Sechs und sechzig Spielverlauf und Taktik – Kartenspiele für Erwachsene

Sechs und sechzig Spielverlauf
Sechsundsechzig ist eine leichte Stichspiel- Variante, die durch eine „Mariage-Meldung“ besonderen Reiz erhält.

Sechs und sechzig Spielverlauf und Taktik65

Spielkarten: 32 Karten (Skatblatt)
Rangfolge der Karten: Ass =11; Zehn = 10; König = 4; Dame = 3; Bube = 2, Neun = 0;
Rangfolge der Farben: Trumpffarbe sticht!
Ziel des Spiels: Wer als Erster die Grenze von 66 Augen überschritten hat, gewinnt das Spiel. Mit einer Meldung kann frühzeitig angesagt werden, ob die Grenze bereits erreicht ist.

Vorbereiten und Geben: Beide Spieler ziehen blind eine Karte; der höhere Wert bestimmt den ersten Geber. Aus einem Skatblatt von 32 Karten nimmt der Geber die Achter und Siebener heraus. Anschließend mischt er die Karten und teilt für jeden 2 x drei Karten aus, insgesamt also zwölf Karten. Die 13. Karte bestimmt die Trumpffarbe und wird zur Hälfte sichtbar unter den Talon geschoben.

Spielverlauf und Taktik: Vorhand legt aus. Solange noch Karten im Talon liegen, hat der Gegenspieler die Möglichkeit die Karte zu stechen, zu übertrumpfen oder eine Karte abzuwerfen. Nach jedem Stich nehmen beide Spieler eine Karte vom Kartenstoß. Dabei zieht immer der Spieler zuerst, der den letzten Stich eingespielt hat. Sobald der Talon vollkommen aufgebraucht ist, besteht Farb- und Stichzwang. Es muss entweder mit einer höheren Karte oder einer Trumpffarbe gestochen werden. Während des Spiels zählen die Spieler alle erspielten Augen im Kopf zusammen, denn wer als Erster mehr als 66 Punkte erzielt, hat gewonnen. Die bereits ausgespielten Kartenwerte dürfen allerdings nicht mehr nachgerechnet werden. Der Spieler, der das Ziel erreicht hat, ruft laut „Sechsundsechzig“ und legt seine restlichen Handkarten aufgedeckt auf den Tisch. Haf er jedoch falsch gerechnet, gehen alle Punkte an den Gegenspieler über und dieser erhält in der Endabrechnung 3 Extrapunkte. Eine Besonderheit von Sechsundsechzig ist die „mariage“ (frz. für Hochzeit).

Eine „Hochzeit“ liegt immer vor, wenn ein Spieler König und Dame einer Farbe auf der Hand hält Er muss sie laut anmelden und auf Wunsch beide Karten vorzeigen. Danach spielt er eine der beiden Karten aus. Diese Meldung bringt ihm 20 Sonderpunkte ein. Besteht die „mariage“ aus dem Trumpf-König und der Trumpf-Dame erhält der Spieler 40 Punkte. Hat ein Spieler so gute Karten, dass er keine weiteren Talonkarten benötigt, ist es möglich den Talon zu sperren. Dafür wird die Trumpfkarte über den Stoß gelegt, und beide Spieler dürfen nur mit ihren Handkarten das Spiel zu Ende bringen.

Ein Tipp: Die offen liegende Trumpfkarte kann gegen eine Trumpf-Neun ausgetauscht werden, wenn bereits ein Stich gemacht wurde. Abrechnung: Für den letzten gewonnen Stich gibt es 10 Punkte. Bei Punktgleichheit endet das Spiel unentschieden. Wer mehr als 66 Augen erzielt hat, erhält 1 Punkt. Falls der Gegner weniger als 33 Augen erspielt hat, bekommt der Gewinner 2 Punkte. Ist der Rivale „schwarz“ gespielt (er hat überhaupt keinen Stich), wandern 3 Punkte auf das Konfo des Gewinners. Nach fünf Runden erfolgt die Endabrechnung. Wer die meisten Punkte erzielt hat, ist der Gewinner.

Sechsundsechzig wurde vermutlich zum ersten Mal Mitte des 17. Jahrhunderts in Paderborn gespielt.

Durch diese Varianten wird Sechsundsechzig noch abwechslungsreicher und unterhaltsamer.

Scharfes Sechsundsechzig
Gespielt wird mit 20 Karten. Neben den Siebenern und Achtern werden auch die Neuner aus dem Spiel genommen. Die Trumpfkarte kann mit dem Trumpf-Buben getauscht werden.

Roter Gaigel
Bei diesem Spiel bestimmt nicht wie beim üblichen Sechsundsechzig die 13. Karte die Trumpffarbe. Bei dieser Variante ist immer Herz Trumpf.

Sechsundsechzig mit drei Spielern
ln diesem Fall gibt es keinen verdeckten Kartenstoß in der Tischmitte, alle Karten sind unter den drei Mitspielern aufgeteilt. Die Trumpffarbe wird durch die unterste Karte beim Austeilen bestimmt. Es gibt keine Partnerspiele; jeder muss für sich alleine 66 Punkte erzielen.

Sechsundsechzig mit vier Spielern
Jeder Spieler erhält sechs Karten. Die Trumpffarbe wird wie beim Spiel mit drei Spielern durch die unterste Karte, die kurz umgedreht wird, angezeigt. Durch Ziehen von Karten werden die Partner ermittelt. Die Spieler mit den höheren Kartenwerten spielen gegen die Spieler mit den niedrigsten Kartenwerten. Die Partner sitzen sich gegenüber.

Hundertundeins
Für dieses Spiel werden 48 Karten benötigt – aus zwei Skatblättern werden die Siebener und Achter entfernt. Achtung: Die zwei Kartenspiele dürfen nicht untereinander gemischt werden! Hundertundeins wird mit vier Spielern gespielt. Die Auslosung der Partner erfolgt wie bei Sechsundsechzig für vier Spieler. Für Hundertundeins wird ein Kartenstapel (1 x 24 Blatt) an alle Spieler verteilt, der zweite Stapel wird als Talon in die Tischmitte gelegt. Die oberste Karte bestimmt die Trumpffarbe.

Kreuzschnapsen
Dies ist eine Spielvariante, die ursprünglich aus Österreich stammt. In den Grundregeln stimmt Schnapsen mit Sechsundsechzig überein. Das Spielziel liegt ebenfalls darin, 66 Augen zu erzielen. Gespielt wird mit vier Mitspielern. Die Kartenanzahl ist variabel, entweder 20 (wie Sechsundsechszig), 24 oder 32 Karten (Achter = 0; Siebener = 0). Die Spielpartner werden wie bei Sechsundsechzig für vier Spieler ausgelost; die Partner sitzen sich jeweils gegenüber. Eine Besonderheit ist das Kartengeben über Kreuz. Der Geber teilt alle Karten wie folgt aus: Zuerst gibt er seinem Partner die Karten, dann seinem linken Nachbarn, anschließend dem rechten Nachbarn und zum Schluss sich selbst. Der Partner vom Geber spielt aus. Die unterste Karte ist Trumpffarbe. Die Meldung einer „mariage“ erfolgt sofort. Falls mit einem Talon gespielt wird, darf die Trumpfkarte bereits in der ersten Runde geraubt oder der Talon sofort gesperrt werden.

Die Partner, die zusammen als Erstes 66 Augen überschreiten, haben das Spiel gewonnen. Auch bei dieser Spielvariante dürfen abgelegte Karten nicht nachgerechnet werden. Haben die Spieler beim Kopfrechnen einen Fehler gemacht und sie besitzen doch weniger als 66 Punkte, bekommen die Gegner alle Punkte.
Früher wurde dieses Spiel um Schnaps gespielt – daher der Name.

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