Das kalkulierte Risiko in den Kartenspielen – hilfreiche Information

Es gibt verschiedene Ansichten darüber, was eine gute Patience auszeichnet. Die Patience mit dem Namen Kalkulation dürfte die meisten Tests bestehen, denn Sie können sie in angemessener Zeit auflösen, sie braucht nur wenig Platz, und Sie können dieser Patience entweder Ihre volle Aufmerksamkeit schenken oder sie auch ohne nachzudenken spielen – je nach Ihrer Laune. Wenn Sie allerdings Ihre Züge nicht planen, wird das Spiel ziemlich schnell in einer Sackgasse landen.

In diesem Spiel geht es nur um die Höhen der Karten. Die Farben spielen keine Rolle. Ziel des Spiels ist es, vier Kartenstapel zu bilden, vom Ass bis zum König. Zu Beginn nehmen Sie ein Ass, eine Zwei, eine Drei und eine Vier aus dem Stapel und legen diese vier Karten von links nach rechts in eine waagerechte Reihe. Diese Karten sind die Basis, an der Sie anlegen (oder es wenigstens hoffen), indem Sie den restlichen Kartenstapel verwenden. Genau unterhalb dieser vier Plätze gibt es vier Abwurffelder, wohin Sie solche Karten legen, die nicht sofort auf die Basiskarten passen. Die Herausforderung des Spiels besteht darin zu entscheiden, auf welchen Stapel Sie Ihre Karten legen.
Auf jeden der Basisstapel legen Sie eine Karte zurzeit, allerdings erzeugen Sie jeden Stapel auf verschiedene Weise:
✓ Auf den Ass-Stapel können Sie jeweils nur die nächsthöhere Karte legen – also Ass, 2, 3 usw.
✓ Auf den Zweierstapel legen Sie im Abstand von zwei Schritten: 4, 6, 8 usw.
✓ Auf den Dreierstapel im Abstand von drei Schritten: 6, 9, D, 2, 5 usw.
✓ Und das wird Sie nicht verwundern: Auf den Viererstapel geht es im Abstand von vier Schritten: 8, D, 3, 7, B, 2 usw.

Auf jeden Ihrer 4 Stapel können Sie 12 Karten legen. Die letzte Karte ist ein König, und damit ist Ihr Stapel vollständig. Sie nehmen eine Karte nach der anderen vom Stock. Wenn diese Karte auf keinen der Basisstapel passt, legen Sie sie auf eines der Abwurffelder unter den Basisplätzen. Sobald eine dieser Karten passt, können Sie sie von einem der Abwurfstapel nehmen (aber nur die oberste, nicht aus der Mitte eines Abwurfstapels) und auf einen der Basisstapel legen. Wenn Sie eine Karte auf einem der Basisstapel loswerden können, tun Sie es. Warten Sie nicht darauf, welche anderen Karten Sie umdrehen, ansonsten begraben Sie vielleicht eine Karte, die Sie spielen könnten. Sie können Karten nicht von einem Abwurfstapel auf einen anderen schieben.

Sobald eine Karte auf einem Abwurfstapel liegt, können Sie sie von dort aus nur noch auf einen Basisstapel legen. Und selbst wenn ein Abwurffeld leer ist, erlaubt dies nicht, Karten eines anderen Abwurfstapels auf dieses Freifeld zu legen.

Sie sollten die Karten auf den Abwurfstapeln wie Schuppen (nur den Großteil verdeckend) auslegen, so dass Sie die abgedeckten Karten noch sehen und in Ihre Planung mit einbeziehen können. Könige sind immer schlecht. Da sie die letzten Karten auf jedem Basisstapel sein müssen, blockieren sie auf dem Abwurfstapel alle anderen Karten darunter. Darum ist es gut, wenn Sie Könige so früh wie möglich ziehen – dann können Sie sie auf den unteren Platz eines Abwurffeldes legen, wo sie nicht weiter stören, oder Sie legen alle zusammen auf einen Stapel. Grundsätzlich sollten Sie ein Abwurffeld für die Könige freihalten. Wenn andererseits zwei oder drei Könige bereits früh im Spiel auftauchen, kann es sinnvoll sein, alle Abwurfstapel zu verwenden und nicht einen für die Könige zu reservieren.

In Abbildung 2.5 sehen Sie ein Beispiel, wie das Spiel beginnt. Nachdem Sie Ass, 2, 3 und 4 ausgelegt haben, beginnen Sie damit, vom Stock eine Karte nach der anderen umzudrehen.

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In Abbildung 2.5: Eine Ausgangssituation von Kalkulation

Versuchen Sie, auf den Abwurfstapeln umgekehrte Folgen zu bilden. Wenn es zum Beispiel auf Ihrer Viererbasis nicht weitergeht, da Sie auf eine Dame warten, legen Sie auf einen Buben des Abwurfstapels möglichst eine 7 und darauf eine 3. Falls Sie dann das Glück haben, dass eine Dame erscheint, können Sie mit einem Mal 3, 7 und Buben loswerden.

Treffen Sie Mr. Canfield
Canfield ist eine der verbreitetsten Patiencen der westlichen Welt. In England kennt man sie unter dem Namen Demon Thirteen.
Um Canfield aufzubauen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Bilden Sie einen Stapel aus 13 Karten, bei dem nur die oberste Karte aufgedeckt ist; diesen Stapel nennt man Reserve.
2. Rechts von der Reserve legen Sie vier Karten aus, genannt Tableau, darauf bauen Sie auf – mit Ihren Karten der Reserve oder den Karten aus dem Stock (den verbliebenen 34 Karten des Stapels).
3.Über das Tableau legen Sie eine einzelne offene Karte, welche die Basis bildet, von der aus jede Farbe aufgebaut wird. Ziel von Canfield ist es, alle 13 Karten des Reservestapels loszuwerden. Dies erreichen Sie, indem Sie die Karten auf erlaubte Plätze des Tableaus legen.

Sie bauen auf dem Tableau auf, indem Sie auf die sichtbare Karte eine weitere Karte legen, die einen Rang niedriger und von gegensätzlicher Farbe ist (Herz und Karo = rot; ♣ und ♠ = schwarz). Zum Beispiel dürfen Sie auf die 3♥ die 2♣ oder 2♠ legen, auf die 2♣ dann A♥ oder A♦, und auf diese Weise kann sich zum Beispiel die Folge 3♥, 2♣, A♦, K♠, D♦ und so weiter bilden. Nehmen Sie den Stock, die verbliebenen 34 Karten, und spielen Sie diese in Dreier-Gruppen. Sie nehmen die oberen drei Karten auf einmal, drehen sie um und legen sie auf einen Ablagestapel (achten Sie darauf, die Reihenfolge beizubehalten). Sie haben nur Zugriff auf die oberste der drei Karten, aber wenn Sie diese benutzen (indem Sie sie auf das Tableau oder die Basiskarte legen), haben Sie danach Zugriff auf die zweite Karte und so weiter. Nachdem Sie den Stock in Dreiergruppen aufgebraucht haben, bleibt bei 34 Karten eine Karte übrig, die Sie normal verwenden dürfen. Wenn der Stock genau durch drei teilbar ist, behandeln Sie die letzte Dreier-Gruppe wie alle vorherigen. Wenn am Ende zwei Karten übrig bleiben, sehen Sie sie an und verwenden die zwei Karten unabhängig voneinander. Nachdem Sie den Stock einmal durchgearbeitet haben, nehmen Sie ihn auf und beginnen von vorn; machen Sie solange weiter, bis die Patience aufgeht oder bis Sie stecken bleiben und keinen weiteren Zug mehr machen können. Sobald auf dem Reservestapel oder dem Stock eine Karte auftaucht, die von gleicher Höhe ist wie die Basiskarte, bilden Sie mit dieser Karte einen weiteren Basisstapel über dem Tableau. Auf der Basiskarte dürfen Sie nur die nächsthöhere Karte gleicher Farbe (und sonst keine andere) ablegen. Die Karten auf dem Tableau (selbst ein ganzer Stapel von Karten) können auf andere Karten aus dem Tableau verschoben werden, sofern Sie die Regel abwechselnder Farben beachten, oder auch auf Freiplätze. Die oberste Karte des Reservestapels dürfen Sie entweder auf dem Basisstapel oder auf dem Tableau anlegen.

Der Anfang eines Spiels kann zum Beispiel so sein wie in Abbildung 2.6.

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Abbildung 2.6: Der Anfang einer Canfield-Patience

Sie haben Glück! So eine Auslage ist ein vielversprechender Anfang. Die D♣ trifft auf die D♦ als oberste Karte des Basisstapels und bildet einen neuen Basisstapel. Durch diesen Zug entsteht ein Freiplatz auf dem Tableau, auf den Sie eine Karte des Reservestapels legen dürfen.
Die rote 3 geht auf die schwarze 4 und die schwarze 2 anschließend auf die rote 3. Eine weitere Karte des Reservestapels füllt den Freiplatz, der nach dem Umlegen der schwarzen 2 entstanden ist.

Möchten Sie mit Mr. Canfield wetten?
Die Geschichte, woher die Patience Canfield ihren Namen hat, ist interessant. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts führte ein Herr. Canfield ein Wettbüro, in dem er mit seinen Kunden wettete: Wenn ein Kunde 50 Dollar zahlte, erhielt er dafür ein gut gemischtes Kartenspiel, um damit eine verkürzte Form der Patience zu legen, die wie heute als Canfield kennen. Nach jeweils drei Durchgängen durch den Stock erhielt der Spieler für jede Karte auf dem Basisstapel 5 Dollar. Obwohl die Gewinnchancen dieses Spiels extrem zugunsten von Herrn. Canfield waren, strömten die Kunden in Scharen herbei. Aus seiner Sicht gab es jedoch ein Problem: Für jeden Spieler wurde ein Mitarbeiter benötigt, der den Spieler während seiner Wette beaufsichtigte – was den Gewinn zu sehr verringerte.

Spielen Sie Harfe
Im Orchester der Patiencespieler ist Harfe noch beliebter als das Akkordeon. Sie ist bei weitem die am häufigsten gespielte Patience, die ich kenne. Für die Harfe benötigen Sie nur ein bisschen Zeit und etwas Platz. Außerdem stehen die Chancen, diese Patience aufzulösen, einigermaßen gut – Sie werden etwa die Hälfte aller Spiele gewinnen. Die Harfe erfordert nur wenig Taktik oder Strategie. Sie ist darum ein ideales Spiel für Kinder, und meiner Erinnerung nach ist die Harfe die erste Patience, die ich je gespielt habe. Sie ist außerdem genau das richtige Spiel für einen Kiebitz, der dem Spieler über die Schulter blickt und ungebetene Ratschläge gibt wie Leg die rote 7 auf die schwarze 8, bis der Spieler entnervt aufgibt. Bei der Harfe errichtet der Spieler auf der Basis Stapel der vier Farben vom Ass, der niedrigsten Karte, bis zum König. Die Basisfelder sind am Anfang leer; die Karten dafür werden erst im Laufe des Spiels gesammelt. Um das erste Tableau auszulegen, bilden Sie sieben Stapel mit einer Karte im ersten Stapel, zwei Karten im zweiten, drei im dritten und so weiter. Die oberste Karte jedes Stapels wird aufgedeckt, alle anderen liegen mit dem Bild nach unten.

Wenn Sie die Stapel bilden, legen Sie zunächst eine Reihe von sieben verdeckten einzelnen Karten aus. Die letzte, siebente Karte wird aufgedeckt. Beginnend von links legen Sie darauf sechs weitere Karten, und zwar so, dass ein Teil der abgedeckten Karte noch sichtbar ist (dadurch behalten Sie immer den Überblick, wie viele Karten in jeder senkrechten Spalte liegen). Wieder wird die letzte Karte aufgedeckt. In die dritte Reihe kommen nur noch fünf Karten, dann vier und so weiter. Die ausgelegten Karten bilden die Form einer Harfe. Die Art des Auslegens hat zusätzlich den Vorteil, dass schlechtes Mischen kein großes Problem darstellt. An der sichtbaren Karte jeder Spalte dürfen Sie eine Karte des nächstniedrigen Ranges und der gegensätzlichen Farbe (abwechselnd Schwarz-Rot) anlegen. Dadurch entstehen Kartenfolgen wie zum Beispiel B♣, 10♥, 9♣, 8♦ usw.

Während des Spiels gehen Sie dreimal durch den Stock, der die restlichen 24 Karten enthält. Nehmen Sie immer drei Karten auf einmal; nur wenn Sie die oberste von diesen dreien verwenden können, dürfen Sie auch die mittlere nehmen und danach entsprechend die unterste. Karten, die Sie nicht verwenden können, legen Sie auf einen Ablagestapel; achten Sie dabei darauf, dass die ursprüngliche Reihenfolge erhalten bleibt. Wenn der Stock aufgebraucht ist, nehmen Sie den Ablagestapel und gehen Sie erneut hindurch. Sie dürfen nur dreimal durch den Stock gehen. Wenn Sie nach drei Durchgängen die Harfe noch nicht gelöst haben, verlieren Sie das Spiel. Allerdings beachten die meisten Spieler die Drei-Durchgänge-Regel nicht und machen weiter, bis die Patience aufgeht, was dann sehr häufig der Fall ist. Sie können die aufgedeckten Karten des Tableaus hin und herbe Wegen (und lassen die verdeckten Karten dabei, wo sie sind), und sobald Sie alle Karten einer Spalte auf andere Plätze bewegt haben, decken Sie die oberste Karte dieser Spalte auf. Wenn Sie alle Karten einer Spalte auf andere Plätze verschoben haben, entsteht ein Freiplatz. Sie dürfen jeden König oder jede Folge, deren oberste Karte ein König ist, auf den Freiplatz legen. Danach decken Sie die verdeckte Karte auf, auf der bisher der König lag. Sobald Sie in dem Tableau oder dem Stock ein Ass finden, legen Sie dieses Ass auf eines der Basisfelder und bilden damit einen Basisstapel. Sobald nun eine weitere Karte auf diesen Basisstapel passt, können Sie sie dort ablegen. Beispielsweise kommt auf das A♦ der Basis als nächste Karte die 2♦, dann die 3♦, 4♦, 5♦ und so weiter bis zum König.

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