
NFL finanziert Studien zu Glücksspielverhalten bei College-Athleten – 600.000 $ für Aufklärung
Die NFL investiert in Prävention: 600.000 $ für Forschung zum Glücksspielverhalten unter Studierenden und jungen Sportlern
In einer Ära, in der Sportwetten in den USA und weltweit rasch an Popularität gewinnen, setzt die National Football League (NFL) ein bewusstes Zeichen gegen die Risiken, die mit dieser Entwicklung einhergehen. Mit einer neuen, dreijährigen Partnerschaft mit dem International Center for Responsible Gaming (ICRG) stellt die NFL insgesamt 600.000 US-Dollar (rund 560.000 €) zur Verfügung, um das Glücksspielverhalten unter College-Studierenden und jungen Athletinnen und Athleten wissenschaftlich zu untersuchen – und präventive Bildungsangebote auszubauen.
Ein kritischer Blick auf das Spielverhalten einer sensiblen Zielgruppe
Immer häufiger geraten junge Menschen – insbesondere College-Sportler – in Kontakt mit Glücksspielen. Sei es durch Werbung, mobile Apps oder soziale Dynamiken im Freundeskreis: Das Wetten gehört für viele zum Alltag. Doch wie weit verbreitet ist das Verhalten wirklich? Was sind die Risikofaktoren – und wie lassen sich gefährdete Gruppen schützen?
Genau hier setzt die Zusammenarbeit zwischen der NFL Foundation und dem ICRG an. Die 600.000 $ Fördermittel fließen in wissenschaftlich begutachtete Studien (Peer Review), die diese Fragen beantworten sollen. Die Auswahl der Forschungsprojekte wird von einem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat des ICRG begleitet, um Qualität und Objektivität sicherzustellen.
Eltern, Lehrkräfte und Coaches: Neue Materialien für die Aufklärung
Doch nicht nur die Forschung selbst steht im Fokus – auch die Aufklärung im Alltag soll gestärkt werden. Die NFL finanziert zusätzlich die Überarbeitung und Verbreitung der ICRG-Initiative „Talking with Children About Gambling“ – ein Informationspaket mit konkreten Tipps und Gesprächshilfen für Eltern, Lehrkräfte, Sporttrainer und Betreuer.
Diese Materialien werden sowohl digital als auch in gedruckter Form zur Verfügung gestellt – und sollen landesweit an Schulen, Universitäten, Sportvereine und Jugendgruppen verteilt werden. Der Gedanke dahinter ist einfach: Je früher junge Menschen verstehen, welche Risiken Glücksspiele mit sich bringen, desto eher lassen sich problematische Verhaltensweisen verhindern, bevor sie entstehen.
Ein starkes Statement für Verantwortung im Sport
Anna Isaacson, Senior Vice President für gesellschaftliche Verantwortung bei der NFL, beschreibt die Initiative als zentralen Bestandteil eines größeren Engagements der Liga:
„Wir sind stolz darauf, mit dem ICRG zusammenzuarbeiten, um Forschung zu ermöglichen, die echte Veränderungen bewirken kann. Dieses Programm schließt eine kritische Lücke im Verständnis des Glücksspielverhaltens junger Sportlerinnen und Sportler – und zeigt unseren festen Willen, Verantwortung zu übernehmen.“
Für die NFL ist das kein Einzelprojekt. Die Liga arbeitet bereits mit Organisationen wie dem National Council on Problem Gambling und dem Responsible Gambling Council zusammen, um das Bewusstsein für verantwortungsbewusstes Spielen zu stärken – sowohl unter Fans als auch innerhalb der Sportgemeinschaft.
„Ein bedeutsamer Beitrag für den Jugendschutz“
Auch auf Seiten des ICRG wird die Partnerschaft ausdrücklich begrüßt. Arthur Paikowsky, Präsident der Organisation, betont:
„Mit diesem Engagement zeigt die NFL erneut, dass ihr der Schutz von Spielerinnen und Spielern, aber auch der Fans am Herzen liegt. Gemeinsam können wir neue Erkenntnisse gewinnen und daraus konkrete Empfehlungen für Politik und Bildung ableiten – damit Glücksspielumfelder für junge Menschen sicherer werden.“
Ein Schritt mit Weitblick – und Verantwortung
Während Glücksspielangebote immer zugänglicher werden und auch junge Menschen über TikTok, Instagram und Streaming-Plattformen mit Wettinhalten in Berührung kommen, fehlt es häufig noch an neutraler Forschung und alltagsnaher Aufklärung. Die Partnerschaft zwischen der NFL und dem ICRG ist daher nicht nur ein Beitrag zur Wissenschaft, sondern ein wichtiger gesellschaftlicher Impuls.
Sie zeigt, dass große Sportorganisationen nicht nur von Sportwetten profitieren, sondern auch bereit sind, ihre Reichweite für Prävention, Bildung und Schutz der nächsten Generation einzusetzen. Und vielleicht ist genau das der Unterschied, den verantwortungsvoller Sport in der modernen Medienwelt machen kann.
FAQ: NFL-Initiative gegen problematisches Glücksspiel bei jungen Erwachsenen
Was genau fördert die NFL mit den 600.000 $?
Die NFL stellt über drei Jahre hinweg insgesamt 600.000 US-Dollar (rund 560.000 €) zur Verfügung. Das Geld fließt in unabhängige wissenschaftliche Studien zum Glücksspielverhalten unter College-Studierenden und jungen Sportlerinnen und Sportlern sowie in die Entwicklung und Verbreitung präventiver Bildungsangebote.
Wer führt die Forschung durch?
Die Studien werden vom International Center for Responsible Gaming (ICRG) organisiert. Die Auswahl der Forschungsvorhaben erfolgt durch ein unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium, das sicherstellt, dass die Projekte höchsten wissenschaftlichen Standards entsprechen.
Warum liegt der Fokus auf College-Studierenden und jungen Sportlern?
Junge Erwachsene sind besonders anfällig für risikobehaftetes Spielverhalten – vor allem, wenn sie unter Leistungsdruck stehen oder mit Glücksspielangeboten auf Social Media in Kontakt kommen. Die Kombination aus Jugend, digitalem Zugang und Gruppendynamik erhöht die Gefahr von unkontrolliertem Spiel.
Welche Materialien werden für Eltern und Lehrer entwickelt?
Im Rahmen der Partnerschaft wird das bestehende Aufklärungsprogramm „Talking with Children About Gambling“ überarbeitet. Die Materialien bieten praxisnahe Hinweise, wie man mit jungen Menschen über Glücksspiel spricht und frühzeitig Risiken erkennen kann. Sie werden digital und gedruckt kostenlos verteilt.
Wo werden die Materialien eingesetzt?
Die Informationsmaterialien sollen landesweit an Schulen, Hochschulen, Sportvereine und Jugendorganisationen verteilt werden. Ziel ist es, ein breites Bewusstsein für Glücksspielrisiken zu schaffen – sowohl im Bildungs- als auch im Freizeitbereich.
Ist dies die erste Zusammenarbeit zwischen der NFL und dem ICRG?
Nein, die NFL engagiert sich seit einigen Jahren im Bereich verantwortungsvolles Glücksspiel. Sie arbeitet bereits mit Organisationen wie dem National Council on Problem Gambling und dem Responsible Gambling Council zusammen. Die Partnerschaft mit dem ICRG ist Teil einer umfassenderen Strategie.
Welche langfristigen Ziele verfolgt die Initiative?
Langfristig möchte die NFL dazu beitragen, ein sichereres Umfeld für junge Menschen im Umgang mit Glücksspiel zu schaffen. Die Erkenntnisse aus der Forschung sollen in politische Empfehlungen, Bildungsprogramme und Aufklärungsmaßnahmen einfließen.
Gibt es ähnliche Initiativen auch außerhalb der USA?
Ja, das Bewusstsein für die Risiken von Glücksspiel in jungen Zielgruppen wächst weltweit. Auch in Europa fördern Verbände, Ligen und Regulierungsbehörden zunehmend Forschung und Prävention, insbesondere im Zusammenhang mit Online-Wetten und Social-Media-Werbung.