Die Umwandlung von Stärke-Indices in Quoten und die Team-Motivation
Die Umwandlung von Stärke-Indices in Quoten
Ein Quotenschreiber trifft eine Grobeinschätzung der Leistungsfähigkeit einer Mannschaft, indem er die Stärke-Indices des Heimteams für Heimspiele durch die Stärke-Indices des Auswärtsteams für Auswärtsspiele teilt. Dieser Indikator ist von größter Bedeutung. Statistische Analysen, die auf diesem Indikator basieren, geben dem Quotenschreiber eine Vorstellung vom Spielausgang in Siegen, Unentschieden oder Niederlagen. Die Genauigkeit seiner Vorhersagen ist von der Anzahl seiner Beispiele abhängig. Der professionelle Wetter muss alle Events und Ligen, auf die er wettet, statistisch analysieren. Es ist wichtig, spezifische Sammlungen von Statistiken der verschiedenen Ligen zu haben, da sie alle sehr variieren. Eine Wahrscheinlichkeitsschätzung, die auf Stärke-Indices basiert, ist nur der erste Schritt zur Bestimmung der Endquote. Der Quotenschreiber muss bei seinen Endquoten mehr mögliche Faktoren wie zum Beispiel die physische Kondition und den Motivationsgrad der Mannschaften berücksichtigen.
Motivation
Im nächsten Schritt werden wir versuchen, die Team- Motivation und mentale Faktoren in unsere Berechnung einzubeziehen. Der Siegeswille der Mannschaft ist offensichtlich ein sehr wichtiger Faktor. Eine schlecht motivierter Tabellenführer kann durchaus gegen eine mittelmäßige Mannschaft verlieren. Spitzenmannschaften haben nach einem Champions- League-Spiel oder anderen schwierigen Spielen oftmals Probleme, sich auf ihren nächsten Gegner im normalen Punktspiel einzustellen. Sie können nur schwer ihr gewohntes Leistungsniveau abrufen. Nach einem fußballerischen Highlight in der Champions League erscheint ein Spiel in der Bundesliga als Routine, und oft werden dann nur halbherzige Leistungen zeigen. Stress, verlorene Kräfte in einem europäischen Pokalspiel und Verletzungsängste senken den Motivationsgrad jedes Teams. Motivation ist am Ende der Saison der wichtigste Faktor, wenn Mannschaften gegen den Abstieg oder um einen Platz in der Champions League oder im UEFA-Pokal kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt schwankt der Motivationsgrad der Mannschaften sehr. Besonders Mannschaften in der Tabellenmitte können nicht mehr viel erreichen und haben kaum mehr etwas zu verlieren – sie werden dementsprechend spielen. Mannschaften, die am Rande des Abstiegs stehen, können plötzlich sehr stark spielen und über sich hinauswachsen. Die unterschiedlichen Motivationslagen müssen berücksichtigt werden.
Die Gewinnchancen einer Mannschaft mit hoher Motivation sollten entsprechend höher eingeschätzt werden. Ihre Chancen können um zehn Prozent steigen. Wie Mannschaften mit Enttäuschungen umgehen, ist ebenfalls ein interessantes Phänomen. Es scheint, als würden Mannschaften im ersten Spiel nach einer Enttäuschung, etwa nach einem Abstieg oder nach einer entgangenen Chance im europäischen Wettbewerb, schlecht spielen. Aber diese Mannschaften erholen sich und spielen danach überraschend gut. Sie kommen wieder ins Spiel. Selbst Mannschaften, die eine schlechte Saison gespielt haben, können sich zum Saisonende steigern. Eine einzige Niederlage kann eine Mannschaft wachrütteln und zu größerer Leistung antreiben. Manchmal wenden sich die Fans von einer Mannschaft ab, was den Druck auf das Team noch erhöht. Studien zeigen, dass eine lange Serie von Niederlagen sehr selten in einem Auswärtsspiel beendet wird. Es hat sich ebenso herausgestellt, dass eine Mannschaft, die ihre Negativserie beendet, beim nächsten Spiel wieder unverändert schlecht spielt.
Auch ein Trainerwechsel kann die Motivation einer Mannschaft beeinflussen. Die Auswirkungen sind oft erstaunlich, selbst wenn der Trainer weniger bekannt und nicht so erfahren ist. Ein Trainer, der mitten in der Saison neu benannt wird, ist oft unerfahren im Vergleich zu seinem Vorgänger. Aber die Chancen sind immer noch groß, dass ein Team seine ersten Spiele unter dem neuen Trainer gewännen wird, besonders dann, wenn es Heimspiele sind. Eine plausible Erklärung dafür ist, dass die Spieler zu beweisen versuchen, die Schwierigkeiten seien auf den alten Trainer zurückzuführen und nicht auf die Spieler.