Erlaubte und verbotene Hilfsprogramme und Software im Poker – hilfreiche Information

Hilfsprogramme und Software im Poker
Abschließend wollen wir uns noch einem ziemlich heiklen Thema widmen. Manche dieser Programme sind angeblich derart hilfreich, dass ihre Benutzung auf einigen Pokerseiten sogar verboten ist. Einführend sei nochmals erwähnt, dass keines der erhältlichen Hilfsprogramme einen guten Pokerspieler ersetzen kann. Keines dieser Programme bezieht irgendwelche Teils, mögliche Bluffs oder personenspezifische Dinge mit in seine Entscheidungen ein. Es geht lediglich darum, auf rein analytischem bzw. mathematischem Weg mögliche Entscheidungen zu treffen, das Bauchgefühl fehlt völlig. Auch einige der besseren Spieler, die die Gänge wechseln können, können Sie per Software nicht korrekt einschätzen. Das würde bedeuten, ein mögliches Hilfsprogramm würde eine falsche Einschätzung dieser Person liefern oder diese ständig wieder revidieren.

Auch der Verfasser dieser Zeilen bedient sich ab und zu eines der aufgeführten, legalen Programme, wie etwa PokerOffice. Dies tut er jedoch ausschließlich, wenn an mehreren Tischen gleichzeitig gespielt wird und er keine Zeit hat, sich an jedem Tisch jeden Spieler genauer anzuschauen, um diesen entsprechend einstufen zu können. Insofern mag es bequemer sein, den Statistiken solch eines Programms Glauben zu schenken und dessen Urteil zu vertrauen. Zumindest grobe Einschätzungen wie loose, tight oder Calling Station können durchaus der Wahrheit entsprechen.

Es gibt auch Spieler, die mit einer speziellen Software große Datenbanken verschiedener Spieler und deren Profile erstellen. Der Zugriff auf diese Datenbanken wird dann Dritten gegen Zahlung einer entsprechenden Gebühr zugänglich gemacht. Somit kann eine interessierte Person z. B. detaillierte Informationen über bestimmte Spieler abrufen, obwohl er über diese noch keinerlei Hinweise gesammelt hat. Ähnliche Informationen lassen sich auch über Seiten wie officialpokerrankings einholen. Diese sind vielleicht nicht ganz so ausführlich, lassen dennoch bereits ein erstes Urteil über die jeweiligen Spieler zu.

Diese Programme sind erlaubt im Poker
ln erster Linie sind Programme erlaubt, die Ihnen bei der Berechnung der Odds und Outs sowie der korrekten Einschätzung Ihrer Starthände helfen. Des Weiteren können solche Programme durchaus auch Statistiken über Spieler erstellen. Aber bitte schön nur von den Spielern, gegen die Sie bereits gespielt haben. Nicht gern gesehen sind dagegen Programme, die das Spielen für Sie übernehmen. Das heißt, dass z. B. bei einem schlechten Startblatt automatisch gefoldet oder auf eine andere Art und Weise automatisch in den Spielverlauf eingegriffen wird. Der User soll sein Spiel alleine bestreiten – ohne fremde Hilfe. Auf der Seite von Poker Stars etwa gibt es eine Auflistung von Programmen, die der Anbieter erlaubt. Darunter fallen z. B. Calculatem Pro, Holdem Genius, Hold’em Indicator, Holdem Manager, PokerAce HUD, Poker Indicator, Poker Stove, PokerStat, Table Shark, Tournament Indicator Oder auch Tournament Shark.

Verbotene Software im Poker
Nun geht es um die verbotenen Programme. Hierbei handelt es sich um Software, die etwa die gegnerischen Hole-Cards oder sonstige geheime Informationen der Gegner preisgibt (obwohl ich so etwas, wie bereits erwähnt, noch nicht gesehen habe). Zudem soll kein Zugriff auf externe Datenbanken mit den Profilen der Spieler erlaubt sein. Bots fallen ebenso in diese Sparte. Außerdem ist es nicht gerne gesehen, eine Software als Betrachter mitlaufen zu lassen, um durch diese Aktion Statistiken der am Tisch befindlichen Spieler zu erhalten. Nun mag man darüber denken, wie man möchte. Da das Pokerspiel auf Informationen beruht und wir so viele davon benötigen, wie nur eben möglich, wird das einen richtigen Zocker nicht davon abhalten, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um an eben diese Informationen zu gelangen. Ob es nun gerne gesehen wird oder nicht: Schließlich geht es hier mitunter um eine schöne Stange Geld. Und dieser Spieler wird sich sagen, dass er ja wohl nicht der einzige sei, der so etwas tut. Kommen wir also zu den Programmen, die zumindest auf der PokerStars-Seite absolut verboten sind. Dies bedeutet im Klartext: Sollte herauskommen, dass Sie eine dieser Software bei geöffneter PokerStars-Seite benutzen, werden Sie verwarnt. Dies kann bis hin zur Sperrung Ihres Accounts führen – und das ist schon oft genug vorgekommen. Lassen Sie also möglichst die Finger von: Insight Poker Hound, Sit’n’Go End Game Tools, SitNGo Wizard, SNG power Tolls, Spade ICM, STT Analyzer.

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Bild 14.8 Das Tutorial des SitNGo Wizard. (Quelle: sngwiz*com)

Ein Blick auf eines dieser Programme gefällig?
Bei Interesse können Sie mal auf die Homepage des SitNGo Wizards schauen. Sie finden dort unter anderem ein 17 Minuten langes Video, das Ihnen alle Vorzüge dieser Software aufzählt. Außerdem finden Sie ein umfangreiches Tutorial, welches Sie detailliert in die Arbeit mit eben diesem Programm einführt. Sie können den SitNGo Wizard 30 Tage unverbindlich testen. Für die weitere Benutzung wird dann ein Betrag in Höhe von 99$ fällig. Wie Sie vielleicht festgestellt haben, handelt es sich hierbei in erster Linie um Programme, die sich mit Sit’n’Gos befassen. Es geht dabei meist um die Berechnung des ICM, mit dem wir uns bereits beschäftigt haben. Ganz nebenbei sei erwähnt: Wollen Sie auf die ICM-Berechnung nicht verzichten, können Sie diese auch außerhalb des laufenden Spiels durchführen, etwa mit dem ICM Calculator. Hier müssen Sie die Daten zwar von Hand eingeben, laufen aber nicht Gefahr, in Schwierigkeiten zu geraten, weil Sie eine verbotene Software benutzen.

Fazit zu Hilfsprogrammen
Ein Hilfsprogramm kann Sie zwar unterstützen, aber nicht Ihr komplettes Spiel übernehmen. Auch wenn der eine oder andere Pokeranbieter bestimmte Programmewegen ihrer ach so tollen Möglichkeiten auf eine schwarze Liste gepackt hat: Würden Sie Ihre Entscheidung wirklich von der Vorgabe einer Software abhängig machen? Klar kann es Ihnen helfen, wenn Sie an dieser Stelle eine Datenbank mit den Profilen verschiedener Spieler zurate ziehen. Somit bekommen Sie zumindest einen ungefähren Einblick in die Spielweise dieser Person. Wenn Ihnen ein Pro-gramm aber rät, aufgrund der Wahrscheinlichkeiten einen bestimmten Move durchzuführen, muss dies nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sein. Wie oft haben Sie sich vielleicht schon gegen einen Call aufgrund der Odds entschieden und lagen damit vollkommen richtig. Meines Erachtens ist keines dieser vielen Programme gut genug, um damit Turniere gewinnen zu können. Aus diesem Grund halte ich es auch für fragwürdig, diese Dinge zu verbieten. Und wie gesagt gibt es ja auch andere Möglichkeiten, sich Informationen über bestimmte Spieler zu besorgen – und dies vollkommen legal und ohne gleich schief angesehen zu werden.

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