Pep Guardiola nimmt neuen Anlauf auf den Sieg in der Champions League
Pep Guardiola n der Champions League
Der spanische Star-Trainer Pep Guardiola wurde nach seinen Erfolgen mit dem FC Barcelona weltberühmt. Nach seinem spektakulären Transfer zum FC Bayern München riss diese Erfolgsserie international ein wenig ab, bevor er sich dazu entschloss in die Premier League zu wechseln. Sein Engagement bei Manchester City überraschte damals viele Beobachter, schließlich galt der Klub als wenig glamourös.
Doch entgegen den Erwartungen lebte sich Guardiola gut ein und ist mittlerweile in seiner fünften Saison. Nach insgesamt zehn nationalen Titeln fehlt ihm allerdings immer noch ein Sieg in der UEFA Champions League. Nach zwei Erfolgen mit dem FC Barcelona in den Jahren 2009 und 2011 läuft der Trainer mit Manchester United dem ganz großen internationalen Titel immer noch hinterher. Das könnte auch an der Belastung der Spieler in England liegen. Sie absolvieren allein in ihrer Heimat vier verschiedene Bewerbe.
Die härtete Liga der Welt fordert ihren Tribut
Die Premier League gilt nicht umsonst als die härteste Fußball-Liga der Welt. Hier hat Guardiola sein Talent längst bewiesen und zahlreiche Titel geholt. Schon seit Jahren machen sich zahlreiche Trainer öffentlichkeitswirksam Sorgen um die Fitness ihrer Stars. Schließlich gibt es in England keine Winterpause, hier wird durchgespielt. Die zahlreichen Ligen, in denen die Spitzenteams antreten, fordern dann im Frühjahr nach und nach ihren Tribut. Studien legen nahe, dass sich die Trainer nicht ohne Grund Sorgen machen.
Die UEFA-Elite-Club-Injury-Studie sammelt seit mehr als 20 Jahren Daten von rund 50 Spitzenvereinen aus insgesamt 17 Ländern. Die Auswertung stellt klar fest, dass es einen konkreten Zusammenhang zwischen fehlenden Ruhetagen und häufigen Fußballverletzungen gibt. Schon 2013 kam der Bericht zu dem Ergebnis, dass einige Spieler fast ein Viertel der 14.000 Meter pro Spiel durch hochintensives Laufen zurücklegen. Jürgen Klopp, Manager des FC Liverpool, ist nicht der Einzige, der eine Verletztenliste beklagte. Schließlich sagt die Sportwissenschaft, dass ein Spieler zumindest 72 Stunden Ruhe zwischen den Spielen benötigen würde.
Doch dafür ist zwischen Meisterschaft, englischen Pokal, Ligapokal, Supercup, UEFA Champions League und Welt- und Europameisterschaften selten Zeit. Kein Wunder also, dass man in der Premier League lange Zeit dem begehrten Titel hinterherlief. Jürgen Klopp gelang es 2019, die siebenjährige Pause endlich zu beenden, Thomas Tuchel gewann mit seinem FC Chelsea überraschend im Vorjahr. Dabei vereitelte er im Finale den ersten internationalen Erfolg von Pep Guardiola mit Manchester City. Doch der Finaleinzug beweist, dass der Spanier bereit für den ganz großen Titel ist. Sein letzter Triumph mit dem FC Barcelona liegt schließlich bereits 11 Jahre zurück.
Ist die Zeit reif für Manchester City?
In der Vergangenheit scheiterte Guardiola oft an den eigenen Ambitionen. Er vercoachte nicht nur ein entscheidendes Spiel. Das passierte ihm sowohl beim FC Bayern München als auch bei Manchester City. Doch die Niederlage im Vorjahr dürfte den Trainer, wie auch seine Spieler beflügelt haben. Dieses Phänomen kennt man aus der UEFA Champions League nur zur Genüge. Auch Jürgen Klopp musste zuerst ein Finale gegen Real Madrid verlieren, bevor es ihm gelang, seinen FC Liverpool zum ganz großen Triumpf zu führen.
Nun steht Pep Guardiola vor derselben Situation. Mannschaft und Trainer sind hoch motiviert, das bewiesen bereits die Spiele in der Vorrunde. Dort spielte Manchester City seine Gegner zeitweise schwindelig. Daran ändert auch die Niederlage in Leipzig nichts mehr. In der Premier League ist die Mannschaft kurz davor ihre Verfolger endgültig abzuschütteln. Das liegt auch daran, dass Manchester City so stabil wie schon lange nicht mehr ist.
Titelverteidiger FC Chelsea hat bereits sieben Punkte Rückstand, der FC Liverpool liegt mit einem Spiel weniger und acht Punkten Rückstand auf Platz drei der Tabelle. Zuletzt gelang es Manchester City den Tabellenvierten FC Arsenal auswärts nach Rückstand zu bezwingen. Damit erfüllte die Mannschaft auch die Erwartungen der Experten, die vorausgesagt hatten, dass beide Teams treffen und das Team von Pep Guardiola das Spiel gewinnen wird. Es scheint so, als wäre die Zeit reif für den ersten Champions-League-Sieg von Manchester City.
Die glorreichen Zeiten von Pep Guardiola mit dem FC Barcelona sind lange vorbei. Nun ist es an der Zeit, dass der Star-Trainer beweist, dass er auch außerhalb von Spanien eine Mannschaft an die Spitze der UEFA Champions League führen kann. Was mit dem FC Bayern München mehrfach gescheitert ist, soll nun endlich mit Manchester City Realität werden.