Mehr über Omaha Hi Lo erfahren – Internet Pokerstrategien
Der Spielablauf ist bei Omaha identisch mit dem von Texas Holdem (siehe voriger Abschnitt). Allerdings gibt es zwei große Unterschiede: Man erhält vier Handkarten statt zwei, und wenn die beste Fünfkartenkombination gebildet wird, müssen exakt zwei Handkarten (nicht eine, drei oder vier) und drei Gemeinschaftskarten gewählt werden. Bis Sie mit dieser besonderen Form warm werden (und besonders, wenn Sie über Jahre nur Texas Holdem gespielt haben), kann es bei Omaha für Sie ziemlich knifflig sein. Wenn Sie rum ersten Mal spielen oder müde sind, passiert es leicht, dass Sie ein Blatt falsch lesen und eine oder drei Handkarten mit den Gemeinschaftskarten kombinieren. Deswegen haben viele Pokersites im Internet eine Art Coachingfunktion. In einem kleinen Fenster am Rand des Bildschirms (erkunden Sie die Möglichkeit im Gratisspielbereich der Seite) wird Ihnen genau der aktuelle Wert Ihres Blattes angezeigt (zum Beispiel: Sie haben zwei Paar, Asse und Achter).
Wenn diese Simultanmöglichkeit besteht, achten Sie darauf, was der Computer Ihnen sagt. Was Sie denken zu haben oder erreichen zu können, ist eventuell falsch, weil Sie nicht konzentriert oder erfahren genug sind. Omaha ist mittlerweile vor Seven-Card Stud an zweiter Stelle, was die Spielpopularität im Netz betrifft, allerdings rangiert es immer noch sehr, sehr weit hinter Texas I Holdem. Besonders in den frühen Stunden, wenn die Spielerzahl geringer ist. fällt es mitunter schwer, einen Omaha- Tisch zu finden. Omaha kann in zwei Versionen gespielt werden: Standard-Omaha (manchmal auch Omaha High genannt) und Omaha High/Low. bei dieser Version wird der Pot zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Blatt geteilt. Im Allgemeinen wird Omaha in jeder Form mit Pot Limit oder festem Limit gespielt. No Limit-Omaha ist ein ganz seltener Vogel. Lesen Sie dazu den Kasten in diesem Abschnitt.
Was passierte mit No Limit-Omaha?
Omaha ist insofern ungewöhnlich, weil bei hohen Einsätzen die Pot Limit-Form anstatt No Limit gewählt wird. Der Pokerautor Bob Ciaffone sagt, Omaha wurde in Las Vegas in den frühen 1980er-Jahren eingeführt, und zwar ohne Limit. Dabei stellte sich sehr schnell ein Problem heraus: Im Verlauf einer Partie ging jeder, der auf dem Flop das denkbar beste Blatt bekam, sofort all in, und weitere Bietaktionen (und die zahllosen weiteren Entwicklungsmöglichkeiten eines Omaha-Blattes) wurden damit ausgebremst. Nur die wirklich verrückten Spieler riskierten dabei, mit Ansätzen (draws) weiter zu spielen. No Limit zerstörte die Wettaktion – und zwar schnell. Vielleicht kam es auf Geheiß der Spieler, dass die Casinos nur kurze Zeit später zu Pot Limit wechselten, um das Spiel zu würzen und interessanter zu machen. Natürlich nahm damit auch an den Tischen die Action zu. Danach boten Casinos (und Internetseiten) es nur noch in der Form des Pot Limits an.
Omaha High
ln der Standardversion von Omaha bekommt das beste (höchste) Blatt den Pot, Die meisten Sites bieten es fast ausschließlich im Pot Limit-Format an. Wir halten Pot Limit-Omaha (PLO, die Abkürzung ist geläufig und hat nichts mit dem verstorbenen Jassir Arafat zu tun) für die am schwierigsten zu schlagende Form von Poker im Netz. Entsprechend einer groben (aber dennoch wahren) Verallgemeinerung sind Omaha- Spieler sehr erfahren, geschickt und engagiert. Darüber wurde bei weitem nicht so viel geschrieben und veröffentlicht wie über Holdem. Deswegen sieht man deutlich mehr erfahrene Spieler in einer Omaha-Partie. Als echtes Actiongame zieht es zwar risikofreudige Spieler an, aber die wirklichen Nichtskönner meiden Omaha- Tische (vermutlich wegen pekuniär mieser früherer Erfahrungen). Pot Limit-Omaha ist die populärste Spielform in Europa, und in amerikanischen Südstaaten ist es ebenfalls sehr beliebt. Die Pot Limit-Version ist für Zocker wie gemacht.
Die Kombinationsmöglichkeiten sind verglichen mit Holdem enorm, und nahezu alle
Handkarten sehen vor dem Flop vielversprechend aus. So besteht der wichtigste Geschicklichkeitsaspekt in dieser Form darin zu wissen, wann man türmen sollte und wann man aus allen Rohren zurückschießen kann. Wenn Sie sich entscheiden, ohne Omaha-Spielerfahrung einzusteigen, müssen Sie sich mit den seltenen Werken über die Theorie vertraut machen, um eine Chance zu haben (wie in Poker-Artikel diskutiert, können Sie zwar gratis spielen, aber die verrückte Atmosphäre dort ist keine gute Lernmethode). Sie verhindert eher, dass man sich die dringend erforderliche Omaha-Disziplin angewöhnt. Wenn Sie ein Gefühl für das Spiel bekommen haben, wählen Sie das niedrigste Limit. Tun Sie das nicht, sollten Sie mit hohen Unterrichtsgebühren rechnen.
Omaha High: Zeit der Entscheidung
Sie bekommen A♥ K♦ 10♠ 10♥. als Handkarten. In der ersten Wettrunde setzen Sie.
Der Flop bringt 7♠ 7♣ J♦. Jetzt haben Sie zwei Paare, Siebener und Zehner mit einem Buben als Kicker (zur Erinnerung, Sie müssen exakt zwei Ihrer Holecards nutzen). Sie entscheiden sich dafür, zu schieben und später einen Einsatz mitzugehen. Die Turnkarte ist der Jh. Sie haben immer noch zwei Paar. Buben und Zehner mit einer Sieben als Kicker. Sie sind etwas besorgt, dass ein anderer Spieler vielleicht einen Drilling oder J-7 hat, womit er ein Full House hätte. Sie gehen trotzdem einen moderaten Einsatz mit Die Riverkarte ist die 10♦. Jetzt haben Sie ein Zehner Full House mit Buben. Jeder, der jetzt J-10, J-7, 7-7 oder J-J als Handkarten hält, schlägt Sie, aber Sie haben trotzdem ein gutes Blatt. Zeit der Entscheidung! (Schauen Sie nochmals in Poker-Artikel, wo es um das Lesen der Gegner geht.)
Omaha High/Low
Gemach, Jamaika-Timo! Nicht automatisch darauf zählen, dass deine drei Kings diesen Pot gewinnen. In der High/Low-Version dieses Spiels teilen sich das höchste und das niedrigste Blatt den Pot, wenn – und nur wenn – die niedrigste Hand kein Paar und keine Karte höher als Acht enthält (Asse werden als I betrachtet). Straights und Flushes spielen für die niedrige Hand keine Rolle. Wenn keine niedrige Hand möglich ist, schaufelt die höchste Hand den gesamten Pot ein. Man kann verschiedene Karten für die Bildung des High- und des Low-Blattes wählen, allerdings gilt auch hier; Zwei Handkarten plus drei Gemeinschaftskarten bilden das Omaha-Blatt. Und natürlich kann sich die beste hohe und die beste niedrige Hand hei einem Spieler befinden. In dieser äußerst erfreulichen Situation schaufelt (scoop) er den ganzen Pot nach Hause. Es werden sowohl die Pot Limit- als auch Limit-Form angeboten. Besonders mit kleinem Limit ist Omaha High/Low ein großartiges Spiel zum Sammeln von Erfahrungen, besonders, wenn man mal eine Holdem-Pause braucht.
Wegen der geteilten Pötte erleben Sie die Freude, dass Ihnen einer zugeschoben wird, etwa doppelt so häufig (die stärkere Action hat allerdings psychologische Gefahren. Sie könnten sich an den neuen Rhythmus des Schaufelns der Pötte bei Omaha gewöhnen und viel zu viele Startblätter spielen, wenn Sie zu Holdem zurückgehen). Omaha-Puristen scheinen etwas auf die High/Low-Spieler hinabzusehen, weil sie es für weniger geschicklichkeitsorientiert halten. Erzählen Sie befreundeten hochqualifizierten Superkartenspielern lieber nichts über Ihre High/Low-Vorlieben, wenn Sie schikanöse Bemerkungen vermeiden wollen. Wenn ein Spiel als Omaha gelistet ist. erwarten Sie ausschließlich die Variante High. Wenn Sie also eine super Low-Hand haben, vergewissern Sie sich erst, dass Sie an einem High/Low-Tisch sitzen. Wenn das nicht der Fall ist und Sie auf ein Low-Blatt setzen, ist Ihr Einsatz vermutlich perdu.
Bei Omaha High/Low doppelt gewinnen
Sie bekommen A♠ 3♣ J♠ J♦ als Handkarten. Nicht schlecht mit Ausbaumöglichkeiten für High und Low. Der Flop kommt mit 4♠ 7♦ J♣. Sie haben drei Buben für das momentan beste hohe Blatt und mit A-3 eine Möglichkeit, die zweitbeste niedrige Hand zu bekommen, wenn eine weitere Karte 8 oder niedriger kommt, die kein Paar im Board bildet. Die Turnkarte ist die 24. Sie haben die momentan niedrigste mögliche Hand (A 2 3 4 7), die höchstmögliche hohe Hand und einen Ansatz für den besten Flush. Keine schlechte Situation. Die Riverkarte ist die 34. Ungünstig. Ihr Blatt ist nicht mehr das niedrigstmögliche (A-5 schlägt Sie mit einem Wheel, das ist sowohl die Straße von As bis Fünf als auch die niedrigste mögliche denkbare Kombination bei diesem Board. Aber Ihr Flush bis zum As könnte nur durch einen seltenen Straight Flush geschlagen werden, wenn ein Spieler 54 und 64 hätte. Wenn keiner ein Wheel oder den Straight Flush hat, schaufeln Sie mit A-3 für Low und A-J für High den Pot nach Hause.