Trinkgeld für Croupiers im Kasino richtig ausgeben
Das Trinkgeldgebaren ist ein schwieriges Thema. Spieler schlucken es ungern, Autoren schreiben ungern darüber. Über Jahre war Black Jack meine Profession und jeder Dollar, den ich als Trinkgeld gab, zehrte an den ohnehin kleinen Gewinnchancen. Zu viele Trinkgelder und ein Spiel mit positiver Gewinnerwartung wird zum Verlustbringer.
Die meisten Menschen sehen das Spiel allerdings nicht als Arbeit zum Lebenserhalt und das Kasino ist nicht ihr Büro. Für die meisten ist es eine Form von Unterhaltung. Und so wie man einem Kellner oder Taxifahrer für guten Service ein Trinkgeld gibt, so wird auch die gute Arbeit eines Kasino-Angestellten durch ein Trinkgeld gewürdigt.
Wie so häufig in service-orientierten Berufen bildet das Trinkgeld einen erheblichen Anteil des Lohnes und die Mitarbeiter sind sehr auf die Großzügigkeit der Gäste angewiesen. Deswegen sollte man ihnen immer, wenn der Service stimmt, etwas zukommen lassen. Wer in deutschen Kasinos beim Roulette auf eine einzelne Zahl setzt und gewinnt, von dem wird nach einem ungeschriebenen Gesetz erwartet, dass er von seinem Gewinn ein Stück für die Angestellten gibt. Der Satz Vielen Dank für die Angestellten kommt dann nahezu automatisch aus den Mündern der kompletten Tischmannschaft. Tatsächlich ist es so, dass die Gehälter von Spielbankangestellten (abgesehen von einem Basislohn) ausschließlich aus dem Trinkgeldaufkommen der Gäste gezahlt werden.
Obwohl manche Spieler meinen, dass Kasinopersonal würde heutzutage – unabhängig von der Qualität des Service – Trinkgelder nahezu fordern, sind die meisten Angestellten ernsthaft bemüht, den Kasino-Aufenthalt für Gäste so angenehm wie möglich zu gestalten. Deswegen sollte man auch vorbereitet sein, Trinkgelder zu geben; vielleicht erhöhen sich dadurch die Chancen für positives Kasinokarma.
Trinkgeld für die Croupiers
Vermutlich sind Sie daran gewähnt, Servicepersonal im täglichen Umgang ein Trinkgeld zu geben. Aber Croupiers sind einzigartig in der Welt der Kasinos und die Trinkgeldpraxis kann dort für den Novizen zum Dilemma werden. Wann gibt man Trinkgeld? Wie viel sollte es sein? Wie wechselt das Geld vom einen zum andern? Dieser Artikel hilft und beantwortet alle Fragen dazu.
Den Wohlstand verteilen
Croupiers erzielen einen Großteil ihres Einkommens aus Trinkgeldern. Aber ein Kasino funktioniert anders als ein Restaurant. Wenn das Essen pünktlich kommt und der Kellner auch an die Meerrettichsauce gedacht hat, dann wandern die fünf Euro Trinkgeld, die Sie ihm zukommen lassen, direkt in seine Tasche. Trinkgelder im Kasino werden aber meist zentral gesammelt (gepoolt) und dann auf die Angestellten verteilt und das aus gutem Grund:
✓ Durch den zentralen Trinkgeldpool entfällt ein direkter Anreiz für den Croupier, einen Spieler zu bevorzugen.
✓ Der Trinkgeldpool schafft ausgleichende Gerechtigkeit für alle Croupiers, denn manche arbeiten an Tischen mit kleinen Einsätzen, während andere an den Tischen der High Rollers schaffen, wo es Trinkgelder in Form 100-Euro-Jetons regnet.
✓ Normalerweise werden die Trinkgelder auf Schichtbasis gesammelt und verteilt. Damit ist eine einfache tägliche Kalkulation für alle Teilnehmer einer Schicht möglich.
Wenn jemand glaubt, er käme weiter, ohne finanziell an die Croupiers zudenken, so wird er schnell einen gewissen Druck am Tisch spüren: Manche Croupiers werden verbal sehr deutlich, wenn jemand von seinem gewonnenen Reichtum nichts abgeben will.
Die erste Frage lautet also, wann ist ein Trinkgeld für den Croupier üblich? Standartpraxis ist, im Gewinnfall ein Stück für die Angestellten zu geben, wobei Gewinn oder Verlust nichts mit dem Croupier zu tun hat. Ein Trinkgeld ist eine Form der Würdigung für die Arbeit und den Service des Croupiers. Es verändert weder die Chancen, noch hilft es zukünftig oder sorgt für bessere Karten. Trinkgelder verändern nur die Art, in der man von Croupiers, Saalchefs und anderen Mitarbeitern des Hauses am Spieltisch behandelt wird. Wenn man also geliebt werden will, sollte man großzügig sein.
Wie bekommt der Croupier sein Trinkgeld?
Eine gängige Methode ist, eine Extrawette für den Croupier abzuschließen, z. B. beim Black Jack. Damit wird der Croupier zu einer Art Partner in der betreffenden Partie. Und das macht den Croupiers meist viel Spaß. Oder man schiebt ihm im Anschluss an den Gewinn einen Chip oder Jeton zu. Beim Roulette in Deutschland wird nach einem Gewinn auf Plein (eine einzelne Zahl) die Ansage ein Stück für die Angestellten erwartet. Der Spieler bekommt dann seinen Gewinn vermindert um ein Stück ausgezahlt, wodurch die Gewinnquote auf eine Einzelzahl beim Roulette effektiv auf 34:1 sinkt.
Wenn man den Tisch mit Gewinn verlässt, ist es auch üblich, ein Trinkgeld da zu lassen. Häufig wechselt man kleinere Chips oder Jetons in höherwertige, um nicht so viel schleppen zu müssen. Wenn dann ein kleiner Wert übrig bleibt, kann man den an die Angestellten geben.
Wie viel sollte man geben (oder auch nicht)?
Es gibt keine universellen Standards, was die Trinkgelder für Kasino-Angestellte angeht. Meist sind Trinkgelder irgendwie mit Einsatzhöhe und Gewinn verknüpft. Viele Spieler geben viel mehr Trinkgeld, als ihnen bewusst ist, und schmälern so ihren Gewinn oft beträchtlich.
Angenommen, Sie spielen an einem vollbesetzten Black Jack Tisch mit 10 € pro Hand. Sie haben entschieden, nur Trinkgeld zu geben, wenn Sie einen Black Jack (Ass plus 10 oder Bildkarte) bekommen haben. Weil ein Black Jack mit 3:2 ausgezahlt wird, teilen Sie die Beute mit dem Croupier und setzen die 5 € für ihn im nächsten Spiel. Durch diese Manöver bekommt er im Schnitt 15 € Trinkgeld pro Stunde von Ihnen oder 5 € alle 20 Minuten, Ihr zu erwartender Verlust während der Zeit beträgt 6,70 € (unter der Annahme, dass Sie die Basisstrategie beherrschen, siehe Kasino-Artikel 7). Sie verschaffen dem Croupier durch Ihr vorsichtiges Trinkgeldgeben also doppelt so viel, wie Sie rechnerisch an das Kasino verlieren. Wenn das jeder Spieler an einem vollen Tisch täte, käme der Croupier auf ca. 100 € pro Stunde an Trinkgeld.
Nun, da Sie wissen, wie Trinkgeld nicht gegeben werden sollte, fragen Sie sich sicher immer noch, wie es denn gemacht wird. Hier ein paar Merkregeln dazu:
✓ Betrachten Sie Trinkgelder wie kleine Leckereien für Hunde. Die Menge ist weniger wichtig für Bello als die Häufigkeit. Enthusiastisch macht er Männchen. egal wie groß der Happen ist. Deswegen: kleine Trinkgeldbeträge, dafür häufiger geben.
✓ Richtig starten. Ein kleines Trinkgeld gleich zu Beginn des Spiels wird immer gern gesehen.
✓ Friedensangebot. Wenn der Croupier schlecht arbeitet oder gleichgültig wirkt, geben Sie ihm etwas, das bringt ihn vielleicht auf Ihre Seite. Aber wenn das nicht Ihre Art ist und Sie meinen, er verdient es nicht, dann geben Sie eben nichts.
✓ Auf die Menge aufpassen. Das Wichtigste ist, passen Sie auf, wie viel Sie im Laufe der Zeit an Geldern geben. Versuchen Sie, es im Kopf zu überschlagen. Der Betrag könnte Sie überraschen …
Es gibt keine in Stein gemeißelten Regeln über Trinkgelder. Ein Croupier oder die Spielbank wird Sie niemals auf eine schwarze Liste setzen, wenn Sie nicht bereit sind Trinkgeld zu geben. Denken Sie daran, diese Richtlinien sind wirklich nur Richtlinien. Beobachten Sie, wie andere, vielleicht erfahrene Spieler, es an Ihrem Tisch machen. Es dauert nicht sehr lange und Sie haben ein Gefühl dafür, was angemessen ist und was nicht. Genau so wichtig: Sie bekommen ein Gefühl dafür, welches Trinkgeldmuster zu Ihnen und Ihrem Budget passt.