Das ABC im Kasino-Poker, Regeln usw. richtig verstehen
Poker ist heutzutage vielleicht das populärste Spiel in Kasinos. Ausgelöst durch den Pokerhype der letzten Jahre hat mittlerweile nahezu jedes Kasino in den USA einen Pokerroom und auch in europäischen Spielbanken und Kasinos gibt es einen ungeahnten Boom. Aber was macht Poker so faszinierend und verlockend? Vielleicht ist es das emotionelle Element, das Enthusiasten des Spiels bei anderen Kasinospielen vermissen. Wenn Sie sich an einen Pokertisch setzen, sind Ihre Gegner die anderen Spieler, nicht das Haus. Der Gegner setzt sein Geld, um Ihres zu bekommen. Wenn Sie Ihre Gegner im Poker schlagen, kommen raue Emotionen und bittere Enttäuschungen zu Tage. Pokerspieler haben verschiedenste Persönlichkeiten und Spielstile – und die Summe dieser Elemente macht es zu einem fesselnden und berauschenden Spiel.
Also, warum nicht einsteigen und mitspielen? Vorher sollten Sie aber unsere Kasino-Artikel lesen. Dann verstehen Sie zumindest die Grundlagen und werfen den Haifischen nicht gleich Ihr hart verdientes Geld in den Rachen. Es werden auch einige Schlüsseltaktiken gezeigt und die besten Verhaltensregeln beim Spiel erklärt. Zum Schluss werden die bekanntesten Versionen von Poker detaillierter mit den entsprechenden Basisstrategien beschrieben – Seven-Card Stud, Texas Hold’em und Omaha.
In diesem Kasino-Artikel führe ich Sie zu zwei der populärsten Formen von Kasinopoker: Seven-Card Stud und Texas Hold’em. Im ersten Artikel erkläre ich zunächst die universellen Aspekte des Spiels – und die Faktoren, die Poker im Kasino vom Spiel am Küchentisch unterscheiden. Im Folgenden nun ein paar Grundlagen, die Sie behalten müssen:
✓ Das Ziel des Spiels ist, den Pot der Gesamteinsätze einer Partie zu gewinnen, indem man zum Schluss das höchste Blatt (oder in manchen Versionen das niedrigste) vorzeigt oder die anderen Spieler vorher überzeugt, man habe es.
✓ Ein entscheidendes Element des Spiels ist das Tätigen von Einsätzen.
✓ Man spielt im Kasino nicht mit Bargeld, sondern mit Chips.
✓ Ein professioneller Kartengeber (Dealer) sitzt am Tisch und mischt und verteilt die Karten.
✓ Der Geber teilt aus einem Standardpaket mit 52 Karten im Uhrzeigersinn aus.
✓ In Kasinos spielt man an einem ovalen Tisch mit sieben bis zu zehn Plätzen, abhängig von der Version, die gespielt wird.
✓ Um in einem Kasino am Spiel teilnehmen zu können, muss man sich zunächst an eine Aufsichtsperson (Floorman) wenden, die einem dann einen freien Platz zuweist. Wenn gerade kein Platz frei ist, kommt man auf eine Warteliste.
Poker – unangefochten an erster Stelle
Über Jahre hatte Poker den etwas zweifelhaften Ruf einer Hinterzimmeraktivität. Heute aber boomt das Spiel auf der ganzen Welt und große Pokerrooms nehmen viel Platz in den Riesenkasinos ein. Wenn man sich all die verschiedenen Kartenspiele im Kasino anschaut, ist Poker ohne Frage das heißeste Spiel der Stadt. Durch Fernsehübertragungen wurden Leute wie Phil Hellmuth Jr., Annie Duke oder Doyle Brunson zu Kultfiguren und werden bewundert wie Rockstars. Und das nicht nur im Heimatland des Pokers, den USA. Ihr Ruhm reicht so weit, dass einige Fans aus der Fremde nahezu bereit sind, ihnen königlichen Status zuzuweisen. Das Poken’irus hat viele Menschen infiziert, von Spiderman (Schauspieler Toby Maguire) über Ben Affleck und Klaus Baumgart (Unterhaltungssänger, Klaus und Klaus) zu Baptistenpredigern, die nur bei heruntergelassenen Jalousien spielen. Viele Kabelkanäle wie Das Vierte, DSF oder Eurosport übertragen regelmäßig Pokersendungen – von Aufzeichnungen der World Series of Poker zu Turnieren, in denen Prominente antreten. Stefan Raab zeigte in seiner Ulk-Show bereits mehrfach Pokerspiele. Und um zu betonen, wie populär das Spiel ist: Koffer mit hochwertigen Pokerchips und Karten gehörten zu den beliebtesten Weihnachtspräsenten der letzten Jahre (und zwar für beiderlei Geschlecht).
Hierarchie der Pokerblätter
Bevor Sie Poker spielen, müssen Sie die grundsätzliche Ordnung der Karten verstehen. Die meisten Pokervarianten werden mit einem normalen 52er-Kartenpaket gespielt. Es gibt 13 Kartenwerte (A-2-3-4-5-6-7-8-9-10-J-Q-K) in je vier Farben:
✓ Kreuz (Clubs)
✓ Karo (Diamonds)
✓ Herz (Hearts)
✓ Pik (Spades)
Die Farben sind gleichwertig und Pokerrunden, in denen z. B. ein Kreuz-Flush einen in Herz schlägt, werden von Dilettanten betrieben. Aus einem 52er Kartenspiel lassen sich exakt 2.598.960 Fünfkartenkombinationen bilden. Wie häufig man bestimmte Kartenkombinationen erhält, bestimmt deren Wert auf der Skala der Pokerblätter.
Eine besondere Karte ist das Ass, weil es eine wichtige und wertvolle Doppelfunktion einnimmt. Es gilt zum einen als höchste Karte, kann aber auch als niedrigste Karte in einer Straße der Form A-2-3-4-5 gelten (Wheel Straight).
Setzen Sie sich nicht an einen Pokertisch, bevor Sie den BegriffNuts verstanden haben. Der Ausdruck bezeichnet die bestmögliche Pokerhand, die in einer gegebenen Situation möglich ist. Um Ihre Gewinnchancen bestimmen zu können, müssen Sie die Rangordnung der Pokerblätter kennen. Die Abbildung zeigt die gültigen Kartenkombinationen im Poker von der höchsten bis zur niedrigsten. Sie gelten für nahezu sämtliche Formen von Poker.
✓ Royal Flush: Die bestmögliche Hand im Poker ist der Royal Flush, eine Folge von A-K-Q-J- 10 in der gleichen Farbe. Das Blatt schlägt alle anderen denkbaren Kombinationen. Wenn zwei oder mehr Spieler im gleichen Spiel einen Royal Flush haben, teilen sie den Pot. Ein Beispiel siehe in der Abb. Unten. Keine Farbe hat Vorrang vor einer anderen.
✓ Straight Flush: Fünf Karten in Sequenz von der gleichen Farbe, z. B. 6-5-4-3-2/alle Kreuz/ oder Q-J-10-9-8/alle Karo/. Wenn zwei Spieler einen Straight Flush haben, gewinnt derjenige mit der höchsten Karte (im Beispiel der Straight Flush in Karo). Wenn der Straight Flush von der 10 bis zum Ass geht haben Sie einen Royal Flush (siehe den Punkt vorher, dann führen Sie ein diskretes Gespräch mit Ihrem Finanzberater).
✓ Vierling, Four of a Kind, Poker: Alle vier Karten eines Rangs mit einer Beikarte (Kicker). Je höher der Rang, desto besser der Vierling. Vier Fünfer schlagen vier Dreier.
✓ Full House: Besteht aus drei Karten eines Rangs mit zwei Karten eines anderen, z. B. drei Buben und zwei Achten. Der Rang der Dreierkombination bestimmt den Wert des Full House. J-J-J-8-8 ist besser als 10-10-10-A-A. Obwohl die Asse die höchstrangigen Karten sind, entscheiden die drei Buben in dem Beispiel.
✓ Flush: Ein Flush besteht aus fünf Karten der gleichen Farbe ohne besondere Ordnung. Wenn zwei oder mehr Spieler einen Flush haben, entscheidet nicht die Farbe sondern die höchste Karte eines Spielers. Sollte die höchste Karte bei beiden Spielern gleich sein, entscheidet die zweithöchste und so fort.
✓ Straße, Straight: Eine lückenlose Sequenz von Karten ohne besondere Farbsortierung. Wenn zwei oder mehr Spieler einen Straight haben, entscheidet die höchste Karte, z. B. schlägt eine Straße bis zur Dame eine die nur bis zur 8 geht.
✓ Drilling, Three of a Kind: Drei Karten vom gleichen Rang in Kombination mit zwei anderen Karten, die kein Paar bilden. Wenn zwei Spieler einen Drilling halten entscheidet dessen Wert, wer gewinnt. Die Beikarten werden nicht berücksichtigt. K-K-K-3-4- schlägt 9-9-9- A-Q.
✓ Zwei Paare, Two Pair: Die Kombination besteht aus zwei Karten eines Rangs, zwei Karten eines anderen und einer Beikarte. Es entscheidet das höhere Paar. Bei Gleichheit entscheidet das zweite Paar. Sind bei zwei Spielern die beiden Paare gleichwertig, so entscheidet die Beikarte. Ist auch sie gleichrangig, wird geteilt.
✓ Ein Paar, Zwilling, One Pair: Zwei Karten eines Ranges mit drei unterschiedlichen Beikarten. Das höhere Paar gewinnt. Bei Gleichheit der Paare entscheiden schrittweise die Werte der Beikarten.
✓ Höchste Karte, High Card: Wenn eine Fünferkombination keine der vorher beschriebenen Möglichkeiten ergibt, zählt die höchste Karte. Haben zwei oder mehr Spieler gleichrangige höchste Karten, geht es mit der zweithöchsten, dritthöchsten und so fort weiter.