Wen soll man im Texas Holdem bluffen – hilfreiche Information

Man blufft nicht in einem Vakuum, sondern braucht ein Ziel. Und je größer und runder Sie es zeichnen, desto besser werden Sie es treffen.

Schwache Persönlichkeiten als Beute ausmachen
Wenn es Ihnen durch das Konzept, auf Leute einzuschlagen, die sowieso schon am Boden liegen, übel wird, dann ist Poker vielleicht nicht das richtige Spiel für Sie. Wenn Sie nicht mehr gegen jemanden antreten mögen – besonders, wenn er schon ganz unten ist -, dann seien Sie sicher, dass genau diese Person mehr als gewillt sein wird, zurückzuschlagen, sobald sie ein wenig aufgeatmet hat.

Bluffen im Mittelfeld
Nahezu alle erfolgreichen Bluffs passieren in dem Bereich, den ich als Mittelfeld bezeichnen möchte. Sie können Pokerblätter grob in drei große Kategorien einteilen:
✓ Gute Blätter
✓ Schlechte Blätter
✓ Blätter irgendwo dazwischen

Wenn der Gegner ein gutes Blatt hat, werden Sie ihn meist nicht bluffen können, es sei denn, er denkt, Sie haben ein großartiges Blatt. Deswegen ist Bluffen gegen eine gute Hand eher selten, unpraktisch oder dumm. Wenn er eine schlechte Hand hat, bringen Sie den Gegner nur dazu, früher auszusteigen. Obwohl es zutrifft, dass Semibluffs (später in diesem Poker-Artikel) gegen diese Art Hand funktionieren, werden Sie in den meisten Fällen mit nur ein bisschen Aggression gewinnen.

Blätter irgendwo dazwischen bilden das Mittelfeld, wo alles passiert. Dort müssen Sie beim Gegner sondieren, um die Blätter zu kennen, an denen er nicht so sehr klebt. Gegen diese Blätter können Sie bluffen und zwar unabhängig davon, was Sie haben, denn der Gegner wird sie eher wegwerfen, als damit zu kämpfen, ganz einfach.
Überlegen Sie, wie Sie sich selbst mit einer Hand aus dem Mittelfeld fühlen würden. Unsicher? Genau, uni diese Unsicherheit beim Gegner müssen Sie nutzen.

Schwäche sehen und erkennen
Bluffen funktioniert am besten bei Leuten, die bereit sind, Karten abzuwerfen, oder solchen, die irgendwie überzeugt werden können, dass es einfacher wäre, diese Hand gehen zu lassen und auf bessere Zeiten zu hoffen. Dabei müssen Sie auf Gegner achten, die sowieso nur mit den absolut besten Karten spielen, oder, besser noch, Gegner, die Erhöhungen nur mitgehen, wenn sie nahezu exzellente Blätter haben. Das sind die Leute, auf die sich Ihre Aufmerksamkeit richten muss, denn sie werden öfter aussteigen, als sie sollten.

Wie spielt man gegen Leute, die keine Schwäche zeigen?
Sie werden es (besonders am Anfang Ihrer Pokerkarriere) mit Leuten zu tun bekommen, die einfach nicht bereit sind, ein Blatt aufzugeben. Diese Leute halten Sie für einen pathologischen Lügner, der versucht, in jedem Spiel zu bluffen (tatsächlich ist es viel wahrscheinlicher, dass sie sich einfach nicht die Blöße geben wollen, geblufft worden zu sein).

Wenn Sie an solche Macho-Typen geraten, ist es am besten, Sie bluffen überhaupt nicht (denn es wird nicht klappen, weil diese Leute nicht aussteigen werden) und spielen stattdessen nur Premiumblätter. Wenn Sie nicht in die ungeschickte Situation geraten, in der Ihr starkes Blatt auf ein noch stärkeres beim Gegner trifft, werden Sie schneller Geld von diesen Leuten gewinnen als von denen, die Sie erfolgreich bluffen.

Nutzen aus anderen Situationen ziehen
Bluffen kann auch aus anderen Gründen vorteilhaft für Sie sein. Hier finden Sie ein paar:
✓ Manche Leute setzen sich eine bestimmte Grenze, wie viel sie maximal zu verlieren bereit sind – egal ob sie im Plus oder im Minus sind. Wenn Sie diese Leute identifizieren können, gelingt ein Bluff nahezu immer dann, wenn sich das Kapital der magischen Verlustgrenze nähert, denn sie wollen keinesfalls diese geistige Grenzlinie überschreiten.

✓ Es ist leichter, Leute zu bluffen, die abgelenkt sind. Wenn der Gegner gerade einen Anruf von einem nervenden Versicherungsvertreter auf seinem Mobiltelefon entgegennimmt, parallel online spielt (zumindest in österreichischen Cardcasinos soll das möglich sein) oder sonst wie abgelenkt ist, ist es sehr viel einfacher, erfolgreich einen Bluff durchzuziehen. Eine starke Erhöhung und er ist überzeugt, sein Blatt wegwerfen zu müssen.

✓ In Turnieren können die Chipkönige die anderen mit wenig Chips herumschubsen. Das trifft besonders zu, wenn alle beteiligten Spieler sich dem magischen Punkt nähern, nach dem es ins Geld geht. Dieser Punkt wird auch the Bubble genannt (mehr zu Turnierpoker im nächsten Poker-Artikel).

✓ Bluffen ist preiswerter vor und auf dem Flop als auf Turn und River. Es kostet nur die Hälfte, früh zu bluffen, und kann einen frühen Gewinn bedeuten oder – wie Sie im nächsten Poker-Artikel gesehen haben – eine Gratiskarte.

✓ Bluffen gelingt leichter bei wenigen Spielern. Bluffen Sie niemals mehr als zwei Spieler, lautet eine Faustregel. Gegen einen Spieler gelingt der Bluff sehr viel eher. Bedenken Sie: Wenn Sie bluffen, versuchen Sie, Leute mit mittelmäßigen Karten zum Aufgeben zu bringen – wenn Sie allerdings zu viele schubsen wollen, wird einer sich nicht schubsen lassen.

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