Die Dynamik des Texas Holdem Spiels beachten

Um die Komplexität von Hold’em würdigen zu können, müssen Sie zwei Grundelemente des Spiels verstehen: Ihre Position am Tisch und die besondere Art, wie die Karten ausgeteilt werden.

Die Wichtigkeit der Position
In professioneller Umgebung (online oder in vier Wänden) fungiert ein Dealerbutton als theoretischer Punkt, von dem aus die Karten verteilt werden. Nach jedem Spiel wird der Button um eine Position im Uhrzeigersinn weiterbewegt. Der Spieler unmittelbar links vom Dealer (im Uhrzeigersinn) muss einen Einsatz – genannt Small Blind – platzieren, der Spieler unmittelbar links vom Small Blind muss einen zweiten Einsatz – genannt Big Blind- bringen. Es handelt sich um Zwangseinsätze (daher müssen), die erforderlich sind, damit alle Spieler überhaupt Karten bekommen. Alle anderen Spieler bekommen ihre Karten gratis(um das Prozedere mit Button und Blinds besser zu verstehen, blättern Sie zu nächstem Poker-Artikel).

Die folgenden Spieler entscheiden dann im Uhrzeigersinn, immer einer nach dem anderen, ob sie spielen oder aussteigen wollen. Es beginnt der Spieler unmittelbar links vom Big Blind. Im Hold’em ist Ihre Position in Bezug zu den anderen Spielern eminent wichtig. Wenn Sie vorn, also am Anfang des Wettgeschehens sitzen, müssen Ihre Karten qualitativ besser sein, als wenn Sie etwas weiter hinten sitzen, besonders, wenn viele Spieler noch aktiv und nicht ausgestiegen sind, denn Sie wissen ja nicht, welche bösartigen Manöver noch hinter Ihnen passieren könnten (mehr über Positionsspiel im nächsten Artikel). Genauso gilt, dass Sie etwas lockerer spielen können (mit Karten, die qualitativ nicht so hoch angesiedelt sind), wenn Sie weiter hinten in der Abfolge der Bietentscheidungen sitzen und hoffen, die Träume der Leute vor Ihnen zu zerstören. Tatsächlich sagt die Potquote (Pot Odds, der erforderliche Betrag zum Mitgehen in Bezug auf den Betrag im Pot), dass Sie manchmal mitgehen sollten, sogar, wenn Sie ein schlechteres Blatt haben (der nächste Artikel enthält viele Details über Pot Odds und die zugehörige Mathematik).

Schritt für Schritt spielen
Wie alle Pokervarianten hat auch Hold’em seine spezifische Reihenfolge, nach der Karten ausgeteilt und gespielt werden (der nächste Artikel hat Darstellungen, wie Holdem-Blätter ausgeteilt werden, wenn Sie sehen möchten, wie es in der Praxis aussieht).

Handkarten(Holecards)
Zu Beginn eines Hold’em-Spiels, nachdem die zwei Blinds platziert sind, bekommt jeder Spieler zwei verdeckte Karten. Sie werden Handkarten, Holecards oder Pocketcards genannt. Die Spieler entscheiden sich dann, mitzugehen (d.h. den Betrag des Big Blind zu bringen), zu erhöhen (raise) oder auszusteigen (fold). Im letzteren Fall legen Sie Ihre Handkarten verdeckt ab und der Kartengeber packt sie beiseite. Abgelegte Karten bilden den so genannten Muck. In der als Limit Hold’em bekannten Form müssen die Einsätze eine festgelegte Höhe haben. Bei No Limit können die Spieler jeden beliebigen Betrag setzen, den sie in Chips und/oder Bargeld vor sich auf dem Tisch haben (mehr zu den verschiedenen Formen von Einsatzbegrenzungen und wie das Spiel dann funktioniert, finden Sie im nächsten Artikel). (Im nächsten Artikel und auf der Schummelseite finden Sie, welche Startkarten Sie je nach Ihrer Position spielen können und wie Sie damit setzen.)
Wenn Sie gerade zu einer Pokerpartie eingeladen wurden und keine Zeit haben, der nächste Poker-Artikel zu lesen, hier eine allgemeine Regel, die ich allen Novizen mitteile und die erstaunlich gut funktioniert:

Wenn nicht beide Handkarten 10 oder höherwertig sind (Buben, Damen, Könige oder Asse), steigen Sie aus. Ja, die Regel klingt sehr restriktiv, aber sie sorgt dafür, dass Sie nur die Blätter spielen, die es wert sind – und die auch mit der richtigen Frequenz auftauchen. Zeigen Sie Ihre Handkarten niemals anderen Spielern (selbst wenn die nicht aktiv sind). Und nachdem Sie Ihre Karten angeschaut haben, sollten Sie sie vor dem Einsammeln durch den Kartengeber schützen, indem Sie einen Chip oder irgendein kleines Objekt darauf legen. Die Karten müssen noch sichtbar sein, also übertreiben Sie den Schutz nicht. Ein Pflasterstein ist eindeutig nicht das richtige Objekt.

Der Flop
Nachdem die Bietaktion in der Runde mit den Handkarten erledigt ist (auch als vor dem Flop oder präflop bezeichnet), werden drei Karten nacheinander in der Mitte des Tisches aufgedeckt. Sie werden als Flop bezeichnet. Jetzt hat jeder aktive Spieler am Tisch bereits ein Fünf-Karten- Blatt, bestehend aus seinen zwei Handkarten und den drei Gemeinschaftskarten des Flops. Weil jetzt schlagartig mehr Karten verfügbar sind, definiert der Flop üblicherweise, wohin die Reise geht, das heißt, man bekommt einen Eindruck von der Art des vermutlichen Gewinnerblatts und dem allgemeinen Tenor, den diese Partie erwarten lässt. Zum Beispiel weist ein Flop mit drei Pikkarten auf die starke Möglichkeit hin, dass das Gewinnerblatt ein Flush sein dürfte (besonders, wenn viele Spieler noch aktiv sind). Das Bieten eröffnet die erste aktive Person links (im Uhrzeigersinn) vom Dealerbutton. Allgemein gilt, die eigenen Handkarten müssen zum Flop passen. Wenn nicht, sollte man aussteigen (der nächste Artikel widmet sich dem Spiel auf dem Flop). Im Limit Hold’em ist die Einsatzhöhe identisch zu der vor dem Flop.

Die Turnkarte (der Turn)
Nachdem die Wettrunde auf dem Flop beendet ist, wird eine weitere Gemeinschaftskarte aufgedeckt und zum Flop gelegt. Sie wird als Tum (oder auch Fourth Street) bezeichnet. Jeder der verbliebenen Spieler hat jetzt sechs Karten zur Verfügung, bestehend aus zwei privaten und vier Gemeinschaftskarten. Auch im Hold’em wird das Blatt zum Schluss aus fünf Karten gebildet. Jeder hat also jetzt schon eine Art Extrakarte. Im Limit Hold’em ist die Einsatzhöhe jetzt doppelt so hoch wie vor und nach dem Flop.

Poker-Gurus belieben zu sagen: Der Turn spielt sich von selbst, was bedeutet, wenn das Blatt besser wird, spielt man, wenn es sich nicht verbessert, denkt man schon einmal ernsthaft über Aussteigen nach. Das ist mehr oder weniger richtig (mehr Informationen, wie man den Turn spielt, in dem nächsten Artikel).

Die Riverkarte (der River)
Nach der Bietrunde auf dem Turn wird die letzte Gemeinschaftskarte aufgedeckt, die man als Riverkarte (River oder Fifth Street) bezeichnet. Jetzt hat jeder noch aktive Spieler sein endgültiges Blatt, das aus den besten fünf aus den sieben verfügbaren Karten (zwei Handkarten, fünf Gemeinschaftskarten) besteht. Die Spieler können die Fünferkombination aus zwei Hand- und drei Gemeinschaftskarten, einer Hand- und vier Gemeinschaftskarten oder nur aus den fünf Gemeinschaftskarten bilden. Im letzten Fall sagt man, der Spieler spielt das Board. Es folgt die letzte Wettrunde (Einzelheiten zum Spiel auf dem River finden Sie im nächsten Artikel).

Aufdecken (Showdown)
Zum Aufdecken kommt es, wenn alle noch aktiven Spieler den gleichen Betrag gesetzt haben. Obwohl es nicht zwanghaft gefordert wird, deckt normalerweise derjenige als Erster auf, der die letzte Wettrunde eröffnet hat. Danach geht es im Uhrzeigersinn weiter und die Spieler werfen entweder ihre Karten ab (wenn sie bereits geschlagen sind) oder zeigen ein besseres Blatt (der Dealer zieht dann alle vorherigen schlechteren Blätter ein). Der Gewinner wird in Anlehnung an die bekannte Rangordnung der Pokerblätter ermittelt (der nächste Artikel erläutert die Rangfolge für die, die noch nicht so damit vertraut sind).

Sollten Sie jemals unsicher sein, wer eine Partie gewinnt, decken Sie immer Ihre Karten auf und lassen Sie den Kartengeber entscheiden. Akzeptieren Sie niemals verbale Ansagen anderer Spieler, bevor Sie sich mit eigenen Augen überzeugt haben, sie halten auch die Blätter, die sie ansagen – wenn Sie wegen einer verbalen Ansage Ihre Karten abwerfen, gilt Ihr Blatt als tot, das heißt, es spielt nicht mehr, selbst wenn es das Siegerblatt wäre.

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