Die großen Pokerstars und die Hall of Farne – detailliertere Information

Nicht nur die Filmwelt hat ihre „Hall of Farne“, ihre Galerie der Berühmtheiten. Es gibt sie für viele Gebiete, zum Beispiel für Rock’n Roll, Manager, Baseball, Hockey, Basketball, Formel 1, Tennis, Skirennen oder Schach. Und natürlich auch für Poker

Das Binions Casino in Las Vegas richtete 1979 diese Ruhmesliste für Pokerspieler ein. Dass sich erst elf Jahre später auch die Namen Benny Binion und 2005 Jack Binion auf der Liste finden, mag dafür sprechen, dass eine strenge Auswahl getroffen wird. Die ehrenhafte Aufnahme schafft nämlich nicht jeder, der erfolgreich zwei Karten so auf der Hand halten kann, dass kein anderer einen Blick darauf erhaschen kann. Hier hängen die Hürden schon ein wenig höher: In Frage kommt nur, wer über einen längeren Zeitraum hinweg auf einem weitgehend gleich bleibendem hohen Niveau gespielt, sich damit einen guten Namen gemacht, Respekt bei seinen Mitspielern gewonnen und gegen anerkannt starke Gegner um hohe Einsätze gespielt hat. Von ein paar Ausnahmen abgesehen kommt jährlich nur ein Name hinzu. Im Kasten rechts ist der aktuelle Stand zu sehen (mit dem Jahr der Aufnahme).

Ruhmesliste für Pokerspieler
Johnny Moss, 1979
Nick Dandolos, 1979
Felton McCorquodale, 1979
Red Winn, 1979
Sid Wyman, 1979
Bill Hickok, 1979
Edmond Hoyle, 1979
T. Forbes, 1980
Bill Boyd, 1981
Tom Abdo, 1982
Joe Bernstein, 1983
Murph Harrold, 1984
Red Hodges, 1985
Henry Green, 1986
Walter Pearson, 1987
Doyle Brunson, 1988
Jack Straus, 1988
Fred Ferris, 1989
Benny Binion, 1990
David Reese, 1991
Thomas Austin Preston, 1992
Little Man Popwell, 1996
Roger Moore, 1997
Stu Ungar, 2001
Lyle Berman, 2002
Johnny Chan, 2002
Bobby Baldwin, 2003
Berry Johnston, 2004
Jack Binion, 2005
Crandell Addington, 2005
T. J. Cloutier, 2006
Billy Baxter, 2006 Phil Hellmuth, 2007
Barbara Enright, 2007

Es sind beileibe nicht alle, die erwähnt werden müssten oder könnten oder sollten. Doch wer diese Namen schon mal gehört hat weiß wenigstens, worum es geht, wenn sich Könner und Insider unterhalten …

Dollars und Armreifen
Was im Sport die olympische Medaille, für Filmschauspieler der Oscar oder für Spieleerfinder das „Spiel des Jahres“, ist für Pokerspieler die WSOP. Das ist die gängige Abkürzung für World Series Of Poker und gilt als eine Art Weltmeisterschaft. Von der ersten Veranstaltung 1970, die Johnny Moss gewann, weiß man nicht, wie viel er dafür bekam. Doch von da ab wurde fein säuberlich notiert, wie viel der Gewinner einstrich. Rechnet man die Gewinne zusammen, so kommt man auf einen Gesamtbetrag, der fast 60 Millionen erreicht.

Jonny Moss – ein waschechter Texaner
Jonny Moss, 1907 in Texas geboren, spielte von 1970 bis zu seinem Tod im Jahr 1995 in allen World Series mit, gewann annähernd eine Million Dollar an Preisgeldern und wurde von den Kollegen respektvoll „Grand Old Man“ genannt. Und er wusste sich zu wehren. Während einer Partie in Oklahoma bemerkte er ein Guckloch in der Zimmerdecke und vermutete dahinter einen Kiebitz, der seinem Gegner Informationen über seine jeweiligen Spielhände zukommen ließ. Moss legte seinen Revolver auf den Tisch, schaute nach oben und sagte: „Wenn ich das nächste Mal nach oben schaue, ist das Loch dort zu. Ansonsten regelt mein Achtschüsser diese Sache.“ Drei Minuten später blickte Moss wieder an die Decke, sah das Loch noch immer offen – und schoss. Der Angeschossene überlebte zwar, doch Moss fand fortan keine Löcher in den Decken über jenen Tischen, an denen er selbst Platz genommen hatte.

 

Wann WSOP-Gewinner Preis in US-Dollar
1970 Johnny Moss unbekannt
1971 Johnny Moss 30.000
1972 Thomas Preston 80.000
1973 Walter Pearson 130.000
1974 Johnny Moss 160.000
1975 Brian Roberts 210.000
1976 Doyle Brunson 220.000
1977 Doyle Brunson 340.000
1978 Bobby Baldwin 210.000
1979 Hai Fowler 270.000
1980 Stu Ungar 385.000
1981 Stu Ungar 375.000
1982 Jack Straus 520.000
1983 Tom McEvoy 540.000
1984 Jack Keller 660.000
1985 Bill Smith 700.000
1986 Berry Johnston 570.000
1987 Johnny Chan 625.000
1988 Johnny Chan 700.000
1989 Phil Hellmuth 755.000
1990 Mansour Matloubi 895.000
1991 Brad Daugherty 1.000.000
1992 Hamid Dastmalchi 1.000.000
1993 Jim Bechtel 1.000.000
1994 Russ Hamilton 1.000.000
1995 Dan Harrington 1.000.000
1996 Huck Seed 1.000.000
1997 Stu Ungar 1.000.000
1998 Scotty Nguyen 1.000.000
1999 Noel Furlong 1.000.000
2000 Chris Ferguson 1.500.000
2001 Carlos Mortensen 1.500.000
2002 Robert Varkonyi 2.000.000
2003 Chris Moneymaker 2.500.000
2004 Greg Raymer 5.000.000
2005 Joe Hachem 7.500.000
2006 Jamie Gold 12.000.000
2007 Jerry Chang 8.250.000

Außer Geld gibt es die berühmten Bracelets (Armbänder). Ein Bracelet erhält, wer in einer bestimmten Pokervariante das Hauptturnier oder eines der kleineren Turniere gewinnt. Profispieler teilen die Pokerspieler in zwei Kategorien: solche, die bereits einen Armreif gewonnen haben, und die anderen, die sehnsüchtig darauf hoffen…

Heute sind die Bracelets, die damals einen materiellen Wert von ein paar hundert Dollar hatten, aufwendig von Uhrmachern und Juwelieren mit Gold und Edelsteinen verzierte, wertvolle Schmuckstücke mit einem enormen Sammlerwert. Im Kasten links sind die Spieler aufgelistet, die mehr als fünf Bracelets bei der WSOP gewonnen haben.

Zu den wenigen Pokerspielern aus Deutschland, die eines der kostbaren und prestige- trächtigen Bracelets erobern konnten, gehört übrigens auch Katja Thater (bei der WSOP 2007 in der Variante „Razz“). Ein Interview mit ihr findest du auf den folgenden Seiten.

Bracelets Spieler
11 Phil Hellmuth
10 Doyle Brunson
10 Johnny Chan
8 Johnny Moss
8 Erik Seidel
7 Billy Baxter
6 T.J. Cloutier
6 Jay Heimowitz
6 Men Nguyen

Pokermillionäre
1. Joe Hachem $ 7.525.850
2. Greg Raymer $ 5.433.450
3. Steven Dannenmann $ 4.250.000
4. Johnny Chan $ 3.744.331
5. T.J. Cloutier $ 3.697.251
6. David Williams $ 3.507.705
7. Dan Harrington $ 3.472.858
8. Phil Hellmuth Jr. $ 3.406.705
9. Josh Arieh $ 3.188.590
10 Chris ‚Jesus‘ Ferguson $ 3.121.456

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