kalshi & robinhood unter druck new jersey untersagt sportwetten bis ende märz

Kalshi und Robinhood unter Druck: New Jersey untersagt Sportwetten bis Ende März

New Jersey greift durch: Kalshi und Robinhood müssen Sportwetten-Angebote stoppen

Was als spannendes Innovationsversprechen im digitalen Finanz- und Wettmarkt begann, entwickelt sich zunehmend zu einem rechtlichen Drahtseilakt. Die Glücksspielbehörde von New Jersey, die renommierte Division of Gaming Enforcement (NJDGE), hat jetzt offiziell eingegriffen: Sowohl Kalshi als auch Robinhood wurden aufgefordert, ihre inoffiziellen Sportwetten-Angebote im Bundesstaat unverzüglich einzustellen.

In förmlichen „Cease-and-Desist“-Schreiben, die vergangene Woche an die beiden Plattformen übermittelt wurden, fordern die Behörden, dass sämtliche Wetten, die von Nutzer:innen aus New Jersey platziert wurden, storniert werden. Deadline: Freitag, der 28. März 2025 um Mitternacht. Sollte dem nicht Folge geleistet werden, behalten sich die Behörden weitere rechtliche Schritte vor.

Ein Verstoß mit Ansage? Kalshi gerät mit College-Wetten unter Druck

Im Zentrum der Auseinandersetzung steht vor allem Kalshi – eine Plattform, die mit ihrer Idee des „Event Trading“ schon länger zwischen finanziellem Marktmodell und Glücksspieldefinition balanciert. Der konkrete Auslöser für das Einschreiten der NJDGE war die Veröffentlichung von Wettmärkten zur College-Basketball-Meisterschaft „March Madness“.

Kalshi hatte dabei auch Wetten auf Spiele der East Regional in Newark angeboten – direkt im Herzen von New Jersey. Ein klarer Verstoß gegen das dortige Recht, das Wetten auf College-Spiele innerhalb des Bundesstaates oder mit Beteiligung lokaler Universitäten strikt untersagt. Obwohl Kalshi rechtlich unter der Aufsicht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) steht, gelten auf Bundesstaatenebene spezifische Regeln – und genau dort sah New Jersey eine rote Linie überschritten.

Auch Robinhood im Visier: Sport-Trading oder illegale Wette?

Weniger im Rampenlicht, aber ebenfalls betroffen, ist Robinhood – vielen vor allem als App für den Aktienhandel bekannt. Doch das Unternehmen hat sich in den letzten Monaten vorsichtig in neue Märkte vorgewagt und bietet inzwischen auch sogenannte „Sportevent-Wetten“ an – deklariert als eine Art Marktprognose.

Die Behörden in Massachusetts führen bereits ein Ermittlungsverfahren gegen Robinhood – ebenfalls wegen der March Madness-Trading-Angebote. Nun zieht New Jersey nach und fordert ebenfalls, alle bisher platzierten Wetten von Nutzer:innen aus dem Bundesstaat rückgängig zu machen und das Angebot vollständig zu beenden. Auch hier läuft die Frist am 28. März aus.

Kalshi zeigt Gesprächsbereitschaft – doch die Fronten verhärten sich

Kalshi reagierte auf das Schreiben mit einer offiziellen Stellungnahme. Ein Unternehmenssprecher betonte die Rechtskonformität des Modells und verwies auf die nationale Regulierung:
„Kalshi glaubt an transparente und verantwortungsvolle Regulierung und steht unter der strengen Aufsicht der CFTC. Wir sind offen für einen konstruktiven Dialog mit den Behörden in New Jersey und hoffen auf eine gemeinsame Lösung.“

Doch die Realität ist komplizierter: Kalshi sieht sich nicht nur in New Jersey unter Druck – auch Nevada hat kürzlich eine ähnliche Verfügung erlassen. Die Diskussion, ob Plattformen wie Kalshi tatsächlich eine neue Kategorie legaler Märkte schaffen oder schlicht klassische Sportwetten neu verpacken, wird in den USA derzeit intensiver geführt denn je.

Zwischen Innovation und Regulierung: Die Frage, was Wetten heute sind

Was als moderner, analytischer Zugang zum Eventgeschehen begann, ist inzwischen eine rechtlich graue Zone, in der Finanzaufsicht, Glücksspielbehörden und Staatsanwälte miteinander ringen. Kalshi und Robinhood stehen dabei exemplarisch für eine neue Generation digitaler Anbieter, die zwischen Börse und Buchmacher oszillieren – mit wachsender Zielgruppe, aber auch wachsender Kritik.

Vor allem in regulierten Märkten wie New Jersey, die nach jahrelangen politischen Kämpfen ihre Glücksspielgesetze klar formuliert haben, gibt es wenig Toleranz gegenüber Plattformen, die versuchen, durch sprachliche oder technische Feinheiten am Regelwerk vorbeizuschlüpfen. Für die Behörden ist klar: Wo Wette draufsteht, muss Lizenz drin sein.

Der Countdown läuft – und die Branche beobachtet genau

Noch haben Kalshi und Robinhood Zeit, ihren Betrieb in New Jersey freiwillig einzustellen. Doch die Frist endet am 28. März 2025, und die Zeichen stehen auf Konfrontation. Es geht dabei nicht nur um lokale Märkte – sondern um die Frage, wie weit Plattformen im Grenzbereich zwischen Finanzwelt und Glücksspiel gehen dürfen, ohne sich strafbar zu machen.

Für die Nutzer:innen in New Jersey bleibt abzuwarten, ob bereits platzierte Wetten in Euro zurückerstattet werden – und wie die Plattformen mit den Konsequenzen umgehen. Sicher ist: Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein für die Zukunft des „Event Tradings“ in den USA.

FAQ

Warum hat New Jersey Kalshi und Robinhood abgemahnt?

Die Glücksspielaufsicht von New Jersey (NJDGE) hat beiden Plattformen offiziell untersagt, Sportwetten im Bundesstaat anzubieten. Der Grund: Kalshi und Robinhood sollen ohne Lizenz Wetten auf Sportereignisse – darunter auch College-Spiele – ermöglicht haben, was gegen geltendes Landesrecht verstößt.

Was genau ist bei Kalshi problematisch?

Kalshi hatte im Rahmen des Basketballturniers „March Madness“ Wetten auf Spiele angeboten, die in Newark (New Jersey) stattfanden. Laut Gesetz sind Wetten auf College-Veranstaltungen innerhalb des Bundesstaates oder mit lokalen Teams dort verboten. Die NJDGE sieht hierin einen klaren Regelverstoß.

Wie ist Robinhood in diesen Fall verwickelt?

Auch Robinhood bot während March Madness sogenannte „Sportevent-Trades“ an – also Wetten in Börsenform. Obwohl die Plattform primär als Aktienhandels-App bekannt ist, werden ihre neuen Wettfunktionen von mehreren US-Bundesstaaten, darunter Massachusetts und New Jersey, kritisch geprüft.

Bis wann müssen Kalshi und Robinhood reagieren?

Beide Plattformen müssen ihr Sportwetten-Angebot in New Jersey bis spätestens Freitag, den 28. März 2025 um Mitternacht einstellen und alle Wetten von Nutzer:innen aus dem Bundesstaat rückabwickeln. Andernfalls drohen rechtliche Schritte.

Was sagt Kalshi zu den Vorwürfen?

Kalshi verweist auf seine bundesweite Regulierung durch die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) und erklärt, dass man offen für Gespräche mit den Behörden in New Jersey sei. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass es an die Einhaltung gesetzlicher Standards glaubt.

Was bedeutet das für Nutzer:innen aus Europa oder Deutschland?

Die aktuellen Maßnahmen betreffen ausschließlich Nutzer:innen aus New Jersey. Wer Kalshi oder Robinhood aus Europa nutzt, ist derzeit nicht betroffen. Dennoch zeigt der Fall, dass sich die Rechtslage rund um Sportwetten-Plattformen schnell ändern kann – auch international.

cruks verstoß ksa verhängt 400.000 € strafe gegen unibet betreiber optdeck vorherige Neues Glücksspielgesetz in Japan: Verbot für Links zu illegalen Online-Casino