Interessante Pokersituationen und Momente – Poker lernen

Die wenigen Sekunden, die zwischen dem Ende der letzten Bierrunde und dem Moment liegen, in dem mein Gegner endlich seine Karten aufdeckt, sind jedes Mal die reinste Hölle. Ein grässlicher Abgrund tut sich auf, und ich versinke in Selbstkritik und Zweifeln an meinem Können. Jede einzelne Spielaktion kommt in Gedanken zu mir zurück. Jeder Einsatz, jede Erhöhung, jedes Stottern und jedes Zucken wird hinterfragt. Vielleicht bin ich ein Pessimist. Vielleicht bin ich einfach nicht der gute Kartenspieler, der ich immer sein wollte. Aber oft verspüre ich Ekel, während ich warte, bis die drei armseligen Worte bei meinem Gegenüber angekommen sind: Ich gehe mit. Dieser Ekel richtet sich gegen mein ganzes Leben, das zu diesem Moment des Wartens geführt hat.

Am meisten ärgere ich mich über die Passivität, die mein Spiel kennzeichnet. Große Spieler gehen nur sehr selten ein Gebot mit. Doyle Brunson sagte einmal, ein Spieler dürfe niemals einfach nur mitgehen. Er müsse entweder erhöhen oder passen, etwas anderes komme nicht in Frage. Wer zu den Großen gehören will, muss aggressiv spielen. Wer immer nur reagiert, wird wahrscheinlich verlieren. Und wer verliert, hätte gar nicht erst ins Spiel einsteigen sollen. Deshalb können Draws den Tod eines Pokerspielers bedeuten. Falls Ihr Gegner mit dem vollständigen Blatt etwas auf dem Kasten hat, wird er dafür sorgen, dass Sie tief in die Tasche greifen müssen, um die Hetzjagd aufzunehmen. Und Sie wissen ja, wie es Jägern ergeht… Ehemänner werden ertappt, Hunde werden überfahren, und Kartenspieler gehen bankrott.

Deshalb war das Spiel gegen Joey Millman so schmerzlich für mich. Wie ich schon im ersten Kapitel beschrieb, war die Turn-Card die Karo 5, sodass das Board wie folgt aussah: 6♥ 7♣ K♣ 5♦. Kombiniert mit meinen Pocket-Cards 8♣ 9♣ ergab das einen Straight Neun, das bestmögliche Blatt. Ich lag klar in Führung. Als mit der River-Card der 8♣ kam und Joey alles setzte, sah es ganz plötzlich so aus, als hätte er mich gekriegt, und ich hatte versäumt, ihn dafür ordentlich blechen zu lassen. Das war mein Fehler. Selbst nachdem ich Joeys Einsatz mitgegangen war, hatte ich keinen Schimmer, welches Blatt er hielt. Sein Spiel zu sezieren ist zwecklos. Joey ist zu gut, als dass man ihn durchschauen könnte. Ich habe schon erlebt, wie er mit einem Ass-Paar um vierhundert Dollar erhöhte und im nächsten Spiel das Gleiche mit einer Sechs und einer Sieben derselben Farbe tat. Ich war seine 2000-Dollar-Erhöhung nur deshalb mitgegangen, weil ich schnell nach Hause wollte, falls ich mit meinem Flush gegen einen höheren verlor. Ich hätte es nicht ertragen, sitzen zu bleiben und dabei zuzusehen, wie er die Chips einsammelt.

Es war nicht die Gewissheit zu verlieren, weshalb ich schnell das Feld räumen wollte. Ich habe in meinem Leben bestimmt weit mehr als 200 000 Spiele verloren. Ich bin ans Verlieren gewöhnt. Es war auch nicht das viele Geld. Ich habe schon oft mehr Geld verloren. Einmal verlor ich 9410 Dollar in einem Spiel und brachte die nötige Gelassenheit auf, mich für einen Tausender neu einzukaufen und 4200 Dollar zurückzugewinnen. Nein, ich ärgerte mich hauptsächlich über mein laienhaftes Spielverhalten. Zum ersten Mal kam mir der Gedanke, dass sich mein Spiel vielleicht, nur ganz vielleicht nicht mehr verbessern würde. Vielleicht würde ich nichts mehr dazulernen, sondern auf ewig ein Spieler bleiben, der von Unsicherheit und Selbstzweifeln geplagt wurde.

Um ein ordentlicher Pokerspieler zu werden, muss man seine Einstiegskriterien sehr hoch ansetzen. Gehen Sie niemals in der ersten Bietrunde mit, wenn Ihr Blatt nicht große Klasse ist. Wenn Sie sich daran halten, wird sich Ihr Spiel verbessern. Wenn Sie sich von einem ordentlichen zu einem profitablen Spieler mausern wollen, müssen Sie nur zwei grundlegende Dinge beherrschen: Gewinnmaximierung und Verlustminimierung. Wenn Sie aber ein großer Spieler wie Joey Millman werden möchten, müssen Sie lernen, andere Spieler zu durchschauen. Das bringt Sie ganz nach oben. Ich kann nur einige wenige Spieler durchschauen. Meinem Freund Eric Scoleri bleibt immer die Spucke weg, wenn ich ihn korrekt auf ein Blatt gesetzt habe.

Nach jedem Spiel fragt er mich, woher ich seine Karten gewusst hätte. Das ist nicht allzu schwer. Wenn Eric eine gute Karte bekommt, weiten sich seine Augen wie die eines Kindes, das einen Lolli geschenkt kriegt. Bekommt er eine schlechte Karte, zuckt er zusammen, als wäre er auf eine Reißzwecke getreten. Ich muss kein Hellseher sein, um ihn zu durchschauen. Eric habe ich drauf. Aber wenn ich gegen die Großen spiele, liege ich mit meinen Deutungen oft meilenweit daneben. Dieses Eingeständnis war schmerzhaft. Ich fühlte mich wie ein Versager. Mit neunzehn machte es mir nichts aus, Fehler zu machen. Als ich noch der Benjamin am Tisch war, verbuchte ich meine Fehler auf dem Konto lehrreiche Erfahrungen. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich besser als alle anderen am Tisch spielen würde, wenn ich erst einmal so alt war wie sie. Also spielte ich weiter. Aber jetzt, da ich das Durchschnittsalter erreicht habe, gelte ich nicht mehr als das Wunderkind, das kurz vorm großen Durchbruch steht.

Während ich darauf wartete, dass Joe seine Karten aufdeckte, wurde mir klar, dass ich den letzten Schritt zum großen Spieler nie gemacht hatte. Ich verliere zu oft unnötig Geld. Warum spiele ich also weiter? Etwa nur, weil ich zu dickköpfig bin, um aufzuhören? Vor einigen Jahren wurde mein Vater auf der Verlobungsfeier meiner Kusine von einem alten Freund der Familie gefragt, was denn so aus mir geworden sei. Ich war gerade erst angekommen und stand zufällig in Hörweite. Damals war ich Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Paris Review. Als ich noch Physik studierte, gab mein Vater, der von Beruf Arzt ist, gern damit an, dass sein Sohn später Raketentechniker werden wolle. Vermutlich empfand er meinen Wunsch, Schriftsteller zu werden, als herbe Enttäuschung. Und so antwortete er: Hm, Andy ist ein gescheiterter Astrophysiker. Er verlor kein Wort darüber, dass ich für eine der weltweit angesehensten Literaturzeitschriften arbeitete. Kein Wort über die Artikel, die ich veröffentlicht hatte.

Es war, als könnte er die Hoffnungen nicht begraben, die er in mich gesetzt hatte. Vielleicht war es bei mir dasselbe. Vielleicht war ich bloß ein gescheiterter Pokerspieler, der starr auf seine Pläne fixiert war und gar nicht merkte, dass er sein Leben ändern musste. War es das? Hing ich einfach alten Träumen nach? Ich kann mit Gewissheit sagen, weshalb ich zu spielen anfing. Meine erste Pokerpartie spielte ich an einem See in den Adirondack Mountains. Damals war ich acht. Es war die Zeit, in der es noch kein Satellitenfernsehen und kein Internet gab und ein Sommer am oberen St. Regis Lake noch ein richtiger Familiensommer mit Schwimmen, Segeln und Herumtoben war. Für ein Stadtkind wie mich waren das tolle Tage. Nur die Abende waren furchtbar. Meine arme Mutter versuchte alles, um ihre beiden hyperaktiven Kinder zu beschäftigen. Eines Abends schlug sie mir und meinem Bruder eine Partie Poker vor. Als Chips nahmen wir kleine Marshmallows. Das Spiel hat mir nie wieder so viel bedeutet wie damals.

Da ich schrecklich unter Schlaflosigkeit litt und mich vor Dunkelheit, Schlangen, Bären, Fischen, dem Fliegen, fliegenden Fischen, ja fast allem fürchtete, was es in den Adirondack Mountains gab, versuchte ich meine Familie zu nächtelangen Pokerrunden zu überreden. Ich bettelte und flehte, damit das Spiel so lange dauerte wie irgend möglich. Damals, Mitte der 1970er, war es die pure Angst, die mich zum Spielen trieb. Auf der Highschool war alles anders. Ich hatte mich, zumindest nach Ansicht der meisten Lehrer, zum Klassenchaoten entwickelt. Ich konnte nichts dafür. Ich machte Anfang der neunten Klasse einfach eine Phase durch, die für einen Schüler besonders schwierig ist: Ich tat mich auf keinem Gebiet besonders hervor. Ich war ein guter, aber kein herausragender Sportler. Da ich an einer schweren Legasthenie litt, lagen meine schulischen Leistungen weit unterhalb des Durchschnitts. Ich war klein.

Das Einzige, was mich von den anderen abhob, war mein Verlangen aufzufallen. Mitte der 1980er hieß das, dass ich enge schwarze Jeans trug, im linken Ohr zwei Ringe hatte und mir tubenweise Gel in die Haare kleisterte. Mein bester Freund Steve und ich schminkten uns die Augen mit Kajal (verzeih mir, dass ich dich hier oute, Kumpel). Auch das Spielen war Teil meines Plans, aufzufallen. Mir gefiel der schlechte Ruf, den man als Pokerspieler genoss. Damals pokerte ich, um einzigartig und besonders zu sein. Aber vor allem pokerte ich, weil ich ein schlechter Mensch sein wollte. Als ich aufs College kam, bildete sich meine intellektuelle Seite heraus. Da ich in der Highschool jahrelang mit der englischen Sprache (vielmehr mit allen Sprachen) gerungen hatte, beschloss ich, eine akademische Karriere als Mathematiker anzustreben. Das war eine interessante Phase in puncto Selbstbewusstsein.

Auf der Highschool war ich in Mathe immer gut, aber nie herausragend gewesen. Mein Interesse für die Mathematik rührte hauptsächlich daher, dass ich in den anderen Fächern so schlecht war. Am College, und besonders in Vassar, wo es für Mathematik oder die Naturwissenschaften keine Zulassungsbeschränkungen gab, galt selbst ein durchschnittlicher Mathestudent, wie ich einer war, als Genie. Und obwohl ich kein Genie war, gefiel es mir, für eins gehalten zu werden. Deshalb belegte ich die Hauptfächer Physik und Astronomie. Damals begriff ich, dass Poker ein Spiel ist, das auf der Mathematik basiert. Ich übertrug mein Studienwissen auf den Kartentisch und stellte fest, dass ich besser spielte als alle anderen in der Runde. Wir spielten am College um sehr geringe Einsätze. Immer wenn mein Freund Mike mehr als 100 Dollar verlor, tankte er die Autos der Leute, bei denen er in der Kreide stand, mit der Mobil-Oil- Kreditkarte seiner Eltern auf. Damals erfuhr ich zum ersten Mal, wie viel Spaß eine Sache machen kann, wenn man gut darin ist. Und pokern machte mir Spaß.

Wenn du der beste Spieler am Tisch bist, zollen die anderen dir Respekt. Sie stellen dir Fragen und denken ernsthaft über deine Antworten nach. Ich war noch nie bei irgendetwas der Beste gewesen. Also spielte ich am College, um mein Ego zu streicheln und anzugeben. Als ich 1992 in Middletown, Connecticut, mein Masterstudium aufnahm, begann ich ernsthaft zu spielen. Ich studierte Physik und Astronomie an der Wesleyan University. Damals steckte Connecticut in einer tiefen Rezession. Zudem gab es an der kleinen Universität, die von Cliquenwirtschaft geprägt war, nur eine Hand voll Masterstudenten. Kein Wunder, dass ich etwas Ablenkung nötig hatte. Mein bester Freund war ein Gastprofessor, dessen Seminar über theoretische Mathematik ich besuchte. Eines Abends kam er zu mir nach Hause und fragte mich, ob ich Lust hätte, mit ihm ins Foxwoods Casino zu fahren.

Ich war noch nie an einem Ort gewesen, an dem ich mich so zu Hause gefühlt hatte wie dort. Falls ich je spielsüchtig gewesen bin, dann in jenem Jahr. Ich pokerte, um dem Studium zu entfliehen und vor allem, um zu vergessen, dass meine Mutter kürzlich gestorben war. Ich spielte, weil es eine fantastische Möglichkeit war, mich selbst zu verlieren. Obwohl das Foxwoods Casino der Hauptgrund war, weshalb ich mein Studium abbrach (ich schmiss es hin, bevor sie mich rauswarfen), verließ ich Wesleyan mit dem Gefühl, meine Zeit dort sinnvoll genutzt zu haben. Immerhin hatte ich gelernt, Gewinnkarten zu zählen und einfache Teils zu durchschauen. Vor allem aber hatte ich gelernt, die Pot Odds zu berechnen.

Als ich nach New York zurückkam, stellte ich fest, dass die Stadt sich sehr verändert hatte. Meine Freunde, die mich ermutigt hatten, das Studium an den Nagel zu hängen, weil sie einen Saufkumpan haben wollten, hatten das Undenkbare getan: Sie hatten sich Jobs gesucht. Ich spielte Poker, weil ich nicht wusste, was ich mit meinen Tagen anfangen sollte. Ich fand keinen Job, der zu meinen sehr eigenen Vorstellungen vom Arbeitsleben passte. Um mir die Zeit zu vertreiben, fing ich an, in Atlantic City und in verschiedenen Undergroundclubs zu spielen. In einer Zeit, in der sich die Menschen an erster Stelle über ihre Arbeit definierten, wurde das Pokern zu meiner Identität. Das Spiel übte einen gewissen erotischen Reiz auf mich aus, und die Vorstellung, auf so unorthodoxe Weise sein Geld zu verdienen, hatte etwas Romantisches.

Mitte der 1990er spielte ich tatsächlich kurz mit dem Gedanken, mich für immer als professioneller Pokerspieler zu verdingen. Zum Glück besaß ich nicht das nötige Kapital, das mir erlaubt hätte, mehr zu verlieren als zu gewinnen, während ich mir die Feinheiten des Spiels aneignete. Nach einer Weile ließ ich meine Pläne sausen und suchte mir einen Job. 1995 spielte ich keine einzige Pokerpartie. Ich versuchte es mit zahlreichen Jobs, bis ich schließlich bei der Paris Review landete. Dort gefiel es mir sehr. Die finanzielle und emotionale Sicherheit, die mir die Erwerbstätigkeit bot, ermöglichte es mir, wieder regelmäßig zu pokern, ohne unter dem ständigen Druck zu stehen, gewinnen zu müssen. Damals fing ich an, schön zu spielen. Zum ersten Mal seit meiner Collegezeit Ende der 1980er konnte ich sehen, wie mein Spiel sich verbesserte. Ich glaubte tatsächlich, ich würde eines Tages zu den Großen gehören.

1997 kam es zu dem entscheidenden Ereignis in meiner Pokerkarriere. Das Glücksspielmagazin Chance fragte an, ob ich einen Artikel über Casinopoker schreiben wolle. Der Artikel erregte die Aufmerksamkeit Ken Kursons, der für den Esquire schrieb. Ken rief mich eines Tages an und fragte mich, ob er mich bei meiner nächsten Reise nach Atlantic City begleiten dürfe. Ich nahm Ken mit ins Pokerzimmer des Taj und weihte ihn in alles ein. Während ich 15-30 Texas Hold’em spielte, durfte er mir über die Schulter gucken. In einem der ersten Spiele bekam ich Pik König und Pik Dame. Im Flop lagen zwei weitere Pik-Karten. Es gab ungefähr fünf Mitspieler, und es wurde sehr lebhaft geboten. Die Turn-Card war das Pik Ass, sodass ich das bestmögliche Blatt hatte. Als die Karte auf dem Tisch landete, klatschte Ken in die Hände, stieß einen Freudenschrei aus und klopfte mir auf die Schulter. Natürlich passten die anderen, nachdem ich meinen Einsatz getätigt hatte. Ich sagte zu Ken: Das darfst du nicht machen. Du verrätst dem Tisch meine Karten.

Ken dachte einen Augenblick nach. Klar, du hast Recht, sagte er. Weißt du was? Du solltest ein Buch darüber schreiben. Als ich dieses Buch schrieb, war ich zu dem Schluss gelangt, dass ich niemals gut genug sein würde, um professionell zu pokern. Ich werde nie einer von den tollen Jungs sein. Dennoch haben sich die Zeit, die ich mit Pokern vergeudet habe, und die vielen Bad Beats, die ich einstecken musste, für dieses Buch gelohnt. Aber damit war die verfluchte Frage, weshalb ich hier mit Joey Mill- man saß und um 3000 Dollar spielte, immer noch nicht beantwortet. Joey deckt langsam seine Karten auf. Er bewegt sich in Zeitlupe. Ich starre die Karten im Board an: 6♥ 7♣ K♣ 5♦ B♣. Obwohl mir immer noch übel ist, werde ich mich nicht mehr übergeben, denn ich weiß, dass gleich alles vorbei ist. Gott sei Dank, gleich ist es geschafft. In spätestens einer Sekunde wird mein Herz aufhören zu rasen, mein Schweiß wird trocknen, und ich kann geschlagen nach Hause humpeln.

Joeys Lächeln verschwindet. Sein Mund öffnet sich. Zwei Paare oder ein Flush. Zwei Paare oder ein Flush. Ich habe immer noch keinen blassen Schimmer. Seine oberen Schneidezähne berühren die Unterlippe. Das sieht nicht nach einem Z aus. Nein, das Wort fängt auf jeden Fall mit Fan. F … FLUSH!, sagt Joey beinahe entschuldigend. Scheiße. Ich bin ein echter Loser. Warum tue ich mir das an? Ich will schon meine Karten hinschmeißen, als mir wieder einfällt, dass ich auch einen Flush habe. Joey ist ein knallharter Bursche. Mit einem Kreuz Ass hätte er bestimmt genüsslich verkündet, dass er das höchste Blatt hält. Er hätte Nuts gesagt, und nicht Flush. Er dreht seine Karten um und greift nach den Chips. Er hat 5♣ 4♣ gespielt. Der Flop brachte ihm einen Flush Draw und einen offenen Straight Draw. Die Turn- Card ein Paar. Und die River-Card brachte ihm den Flush. Nach der Turn-Card stand der große Joey Mill- man gegen mich kleines Würstchen auf verlorenem Posten.

Er hatte absolut keine Gewinnkarte mehr. Wenn man sich zu lange Zeit lässt, sein Gewinnerblatt aufzudecken, nennt man das Slow rolling. Das gilt als sehr unhöflich, und deshalb tue ich es nie. Na ja, bis auf dieses eine Mal. Ich wollte sehen, wie Joey die Chips anfasste, bevor ich ihm sagte, dass ich den höheren Flush hatte. Also wartete ich ab. Von mir aus hätte dieser Augenblick für immer anhalten können. Finger weg, Joey, sagte ich und legte meine Karten auf den Tisch. Während ich die Chips einsackte und dabei Joeys Miene beobachtete, wurde mir klar, weshalb ich immer noch pokere. Ich liebe Hold’em, denn es ist das perfekte Spiel. Und ich bin ein ausgezeichneter Pokerspieler.

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