und einen Flushansatz treffen (auch ein Beispiel für versteckte Verbesserung).
Aus der Perspektive des Wettgeschehens erleben Sie ein Feuerwerk an Aktion und plötzlich – nichts mehr. Noch einmal, es hängt sehr stark von den involvierten Spielern ab (mehr zum Lesen anderer Spieler im nächsten Artikel), aber wenn alle anderen Bedingungen gleich sind, sage ich, da versucht jemand, eine Falle zu stellen, indem er vor Ihnen schiebt. Um das zu testen, sollten Sie auf dem Turn ebenfalls schieben und schauen, was auf dem River passiert. Wenn der Gegner direkt anspielt, hat er vielleicht sein Blatt und versucht tatsächlich, Sie hereinzulegen. Wenn er nochmals schiebt, kann das bedeuten, er hatte ein gutes Blatt (wie einen Fünfer- oder Zehner-Drilling oder zwei Paar) und musste sich zurückziehen, als die dritte Pikkarte fiel, weil er glaubte, besiegt zu sein. Natürlich, wenn Sie das beste Blatt haben (wie den Nut Flush auf dem Turn), dann sollten Sie aus allen Rohren feuern, besonders, wenn Sie hinten sitzen.
Auf der Straße nach Süden …
Das andere Blatt, was sich in derselben Weise bildet, ist die Straße. Auch hier sollten Sie Ihre Gegner und deren Position im Wettgeschehen bedenken. Wenn jemand häufig zusammenhängende Karten – besonders gleichfarbige (suited Connectors) – spielt, achten Sie darauf, wenn er vor dem Flop nur einsteigt, dann leicht erregt einen Flop wie 5(Herz) 6(Kreuz) 10(Pik) bemerkt und sich dann, wenn auf dem Turn die 9(Herz) fällt, plötzlich zurückzieht. Wenn Sie näher darüber nachdenken, ergibt dieses Verhalten keinen Sinn. Die 9 ist keine bedrohliche Karte. Wenn jemand mit seinem Blatt das 5-6-10-Board mochte, wie kann eine 9 es jetzt plötzlich schlechter machen? Die Antwort ist einfach. Entweder hat der Gegner geblufft und zieht sich nun zurück, weil er Angst hat, Sie würden wieder mitgehen oder, viel wahrscheinlicher bei mehreren Gegnern, weil seine 7-8 gerade zum Straight wurde. Nun lehnt er sich mit seiner fertigen Hand zurück, anstatt Sie mit Erhöhungen herumzuschubsen und zu hoffen, Sie steigen auf einen Semibluff aus.
Erkennen, wenn er nicht getroffen hat
Verlieren Sie sich nicht so sehr in Ihre inneren psychischen Kräfte, dass Sie blind werden für offensichtliche Zeichen, dass jemand Angst hat, bereits geschlagen zu sein oder dass er seine erhoffte Kaufkarte nicht getroffen hat.
Angst riechen
Betrachten wir einen Flop wie Q(Pik) 2(Herz) 4(Herz) und jemand spielt stark an. Auf dem Turn fällt das A(Pik) und der Gegner scheint zurückhaltender zu werden. Aber nicht, weil er jetzt sein Wheel komplett hat, sondern weil er vielleicht ein Damenpaar hat und nun Angst vor einem Paar Asse hat. Hier ein weiteres leicht verständliches Beispiel: Nahezu jeder wird mit gleichfarbigen K-Q vor dem Flop anspielen (manche sogar erhöhen). Wenn jetzt eine Erhöhungsschlacht einsetzt, dann meist, weil jemand ein Ass mit hohem Kicker hält (z.B. gleichfarbige A-Q). Nun werden kleinere Paare am Tisch eventuell sehr zurückhaltend – aus Angst, es seien höhere Paare unterwegs.
Ein Flop wie A-K-K wird sehr starkes Engagement bei dem Spieler mit K-Q bringen und der Spieler mit A-Q wird etwas zurückhaltender (aber trotzdem im Spiel bleiben), weil er annimmt, der andere habe vielleicht einen König, und nur vage erwägt, dass der Gegner tatsächlich den alptraumhaften Königsdrilling hat. Ein Ass auf dem Turn bringt den Spieler mit K-Q zu einem kreischenden Halt. Es stimmt, er hat ein Full House, Könige mit Assen, aber jeder mit einem einzelnen Ass schlägt ihn mit einem Full House Assen mit Königen. Wenn also der Spieler mit den Kings plötzlich bremst, stellt er keine Falle. Er überlegt, wie so viel Pech überhaupt möglich sein kann.
Den Pechvogel an starren
Hohe Einsätze vor und auf dem Flop und anschließendes Zurückziehen können auch bedeuten, dass der Gegner auf einen Flush oder Straight aus war und verfehlt hat- oder er wollte mit dem Anschein bluffen, er habe früh getroffen, und hat nun Angst, sein Bluff funktioniere nicht, weil Sie nun getroffen haben. Die zugehörigen Boards sind beispielsweise einfarbig wie 2 (Herz) 4(Herz) J(Herz) und im Turn kommt dann eine 8(Kreuz). Ähnlich zu geplatzten Flush-Boards sind die, wo es zunächst so verlockend nach Straight aussah wie bei Q(Herz) J(Karo) 3(Kreuz), die dann aber durch eine lahme 84 verkorkst werden. Im Falle von geplatzten Straights oder Flushes müssen Sie auch mit nur halbwegs guten Karten losfeuern. Wenn jemand aussteigt, gewinnen Sie automatisch – ansonsten soll er zumindest zahlen, wenn er weitere Karten sehen will.