Outs und Odds richtig berechnen – Internet Poker Grundlagen

Werden wir nun ein wenig mathematisch und kommen zu der Berechnung der Outs und Odds. Diese Berechnungen sind unverzichtbar, um auf Dauer ein Gewinner zu sein. Es geht darum, zu errechnen, ob sich ein Call aufgrund der Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Karte zu treffen, lohnt oder nicht. Wie gesagt, es geht hierbei nicht um eine einmalige Geschichte, die benötigte Karte treffen Sie natürlich nicht immer. Doch wenn diese Karte in einem von drei Fällen aufgedeckt wird, haben Sie die beiden letzten Male wieder wettgemacht – hier müssen Sie statistisch denken. Nehmen wir an, Sie drawen auf einen Flush.

Es bleiben Ihnen neun Karten auf Turn und River, um diesen zu vervollständigen. Bis zu welchem Einsatz können Sie callen, um eine positive Equit (Gewinnwahrscheinlichkeit) zu erhalten? Viele Spieler callen mit einem Flushdraw auf dem Flop jeden zu bringenden Einsatz. Klar treffen Sie auch mal die fehlende Karte. Doch geschieht dies nur in einem von etwa drei Fällen. Wenn Sie also jedes Mal callen, werden Sie bei gleich bleibendem Einsatz einmal gewinnen und zweimal verlieren. Dies kann nicht Sinn der Sache sein, oder? Was tun? Man zieht die Outs und Odds zurate. Kommen wir zunächst zu den Outs.

Outs berechnen
Die Outs sagen uns, wie viele Karten uns bleiben, um ein mögliches Paar, Drilling, Flush oder ähnliches zu treffen. Bei 52 Karten, die ein Deck umfasst, kennen wir ganze fünf Karten: unsere beiden Hole Cards und die drei Flop Karten. Bleiben also 47 Karten, die wir nicht kennen und die uns eventuell helfen könnten. Gehen wir an dieser Stelle ein paar Beispiele durch, um das Ganze ein wenig zu veranschaulichen.
Beispiel 1:
Sie halten
Outs und Odds richtig berechnen1
Outs und Odds richtig berechnen2

Im Moment haben Sie noch nichts getroffen. Es bleiben Ihnen auf dem Turn und River insgesamt sechs Karten, die Ihnen zu einem hohen Paar verhelfen könnten (drei Könige und drei Asse). Ihnen bleiben in diesem Fall also sechs Outs.
Beispiel 2:
Sie halten
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Auch hier haben Sie im Moment noch nichts getroffen, jedoch würde Ihnen jedes Kreuz zum Flush verhelfen. Da wir wissen, dass sich in jedem Deck vier verschiedene Farben ä 13 Karten befinden, bleiben neun Karten übrig, die uns weiterhelfen würden (13 – 4 (2 auf dem Board und 2 auf unserer Hand) = 9). Ihnen bleiben in diesem Fall also neun Outs.
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Wiederum haben Sie nichts getroffen, es ergibt sich jedoch ein Straightdraw. In diesem speziellen Fall würde Ihnen jede 7 und jede Dame die Straight bescheren. Das heißt, acht Karten würden Ihnen weiterhelfen, was bedeutet, dass Sie acht Outs haben.
Beispiel 3:
Sie halten

Odds ausrechnen
Nun, da wir wissen wie viele Outs wir haben, geht es nun an die Odds. Hiermit berechnen wir die Wahrscheinlichkeit, mit der wir unsere Outs treffen. Um dies zu bewerkstelligen, spinnen wir unsere obigen Beispiele weiter.

Beispiel 1:
Wir haben sechs Outs zu einem möglichen Top Pair. Diese sechs Outs ziehen wir nun von den restlichen 47 Karten ab, die wir nicht kennen. Es bleiben somit 41 mögliche Karten, die wir nicht brauchen. Teilen wir nun noch diese restlichen Karten durch 6, also nochmal durch die Anzahl unserer Outs, erhalten wir die Wahrscheinlichkeit, mit der wir eine unserer benötigten Karten treffen. Somit sähe die Rechenaufgabe für dieses Beispiel folgendermaßen aus:

(47 -6): 6 = 41:6 oder 6,8 zu 1

Im Klartext würde das beuten, dass in einem von etwa sieben Fällen ein Ass oder ein König auf dem Turn oder dem River aufgedeckt wird. Dies entspricht einer Wahrscheinlichkeit von etwa 25% (6: 47 x 2). Das Ganze verringert sich natürlich auf dem River, da Ihnen hier nur noch eine Möglichkeit bleibt, die fehlenden Karten zu erhalten (Wahrscheinlichkeit etwa 13% (6:47 x 1).

Beispiel 2:
Wir haben neun Outs zu einem möglichen Flush. Diese neun Outs ziehen wir nun von den restlichen 47 unbekannten Karten ab. Es bleiben 38 mögliche Karten, die wir nicht brauchen. Teilen wir nun noch diese restlichen Karten durch die Anzahl der Outs, also 9, ergibt sich wieder die Wahrscheinlichkeit, mit der wir eine unserer benötigten Karten treffen. Die Rechnung lautet:

(47 – 9): 9 – 38:9 oder 4,2 zu 7

In einem von etwa vier Fällen kommt also ein Kreuz auf dem Turn oder dem River. Dies entspricht einer Wahrscheinlichkeit von etwa 38% (9: 47 x 2). Auf dem River läge die Wahrscheinlichkeit dann noch bei 19% (9:47 x 1).

Beispiel 3:
Wir haben acht Outs zu einer möglichen Straße. Das gleiche Rechenspiel: Gesamtkartenzahl minus Anzahl der Outs dividiert durch Anzahl der Outs:

(47 -8): 8 = 39:8 oder 4,8 zu 7

In einem von etwa fünf Fällen komplettieren wir die Straße auf dem Turn oder dem River. Die Wahrscheinlichkeit beträgt etwa 34% (8: 47 x 2) auf dem Turn, beim River bleiben etwa 17% (8:47 x 1) übrig.

Es geht auch einfacher
Um das Ganze ein wenig zu vereinfachen, gibt es die 4/2-Formel, mit der sich die Odds recht einfach berechnen lassen. Nehmen Sie nach dem Flop Ihre Outs mal 4 und nach dem Turn mal 2. So erhalten Sie jeweils eine Zahl, die den Ergebnissen sehr nahe kommen, die wir eben mit unseren etwas komplizierten Formeln berechnet haben.

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