Die Quoten beim Sportwetten – das Maß aller Dinge

So gut und umfangreich auch alle Informationen sein mögen, die der angehende Wetter über das Geschehen seiner Wahl gesammelt hat: Letztlich bezieht eine Sportwette eine vergleichsweise geringe Faszination aus der bloßen Erkenntnis, Recht behalten zu haben. Was die Sache so verlockend macht, ist die Aussicht auf das schnelle finanzielle Glück.
Doch genau dieser Umstand macht die Sache im Detail kompliziert denn natürlich haben die Wettanbieter ein System entwickelt, das den Griff nach dem großen Geld zumindest zu keiner risikolosen Angelegenheit werden lässt. Wer nach klaren Verhältnissen fahndet wie in unserem Beispiel einer Bundesliga-Partie zwischen dem FC Bayern München und Arminia Bielefeld, der hat zwar gute Aussichten, am Ende auf der Gewinnerseite zu stehen. Mehr als den einen oder anderen Extra-Euro wird er sich letztlich aber nicht in den Geldbeutel stecken können. Wer 100 Euro auf die Münchner setzt, der hat nach einem Erfolg von Michael Ballack und Kollegen normalerweise rund 120 Euro in den Händen.
Das zentrale Steuerungselement, das über die Höhe eines möglichen Gewinnes entscheidet, ist die vom Wettbüro ausgewiesene Quote. Jener Schlüssel also, der angibt in welchem Verhältnis der Einsatz und der zu erwartende Gewinn für einen Tipp stehen. Eine Quote von 1,2 auf einen Sieg des FC Bayern über Arminia Bielefeld verheißt also, dass der Wetter im Erfolgsfall das 1,2-fache seines Einsatzes zurückerhält.
Es ist vielleicht ganz nützlich zu wissen, was sich hinter dieser blanken Zahl verbirgt, nämlich nicht viel mehr, als jene Wahrscheinlichkeiten, die auch die oben angesprochenen Webseiten für ihre Nutzer zu ermitteln suchen. Per Computer lassen sich die Anbieter über vergangene Spielergebnisse und Platzierungen in der Tat die Wahrscheinlichkeiten mit Werten zwischen 0 und 100 Prozent errechnen, mit denen etwa ein Fußballspiel mit Sieg, Unentschieden oder Niederlage einer Heimmannschaft endet. Jeder Wahrscheinlichkeit lässt sich über eine feststehende Tabelle eine Quote zuordnen. Um Ihnen zumindest einen Eindruck zu vermitteln, haben wir eine verkürzte Fassung der Tabelle abgedruckt:

Wahrscheinlichkeit (in %) Quote
90,91 1,1
66,67 1,5
50 2
40 2,5
33,33 3
28,57 3,5
25 4
22,22 4,5
20 5
18,18 5,5
16,67 6
15,38 6,5
14,29 7
13,33 7,5
12,50 8
11,76 8,5
11,11 9
10,53 9,5
10 10

Für ein Duell des SV Werder Bremen gegen den FC Bayern befand der Computer eines Wettanbieters in der Saison 2004/05 für beide Teams den Sieg mit jeweils nur 20% für reichlich unwahrscheinlich und legte sich stattdessen zu 60 Prozent auf einen unentschiedenen Ausgang fest. Auf dem Markt müsste dieser Anbieter korrekterweise mit einer 5 für einen Bremer oder Münchner Sieg sowie einer vergleichsweise mageren 1,7 für ein Unentschieden erscheinen. Wer trotz dieser klaren Verhältnisse auf die Überlegenheit des Rekordmeisters vertraute, für den hatte sich die Sache gelohnt der 2:1-Erfolg der Bayern machte aus 100 eingesetzten Euro immerhin deren 500. Ein Einsatz von 100 Euro auf das sehr viel wahrscheinlichere Unentschieden hätten dem risikoscheueren Wetter im Erfolgsfall gerade einmal 170 Euro beschert.
Nun bergen diese Original- oder auch „fairen“ Quoten für den Wettanbieter allerdings auch die akute Gefahr empfindlicher Verluste. In der Regel ziehen die Wettbüros von den ermittelten Quoten noch einmal 10 bis 30 Prozent als Gewinnmarge ab. Wer es genau wissen will, wie viel ein Buchmacher beim Ausweisen einer bestimmten Partie für sich veranschlagt hat, der braucht nicht mehr als einen Taschenrechner und folgende Rechnung:

100 : Quote Heimsieg + 100 : Quote Unentschieden + 100 : Auswärtssieg – 100

Eine Quote etwa von 4,8 bei einem Bremer beziehungsweise Münchner Sieg, sowie eine 1,5 für ein Unentschieden ergäbe also eine Gewinnmarge von 8,3 Prozent – der Wettanbieter hätte also gut 8,3 Prozent der von den Wettern eingezahlten Gelder für sich verbucht. Wobei der reale Gewinn abhängig vom tatsächlichen Spielausgang natürlich erheblich schwanken kann denn gerade bei derart unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten werden sich die Tipps vermutlich kaum gleichmäßig über die drei Tippmöglichkeiten Heimsieg, Unentschieden oder Auswärtserfolg verteilen.
Es liegt in letzter Konsequenz natürlich wie immer am Wetter selbst zu entscheiden, welches Wettangebot er für attraktiv erachtet. Für den Entscheidungsprozess gibt es, wie so oft, sehr verschiedene Herangehensweisen. So ist es gerade für die ausgemachten Tüftler unter den Wettfreunden ein wesentlicher Teil des Spiels, selbst Wahrscheinlichkeiten zu bestimmen und mit den Quoten der Wettbüros zu vergleichen. Wer nicht rechnen will, der kann sich die Arbeit aber auch von einem der zahllosen Dienste im Internet abnehmen lassen. Neben den bereits im vorangegangen Artikel erwähnten Anbietern, seien exemplarisch noch zwei weitere bewährte Seiten erwähnt, die sich ausdrücklich mit der Ermittlung von Wahrscheinlichkeiten befassen, nämlich tip-ex*com und wettmaster*de.
Sind die hier ermittelten Quoten erheblich besser als jene des Buchmachers, so ist von der Abgabe eines Tipps abzuraten. Sind sie dagegen schlechter – und bisweilen können auch den besten, meist auch schon Tage im Voraus arbeitenden, Quotenrechnern entscheidende Fehlkalkulationen unterlaufen, dann winkt möglicherweise ein gutes Geschäft. Entsprechende Sportereignisse bezeichnet man als überbewertet.
Wobei sich Vergleiche der verschiedenen Anbieter allemal lohnen können; die wichtigsten stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor denn ob nun bedingt durch unterschiedlich angesetzte Gewinnmargen oder durch schlichte Kalkulationsfehler – die für ein Ereignis angebotenen Quoten können von Anbieter zu Anbieter bisweilen ganz erheblich variieren. Wobei man sich noch nicht einmal zwingend selbst die Mühe machen muss, die Offerten der einzelnen Wettunternehmen zu vergleichen. Internetseiten wie sportwetten-detektiv*de nehmen ihren Nutzern zeitnah auch diese Arbeit ab.
Wer ganz sicher gehen will, eine überhöhte Quote ausgemacht zu haben, der kann seine Daten wiederum mit einer vergleichsweise einfachen Rechnung überprüfen und zwar nach folgendem Muster:
Quote * errechnete Wahrscheinlichkeit: 100
Liegt der dabei errechnete Wert über eins, dann ist die Wette ein heißer Tipp. Wer also für sich ermittelt hat, dass die Formkurven von Werder Bremen und dem FC Bayern klar auf einen Münchner Sieg hinweisen – zum Beispiel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent – der war mit einem entsprechenden Tipp bestens beraten denn selbst mit der Buchmacherquote von 4,8 ergäbe sich mit genannter Rechnung ein Wert von 2,4. Eine erfolgversprechende Wette wie diese, auf die man statistisch gesehen für einen Euro Einsatz mehr als einen Euro Gewinn zurückerhält, heißt im Fachjargon Valuebet.
Doch Achtung! So groß die Erfolgsaussichten auch scheinen mögen – garantiert sind Gewinne auch bei einem Valuebet nicht. Wer auf Nummer Sicher gehen will, unter dem Strich wenigstens nicht als Verlierer aus einer Wette zu gehen, der braucht eine andere Herangehensweise. Doch darauf kommen wir später noch einmal zurück.
Hier also die wichtigsten Grundprinzipien bei der Suche nach den besten Gewinnaussichten auf einen Blick:

1.Für den Ausgang ausgewählter Partien oder Ereignisse Wahrscheinlichkeiten berechnen oder einholen
Überprüfen Sie ein sportliches Ereignis hinsichtlich verschiedener Kriterien, und legen Sie für sich die Wahrscheinlichkeit der möglichen Ausgänge fest.
2.Ermittelte Werte mit den Quoten der Buchmacher vergleichen
Buchmacher rechnen die von ihnen ermittelten Wahrscheinlichkeiten in Quoten um. Sportereignisse, bei denen die vom Wetter ermittelte Wahrscheinlichkeit höher liegt als die des Buchmachers, gelten als erfolgversprechende Wetten. Diese Fälle sind in der Realität aber selten, zumal die Wettanbieter zur Gewinnsicherung noch einen bestimmten Prozentsatz von der Quote abziehen.
3.Valuebets identifizieren
Erfolgversprechende Wetten werden als Valuebets bezeichnet.

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